Bischof Franz-Josef Overbeck: „Die Kirche der Zukunft wird bunter“
Der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck sprach im Katholischen Centrum über den Umgang mit Grenzen und Grenzerfahrungen sowie sich daraus ergebende Horizonterweiterungen

Der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck sprach im Katholischen Centrum über den Umgang mit Grenzen und Grenzerfahrungen sowie sich daraus ergebende Horizonterweiterungen. Dazu eingeladen hatten das Katholische Forum Dortmund und das Forum Paulus der Katholischen St. Paulus Gesellschaft.
Dortmund. Bischof Franz-Josef Overbeck, der seit 2011 auch Militärbischof der Bundeswehr ist, sprach über persönliche Grenzerfahrungen ebenso wie über Grenzen, mit denen sich die Kirche auseinandersetzen müsse und Grenzen in der Abwägung des Einsatzes von Gewalt bei der militärischen Verteidigung eines Landes.
Als Grenzen, die von außen auf die Kirche einwirken würden, beschrieb Bischof Overbeck einen tiefgreifenden gesellschaftlichen Wandel. „Die Welt, aus der wir stammen, vor allem die katholische, ist eine Ständegesellschaft, in der Identitäten vorgegeben waren“, erläuterte er. Heute hingegen würden Identitäten immer wieder neu bestimmt und hinterfragt. Auch die Klammer eines gemeinsamen Berufes sei im Ruhrgebiet mit dem Ende von Bergbau und Stahlindustrie längst entfallen.
Mut zu Neuem
Vor dem Hintergrund dieser gesellschaftlichen Entwicklungen gelte es anzuerkennen, dass die Sozialform der Kirche als Volkskirche vorbei sei. Eine zukünftige Kirche werde bunter sein und zugleich „ganz anders, als wir sie heute kennen“. Wichtig sei es, solche Begrenzungen zu akzeptieren, anstatt nur darüber zu klagen und an Traditionen festzuhalten. Es gehe darum, Grenzen anzuerkennen und zugleich zu sagen, „es lohnt sich aber trotzdem“, sprach Bischof Overbeck die Chancen von Veränderungen an. Mit Hoffnung, Gottvertrauen und Mut zu Neuem könnten die richtigen Wege gefunden werden.
Über eine weitere Grenze sprach Bischof Overbeck vor dem Hintergrund des Angriffs Russlands auf die Ukraine. Mit dem Einsatz von Gewalt als letzter Möglichkeit zur Verteidigung werde eine Grenze überschritten, die moraltheologisch schwer auszuhalten sei. Keine Gewalt anzuwenden würde jedoch der Gewaltherrschaft des Angreifers Tür und Tor öffnen, was nicht akzeptabel sei. Beim Einsatz von Gewalt sei aber die Grenze zu nicht mehr zu rechtfertigender Gewalt schnell erreicht.

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