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29.04.2024
Markus Klüppel läutete die Marien-­Glocke im neuen Glockenturm auf dem Sundern-­Friedhof.
Foto / Quelle: Rudolf Becker

Marien-Glocke bleibt in Hamm-Heessen

Ein neuer Glockenturm auf dem Sundern-Friedhof wurde eingeweiht. Für den Klang sorgt eine alte Bekannte.

Hamm-Heessen

Als der Landschaftsarchitekt Markus Klüppel zu Beginn der Feierstunde die 500 Kilogramm schwere Marien-­Glocke in Schwingung brachte, ertönte der Schall der gut 60 Jahre alten Bronzeglocke weit über den Friedhof und den benachbarten Heessener Wald. Gute zehn Jahre hatte sie stumm ihr Dasein auf dem städtischen Bauhof gefristet.

Rückblick: Die Glocke war Klüppel 2013 beim Abriss der St.-Josefs-­Kirche im Stadtteil Heessen vom damaligen Dechant Wilhelm Lohle geschenkt worden. Denn für die kleinste und größte Glocke hatte man eine neue Verwendung gefunden – aber eben nicht für die mittlere. Daraus entwickelte der Landschaftsarchitekt die Idee, die Glocke für ein späteres Friedhofsprojekt beispielsweise als Toten- oder Friedhofsglocke zu verwenden. 2019 begannen dann die konkreten Planungen, da die Glocke zum einen in Heessen bleiben sollte und zum anderen auf dem Dasbecker Friedhof seit langer Zeit eine Friedhofsglocke existierte – auf dem Sundern-­Friedhof jedoch nicht. Durch die Corona-­Pandemie, Material­engpässe und Lieferschwierigkeiten verzögerte sich jedoch die Fertigstellung.

Zur Einweihung waren schließlich rund 100 Bürgerinnen und Bürger, Vertreter vieler Vereine und Geistliche gekommen. Pater Abraham Fischer OSB aus der Abtei Königsmünster, der Planung und Erstellung des Glockenturmes übernahm, sagte über die Glocke: „Sie ist ein Symbol für das Weiterleben eines Teiles der Kirche. Aber sie ist auch Symbol dafür, dass unser Leben nach dem Tod weiterklingt – und damit auch ein Zeichen der Hoffnung.“

Im Anschluss erfolgte der kirchliche Segen durch Pfarrer Christoph Gerdemann von der katholischen Pfarrei Papst Johannes und Pfarrer Ulrich Bro­dowski von der evangelischen Kirchengemeinde Heessen. Übrigens haben Angehörige nun erstmalig die Gelegenheit, vor, während oder direkt nach einer Beisetzung die Glocke für ihren Verstorbenen selbst zu läuten oder durch den beauftragten Bestatter läuten zu lassen.

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