
Intensiver Austausch
Forum der Religionen Paderborn traf sich mit Weihbischof Matthias König.
Zur ersten Sitzung des Jahres begrüßten die Mitglieder des Forums der Religionen Paderborn einen Ehrengast. Der Paderborner Weihbischof Matthias König machte im Rahmen seiner aktuellen Visitationsreise im Dekanat Paderborn Station bei dem regelmäßigen Treffen und zeigte sich sehr interessiert an den vielen guten Erfahrungen der Mitglieder, in dem nun seit fast 20 Jahren bestehenden Gremium der in Paderborn ansässigen Religionsgemeinschaften.
Wie wichtig Dialog ist, betonte der Weihbischof deutlich: „Aus einem Kennenlernen folgt das gegenseitige Respektieren. Und dieses ist die Basis für ein friedvolles Miteinander, das auch innerhalb einer stetig gewachsenen Stadtgesellschaft leider keine Selbstverständlichkeit ist.“
Rainer Fromme vom Sprecherteam des Forums erläuterte im Rahmen des Austausches die Grundzüge und das Selbstverständnis des interreligiösen Netzwerkes. Im Forum der Religionen Paderborn sind derzeit 14 Religionen und Konfessionen vertreten. Es versteht sich als Plattform des interreligiösen Dialogs.
„Ihr Miteinander ist vorbildlich“, lobte der Weihbischof das Engagement der Mitglieder und unterstrich, wie wichtig es sei, in schwierigen Zeiten, die durch viele kriegerische Handlungen geprägt sind, das Gemeinsame zu betonen, ohne die eigene Identität zu verleugnen.
Ausufernde und wortgewaltige Konflikte
Sorgen bereiten Weihbischof Matthias König die ausufernden und wortgewaltigen Konflikte, welche sich im oftmals unsäglichen Umgangston in den elektronischen Medien spiegeln. „Das wirft unsere Gesellschaft zurück und ist eine Gefahr für unsere Zukunft, die von Vielfalt geprägt ist“, so König. Die Mitglieder des Forums nutzten die Gelegenheit, ihre individuellen religiösen Prägungen vorzustellen und trafen auf großes Interesse.
Einigkeit bestand in der Einschätzung, dass es unabdingbar sei, Religion und Politik im Alltag getrennt zu betrachten. Das Forum der Religionen Paderborn lebt durch seine Vielfalt und ist seit seiner Gründung ein bedeutender Teil der Stadtgesellschaft. Im Rahmen der alljährlichen Interkulturellen Woche setzt das Forum etwa sportliche und kulturelle Akzente, scheut sich aber nicht, auch kritische Diskussionen anzustoßen.
„Die großen Probleme in der Welt können wir nicht lösen, aber hier in Paderborn können wir zeigen, dass wir den Frieden im Kleinen leben und unsere Stadt positiv mitgestalten. Nicht mehr und nicht weniger ist unser Auftrag als Forum“, resümierte Rainer Fromme.#
Das Forum der Religionen ist ein lokales, gesellschaftlich engagiertes Bündnis und möchte das friedliche Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Religionen und Kulturen in der Stadt fördern. Die Vielfalt der Menschen, die in Paderborn leben, wird dabei als Bereicherung gesehen. Das Forum der Religionen steht für eine Wertschätzung dieser Unterschiedlichkeit.
Zur Sache
Das Sprecherteam besteht derzeit aus Rainer Fromme (Katholische Kirche), Antje Lütkemeier (Evangelischer Kirchenkreis), Xenia Nickel (Jüdische Gemeinde) und, in beratender Funktion, Thomas Kemper (Integrationsagentur im Caritasverband Paderborn e.V.).