„Das schweißt einen als Familie zusammen“
50 Pilgerinnen und Pilger aus dem Erzbistum Paderborn erleben das Jubiläum der Jugend in Rom.
Die Überraschung ist Papst Leo geglückt. Eigentlich war er gar nicht angekündigt, für die Eröffnungsmesse des Jubiläums der Jugend in Rom. 120.000 Pilgerinnen und Pilger aus 146 Ländern sind am Dienstagabend zum Petersplatz geströmt, darunter auch die Gruppe von 50 jungen Menschen aus dem Erzbistum Paderborn. Erzbischof Rino Fisichella, der die besondere Woche für junge Menschen im Heiligen Jahr organisiert, feierte die Messe. Doch zum Ende der Messe sagte er nach „Gehet hin in Frieden“ eben auch: „Geht noch nicht nach Hause, denn der Papst hat noch eine Überraschung für euch. Er wird gleich hierherkommen, um euch zu begrüßen“.
Das Ende des Satzes verstehen die meisten gar nicht mehr, so laut war der Jubel. Viele stürmten durch die Reihen zu den Absperrungen, stellten sich auf Stühle, zückten die Handy-Kameras. Dann sahen sie endlich den neuen Papst, Leo XIV., wie er erst durch die Reihen fuhr und dann alle begrüßte mit den Worten: „Guten Abend! Jesus sagt uns: Ihr seid das Salz der Erde, ihr seid das Licht der Welt.“
Anna-Lena Heckmann aus Brilon war vom Auftritt des Papstes berührt. Von seinen starken, ersten Worten, in denen so viel Wertschätzung steckt. Von dem Jubel um ihn, über den sie sagte: „Alle waren außer Rand und Band, das hat alle nochmal zusammengeschweißt. Allein dieses Wort ‚Papa‘ auf italienisch für den Papst, das schweißt einen als Familie zusammen“.
Diese weltweite Familie des Glaubens erfahren die 50 Pilgerinnen und Pilger aus dem Erzbistum Paderborn seit Montag bis zum kommenden Sonntag. Sie werden durch die Heilige Pforte im Petersdom pilgern. In den Katakomben erleben sie, wie die ersten Christen Glaubensgemeinschaften im Untergrund gegründet haben. Sie erleben, wie groß die katholische Glaubensgemeinschaft heute ist, wenn sie Pilgernden aus Südamerika, Afrika, Asien, Nordamerika und Australien begegnen.
Diözesanjugendpfarrer Tobias Hasselmeyer sagt: „Wir können in Rom die tiefen Spuren des Glaubens entdecken, die Menschen in vielen Jahrhunderten hinterlassen haben und erleben, dass tausende andere Jugendliche aus der Welt diese Erfahrung auch machen. Überall spüren wir: Wir alle sind hier willkommen. Wir gehören zusammen. Bei allen Strapazen lohnt es sich, etwas für den Glauben zu tun“.
Als großes Highlight wartet auf die Pilgerinnen und Pilger das Abschlussevent, bei dem sie Papst Leo wiedersehen werden. Am Samstag pilgern sie zum Gelände Tor Vergata, wo sie das Abendgebet feiern, unter freiem Himmel übernachten und am Sonntagmorgen voraussichtlich mit einer Millionen Menschen die Abschlussmesse feiern.