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21.05.2025
Die Bank für Kirche und Caritas hielt ihre Generalversammlung ab.
Foto / Quelle: BKC

Kurz vor der Fusion

Bank für Kirche und Caritas steht kurz vor Fusion mit der Pax-Bank / Solide Eigenkapitalausstattung.

Paderborn

„Wir dürfen heute auf ein anspruchsvolles aber zugleich aus Banksicht zufriedenstellendes Geschäftsjahr zurückblicken“, berichtet der Vorstandsvorsitzende der Bank für Kirche und Caritas eG (BKC) Jürgen Reineke. Vorstand und Aufsichtsrat begrüßten mehr als 200 Mitglieder im Hotel Vivendi zur letzten, und damit ganz besonderen Generalversammlung der BKC bevor dann im Juni die Verschmelzung mit der Pax-Bank eG zur Pax-Bank für Kirche und Caritas eG vollzogen wird.

Der Vorstandsvorsitzende ging auf die Entwicklung der Bank ein. Im Kundenkreditgeschäft ist die BKC um knapp 3 % auf 2,1 Mrd. Euro gewachsen. Hervorgerufen durch auslaufende Refinanzierungsgeschäfte und Liquiditätsbedarfe der kirchlich-caritativen Kernkundschaft sank die Bilanzsumme um 465 Mio. € auf 4,7 Mrd. €. Die Ertragslage hat sich gegenüber dem Vorjahr leicht verbessert. Das Eigenkapital konnte auf 591 Mio. Euro aufgestockt werden. „Die Eigenkapitalausstattung der Bank ist auch im Vergleich zum Branchendurchschnitt als äußerst zufriedenstellend zu bezeichnen,“ resümiert Vorstandsvorsitzender Jürgen Reineke.

Die vorgeschlagene Verwendung des Jahresüberschusses wurde einstimmig angenommen: Die Mitglieder freuen sich über eine Dividende in Höhe von 5 %. Neben den Bilanzzahlen stellte Jürgen Reineke den interessierten Mitgliedern auch die Ankerprodukte für Privatkunden sowie die Leistungsfaktoren für kirchlich-caritative Einrichtungen vor. „Erfreulich ist, dass wir als Nachhaltige Gesamtbank erneut von ECOreporter ausgezeichnet wurden und im Asset Management wieder einen Spitzenplatz in der Bewertung der Fuchs I Richter Prüfinstanz für unseren Investmentprozess und unser Anlagekonzept erlangt haben,“ betonte Reineke.

Wahl des Aufsichtsrats

Nach dem Rückblick auf das Jahr 2024 stellte Vorstandsmitglied Dr. Manuel Sonntag den aktuellen Stand des Fusionsprozesses dar und gab einen Ausblick auf den neuen Markenauftritt der künftigen Pax-Bank für Kirche und Caritas eG. Die turnusmäßig aus dem Aufsichtsrat ausscheidenden Mitglieder Christian Bambeck, Dr. Frank Wenzel und Marcus Zumdieck wurden mit deutlicher Mehrheit wiedergewählt. Domdechant Alfons Hardt ist nach 18 Jahren aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden, da er die in der Satzung festgelegte Altersgrenze erreicht hat.

Darüber hinaus hat Aufsichtsratsmitglied Dirk Wummel, langjähriger Leiter der Hauptabteilung Finanzen im Erzbischöflichen Generalvikariat Paderborn, nach 20 Jahren sein Amt niederlegt. Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Rüter dankte den beiden langjährigen Aufsichtsratsmitgliedern für ihren unermüdlichen Einsatz für die Bank für Kirche und Caritas. Neu in den neuen Aufsichtsrat wurde einstimmig Frau Dr. Marie-Luise Wolff, Vorstandsvorsitzende der Entega AG in Darmstadt gewählt, die ihr Amt nach dem Vollzug der Verschmelzung mit der Pax-Bank eG antreten wird.

Der diesjährige Gastreferent Prof. Dr. Gunther Schnabl, Professor für Wirtschaftspolitik und Internationale Wirtschaftsbeziehungen an der Universität Leipzig sowie Direktor des Flossbach von Storch Research Institute informierte die Anwesenden in seinem Vortrag über aktuelle volkswirtschaftliche Entwicklungen. Unter dem Titel: „Deutschlands fette Jahre sind vorbei. Wird es nun besser?“ legte er dar, dass die aktuelle wirtschaftliche Flaute durch ein Rückbesinnen auf die konstituierenden Prinzipien der Wirtschaftsordnung, wie sie Ludwig Erhard und Walter Eucken in den ersten Nachkriegsjahren formuliert haben, überwunden werden könne. Leider seien im Moment aber eher gegenteilige Entwicklungen zu beobachten.

Die Schuldenbremse und Maastrichtkriterien seien de facto ausgesetzt. Die Staatsverschuldung steige und Ausgabenkürzungen und Deregulierung blieben aus. Prof. Schnabl betonte: „Eine Konstanz der Wirtschaftspolitik führt wieder dazu, dass Unternehmen planen und investieren können.“ Er erinnerte an Ludwig Erhard, der gesagt hat: „Die Volkswirtschaft ist kein Patient, den man pausenlos operieren kann.“

Hintergrund

Die Bank für Kirche und Caritas eG ist am Standort Paderborn mit rund 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und einer Bilanzsumme von 4,7 Mrd. Euro eine der Vorreiterinnen im Markt ethisch-nachhaltiger Geldanlagen. Bereits 2003 wurden die Eigenanlagen und sämtliche Bankprodukte mit einer ethisch-nachhaltigen Anlagestrategie verknüpft. Im Juni wird die Verschmelzung der Bank für Kirche und Caritas eG mit der Pax-Bank eG zur Pax-Bank für Kirche und Caritas eG vollzogen. Mit der Fusion entsteht eine Kirchenbank mit einer Bilanzsumme von rund 9 Mrd. € und einem Kundenvolumen von rund 18 Mrd. Euro.

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