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09.05.2025
Papst Leo XIV. steht am Abend des 8. Mai 2025 auf dem Balkon der Loggia des Petersdoms im Vatikan und grüßt die Menschen auf dem Petersplatz.
Foto / Quelle: Vatican Media/Romano Siciliani/KNA

Der erste nordamerikanische Papst kommt in Südamerika gut an

Geboren in den USA, aber viele Jahre in Lateinamerika tätig: Das neue Kirchenoberhaupt verbindet Nord- und Südamerika.

Lima

In Sekundenschnelle schlug die Besorgnis in Euphorie um: War in Lateinamerika die Sorge groß, dass mit dem Tod von Papst Franziskus die Probleme in diesem Teil der Welt schnell wieder in Vergessenheit geraten könnten, reagiert die Kirche im alten Heimatkontinent des argentinischen Kirchenoberhauptes nun mit großer Hoffnung. Papst Leo XIV., in den USA geboren, aber jahrzehntelang in Südamerika aktiv, wird als „Latino“ betrachtet: „Er kennt die Realität der lateinamerikanischen Kirche, er kennt die lateinamerikanischen Völker und versteht sehr gut, wie die Kirche in Lateinamerika funktioniert“, sagte der bolivianische Erzbischof Ricardo Centellas aus Sucre.

In der langjährigen Wahlheimat Peru erklärte Präsidentin Dina Boluarte: „Ein Papst mit einer peruanischen Seele wird die Kirche führen.“ Die Wahl sei historisch für Peru und die Welt: „Gott liebt Peru.“ Der amtierende Bischof von Chiclayo, jener Diözese, in der Robert Prevost mehrere Jahre als Bischof diente, unterstrich die Nähe des Papstes zur örtlichen Bevölkerung: „Von dem Moment an, als er in Peru ankam, verliebte er sich in das Land“, sagte Bischof Edinson Edgardo Farfan Cordova. „Ich bin überzeugt, dass Papst Leo XIV. die Linie der Gemeinschaft und der Nähe zu den Armen fortsetzen wird, die das Pontifikat von Franziskus geprägt hat.“

Milei dürfte falsch liegen

Im Heimatland des vorherigen Papstes veröffentlichte Argentiniens Präsident Javier Milei in Sozialen Netzwerken ein Bild des Nachfolgers, das ihn mit einem Löwenkopf darstellt: „Die Mächte des Himmels haben ihr Urteil gefällt.“ Ein Löwe ist auch das Symbol der libertären Milei-Bewegung in Argentinien. Dass der neue Papst allerdings tatsächlich wirtschaftsliberal denkt, erscheint unwahrscheinlich. Die argentinischen Bischöfe sehen Leo XIV. eher in der Nachfolge von Franziskus, und der galt als Kritiker Mileis. Der Präsident will auf jeden Fall zur Amtseinführung des neuen Papstes nach Rom reisen.

Die „starken Verbindungen zu unserer Region“ stellte auch die chilenische Regierung um Präsident Gabriel Boric heraus. Eine Schule veröffentlichte Bilder eines Besuches des späteren Kardinals Robert Prevost, als er im Alter von 48 Jahren das „Colegio San Agustin de Concepcion“ kennenlernte. Überhaupt war der heutige Papst in nahezu allen lateinamerikanischen Ländern zu Gast. Fotos von Reisen nach Ecuador, Kolumbien, Honduras, El Salvador und Nicaragua sind am Freitagmorgen in vielen lateinamerikanischen Zeitungen zu sehen. Dass Prevost zudem perfekt Spanisch spricht, macht ihn in der Region noch beliebter.

"Ein Segen für die ganze Welt"

Der ecuadorianische Augustinerpater Carlos Urbina berichtet: „Leon XIV. ist ein Bruder, der sich der Mission verschrieben hat. Er hat Guayaquil bereist, hat mit uns Sozialarbeit geleistet.“ In Paraguay wird Ordensschwester Margarita Flores zitiert, die eine persönliche Freundschaft mit Leo XIV. verbindet: „Die Erfahrung, die er mitbringt, ist ein Segen für die ganze Welt.“

Uruguays Präsident Yamandu Orsi stellt heraus, dass der neue Papst freiwillig im globalen Süden gelebt habe: „Er hat seine Wurzeln freiwillig in Lateinamerika, und das ist gut so.“ Die mexikanische Präsidentin Claudia Sheinbaum gratulierte dem amerikanischen Papst und bekräftigte „unsere humanistische Übereinstimmung“. Kolumbiens Präsident Gustavo Petro rief das neue Kirchenoberhaupt auf, dass er in den USA „gedemütigte“ Migranten verteidigen möge.

In Panama hofft Präsident Jose Raul Mulino, dass Leo XIV. ein „Leuchtfeuer des Friedens, der Einheit und der Hoffnung“ sein möge, und Panamas Erzbischof Jose Domingo Ulloa, wie Leo XIV. ein Augustiner, stellt heraus: „Der Papst kennt die ‚Gefühle‘ der Ärmsten.“ Brasiliens Präsident Lula da Silva ließ ausrichten, er hoffe, der neue Papst werde die Arbeit von Franziskus fortsetzen.

KNA
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