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01.02.2025
Migrations- und Entwicklungspolitik muss sich an den Menschenrechten orientieren, fordern die weltweit tätige Ordensgemeinschaften.
Foto / Quelle: Pixabay

An den Menschenrechten orientieren

Migrations- und Entwicklungspolitik: Weltweit tätige Ordensgemeinschaften schreiben an Spitzenkandidaten zur Bundestagswahl am 23. Februar.

Bonn

Zu einer konsequent von den Menschenrechten her gedachten Migrations- und Entwicklungspolitik, die die langfristigen Interessen der Menschen im Globalen Süden und Norden ernst nimmt, ruft die Konferenz missionierender Orden (KMO) auf. Auch vor dem Hintergrund der aktuellen innenpolitischen und europäischen Debatten zum Thema Asyl und Migration hat sich der Zusammenschluss in der Weltkirche tätiger Ordensgemeinschaften in Deutschland aus Anlass der Bundestagswahlen am 23. Februar mit einem offenen Brief an die Kanzler- und Spitzenkandidaten von SPD, CDU/CSU, Bündnis 90/Die Grünen, FDP, AfD, Die Linke und BSW gewandt.

Die Ordensgemeinschaften erinnern daran, dass nur ein Bruchteil der Menschen, die im Globalen Süden ihre Heimat verlassen müssen, die Migration nach Europa beabsichtigt: „Die meisten von ihnen fliehen in benachbarte Länder, die einen deutlich höheren Migrationsdruck auffangen und verarbeiten müssen als die Staaten Europas.“

Leittragende des Klimawandels

Diesen Menschen gilt die besondere Aufmerksamkeit der in der KMO zusammengeschlossenen weltweit tätigen Ordensgemeinschaften. Die Flüchtlinge seien die Leidtragenden einer Entwicklung – etwa der Auswirkungen des Klimawandels –, für deren Entstehen „auch wir im Globalen Norden mitverantwortlich waren und sind“, heißt es in dem von der KMO-Vorsitzenden Ursula Schulten sowie den Vorstandsmitgliedern Salesianerpater Reinhard Gesing und Don-Bosco-Schwester Birgit Baier unterzeichneten Schreiben.

Die Ordensgemeinschaften rufen die Spitzenkandidaten dazu auf, öffentlich zu der historischen Verantwortung Deutschlands für die Unterstützung des Globalen Südens zu stehen und die Menschen, deren elementare Rechte verletzt würden, zu unterstützen. Sie fordern, den menschengemachten Anteil am Klimawandel ernst zu nehmen: „Haben Sie den Mut, die Menschen in unserem Land mit der wissenschaftlich gut begründeten Wahrheit zu konfrontieren, dass wir als Menschheit gerade dabei sind, die Überlebensbedingungen für Millionen und Milliarden Menschen zu gefährden und dass damit auch unser Wohlstand in Gefahr ist.“

Die Ordensgemeinschaften in der KMO seien ihrerseits bereit, „die notwendige sozial-ökologische Transformation“ mit ihren Kräften „im Dienst der Menschen in unserem Land und in den Ländern des Globalen Südens zu unterstützen“.

Hintergrund

Der Brief der Konferenz missionierender Orden (KMO) vom 23. Januar steht im Wortlaut unter www.orden.de zur Verfügung. Die KMO ist ein Zusammenschluss von 92 weltweit tätigen Ordensgemeinschaften innerhalb der Deutschen Ordensobernkonferenz (DOK). Ihre Mitglieder sind vor Ort an der Seite der Menschen, kennen Probleme und erleben die Folgen der Klimaveränderung unmittelbar. Die DOK vertritt die Interessen der Ordensgemeinschaften in Deutschland mit rund 10.200 Ordensfrauen und rund 3.200 Ordensmännern, die in etwa 1300 klösterlichen Niederlassungen leben.

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