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30.11.2024
Ein Innovationspreis ging an die Caritasverbände Olpe und Paderborn.
Foto / Quelle: Florian Arp

Innovationspreis geht an die Caritas

Angesichts steigender Pflegebedürftigkeit und begrenzter personeller Ressourcen entwickeln und erproben die Caritasverbände Paderborn und Olpe die „Integrierte Pflegebegleitung“.

Olpe/Paderborn

Das geförderte Projekt zielt darauf ab, Pflegebedürftige und deren Angehörige in Krisensituationen zu begleiten und durch Beratung zu stärken. Dafür wurde ihnen am 18. November der Häusliche Pflege Innovationspreis 2024 überreicht.

Die Pflege eines Angehörigen zu organisieren, ist für viele Familien und Beziehungen anfangs eine große Herausforderung. Der Alltag ist immer mit Hilflosigkeit, Überforderung, Wut oder Trauer verbunden. Erste Ansprechpartner sind die Pflegedienste, deren Leistungen jedoch ausschließlich auf konkrete Hilfen beschränkt sind. Dabei wäre es wichtig, die Betroffenen von Anfang an umfassend zu begleiten, mit ihnen ein passendes Versorgungkonzept zu entwickeln, das neben konkreten Leistungen des Pflegedienstes auch das jeweilige Umfeld mit einbindet. Eine Ressource, die häufig in der häuslichen Pflege nicht gesehen und genutzt wird.

Systemisch geschulte Mitarbeitende

Genau hier setzt das Projekt der Caritasverbände an: Systemisch geschulte Mitarbeitende – Pflegefachkräfte, Sozialarbeiter*innen und Alltagsbegleiter*innen – entwickeln gemeinsam mit den Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen ein passendes Unterstützungskonzept zur Bewältigung des Alltags. Ziel ist es, mit Hilfe der sogenannten „integrierten Pflegebegleiter“, eine stabile und gut organisierte Versorgung vor Ort sicherzustellen. Das ist nicht nur notwendig, sondern hilft auch dauerhaft die professionelle Pflege zu entlasten und perspektivisch mehr Menschen, trotz begrenzter Ressourcen der Pflegedienste, gut zu versorgen.

Aktuell wird diese Leistung jedoch nicht von den Pflegekassen in NRW refinanziert und kann daher nicht regelmäßig angeboten werden. Noch belohnt die aktuelle Vergütungssystematik, wenn möglichst viele verrichtungsbezogene Leistungen für möglichst wenige Pflegebedürftige erbracht werden, während der Ansatz der integrierten Pflegebegleitung auf einen Hilfemix setzt, der viel mehr Betroffenen zu Gute käme. Die Verbände setzen sich dafür ein, dass eine entsprechende Refinanzierung im Leistungsrecht verankert wird.

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