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11.04.2025
Die Zahl der Ostermärsche steigt in diesem Jahr.
Foto / Quelle: Veranstalter

Mehr als 100 Ostermärsche angekündigt

Lange Jahre führten die Ostermärsche ein Schattendasein. Mittlerweile sind Frieden und Abrüstung wieder zentrale Themen von Politik und Gesellschaft.

Bonn

Kritik an ausufernden Aufrüstungsplänen in Deutschland und Europa wird nach Angaben von Friedensinitiativen im Mittelpunkt der diesjährigen Ostermärsche stehen. Auch angesichts der sich mehrenden Krisen und Kriege weltweit erwarten die Veranstalter in diesem Jahr eine gute Beteiligung an den Aktionen und Veranstaltungen unter dem Motto „Kriege stoppen – Frieden und Abrüstung jetzt!“, teilte das Netzwerk Friedenskooperative am Donnerstag in Bonn mit.

Bislang sind nach seinen Angaben mehr als 100 Veranstaltungen angekündigt. Der erste Ostermarsch des Jahres startet bereits am Samstag, 12. April, in Potsdam. Alle weiteren Ostermärsche finden von Gründonnerstag, 17. April, bis Ostermontag, 21. April, statt.

Deutlicher Kontrapunkt

„Die Ostermärsche 2025 werden einen deutlichen Kontrapunkt zu den Debatten um Aufrüstung und Kriegstüchtigkeit setzen“, unterstreicht das Netzwerk. Von der neuen Bundesregierung erwarte man „endlich“ Initiativen für Frieden und Abrüstung. „Wir wollen und werden die kommende Bundesregierung daran messen“, erklärt Kristian Golla vom Netzwerk Friedenskooperative. Ebenso werde mehr Einsatz für diplomatische Initiativen zur Beendigung der Kriege – insbesondere in der Ukraine und Gaza – gefordert.

Die Friedensbewegung begrüßte die derzeit laufenden Bemühungen um Verhandlungen über einen (teilweisen) Waffenstillstand in der Ukraine. Einseitige Kompromisse zulasten der Ukraine könnten aber nicht zu einem gerechten und nachhaltigen Frieden führen. Auch das traditionelle Thema der Abschaffung der Atomwaffen werde angesichts der erneuten Debatten um einen europäischen „Atomschirm“ zentral sein, hieß es. „Es ist erschütternd, dass das Ziel einer atomwaffenfreien Welt bei den Koalitionsverhandlungen zwischen Union und SPD in Gänze in Frage gestellt wurde.“

Nicht minder gering sei die Ablehnung der für 2026 geplanten Stationierung von US-Mittelstreckenwaffen in Deutschland, unterstrich das Netzwerk. Die Friedensbewegung lehne landgestützte Mittelstreckenwaffen in Europa ganz grundsätzlich ab. Dazu zählten ausdrücklich auch russische Systeme mit fraglicher Reichweite die Entwicklung, Stationierung und der Einsatz von Waffen dieses Typs.

KNA
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