„Buchsonntag“ ist 100 Jahre alt
Katholische Öffentliche Büchereien im Erzbistum Paderborn sorgen für einen attraktiven Buchsonntag.
In den Katholischen Öffentlichen Büchereien im Erzbistum Paderborn ist in der kalten Jahreszeit Hochsaison, denn gerade dann wird viel gelesen: Druckfrische Buch- und Medien-Neuerscheinungen warten darauf, zeitweise von der Leserschaft entführt zu werden. Zahlreiche Menschen, Erwachsene und Kinder, nutzen den bundesweiten Buchsonntag – in diesem Jahr am 9. November – als gute Gelegenheit, eine der 199 Katholischen Öffentlichen Büchereien im Erzbistum Paderborn zu besuchen und das aktuelle Medienangebot zu erkunden. Dabei sind die Büchereien in den Kirchengemeinden und Pastoralverbünden des Erzbistums Paderborn häufig näher als man denkt, insbesondere im ländlichen Raum.
Mit der großen Menge an Herbst-Neuerscheinungen nimmt die Arbeit in den Katholischen Öffentlichen Büchereien des Erzbistums Paderborn noch einmal Fahrt auf. Medien müssen ausgewählt, bestellt und eingearbeitet werden. Unterstützung finden die Büchereiteams durch den Besprechungsdienst des Borromäusvereins. Schließlich sollen pünktlich zum Buchsonntag am 9. November aktuelle Medien für die Leserschaft bereitstehen.
Buchsonntag und Borromäusverein
Der Buchsonntag wird zu Ehren des Heiligen Karl Borromäus (1538 bis 1584) immer am Sonntag nach dem Gedenktag des Heiligen (4. November) gefeiert. Der Heilige hat sich als Kardinal und Erzbischof von Mailand für Bildung und Bücher eingesetzt hat. Im Jahr 1925, also vor genau 100 Jahren, wurde der Buchsonntag von der Deutschen Katholischen Bischofskonferenz eingerichtet. Mit dem Buchsonntag sollte auf die Bedeutung des Borromäusvereins und auf die von ihm geförderten Büchereien vor Ort hingewiesen werden. Heute sind die Katholischen Öffentlichen Büchereien in Trägerschaft der Kirchengemeinden. Als Dachverband bietet der Borromäusverein Medienempfehlungen, Aus- und Weiterbildung sowie Leseförderkonzepte an.
Die vor 100 Jahren verabredeten Regeln werden bis heute noch vielerorts beachtet. Am ersten Sonntag nach dem Festtag des Heiligen Karl Borromäus im November finden in vielen Büchereien besondere Angebote statt. Nach dem Gottesdienst sind die meisten Katholischen Öffentlichen Büchereien geöffnet. Darüber hinaus gibt es besondere Aktionen für große und kleine Menschen wie etwa Lesungen mit spannenden Büchern, Buchausstellungen sowie Bastel- und Spielaktionen. Junge Familien, die unter der Woche keine Zeit für einen gemeinsamen Büchereibesuch haben, können sich am Buchsonntag über die Medienangebote vor Ort informieren und diese kostenlos ausleihen.
Den Büchereiteams ist die Leseförderung ein besonderes Herzensanliegen. Es ist erwiesen, dass mit dem Vorlesen schon bei Kleinkindern begonnen werden sollte. Gemeinsames Betrachten, zuhören und erzählen fördert beim Kind nicht nur die Wahrnehmung, die Aufmerksamkeit und das Sprachvermögen. Beim Vorlesen entsteht zwischen Vorlesendem und dem Kind eine besondere Nähe und Gemeinschaft. Damit möglichst viele Kinder in den Genuss des Vorlesens kommen, gibt es in den Büchereien bereits Bilderbücher für Kleinkinder unter drei Jahren.
Darüber hinaus bildet die Kinderliteratur bis zum Alter von 12 Jahren in vielen Katholischen Öffentlichen Büchereien einen Schwerpunkt. Neben Erzählungen und Geschichten gehören auch Kindersachbücher ins Repertoire der Büchereien. Diese helfen den Kindern, die Welt um sich herum besser zu verstehen, sich in ihr zurechtzufinden und sich selbst zu reflektieren: die Grundlage für die Entwicklung von Fantasie, Empathie und sozialem Verhalten. Abgerundet wird das Medienangebot mit einem breit gefächerten Romansegment von unterhaltsam bis anspruchsvoll. Ratgeberliteratur insbesondere für junge Familien und häufig auch Zeitschriften ergänzen das Medienangebot für Erwachsene.
Einlesen und Abtauchen
„Da im Herbst der größte Teil des Medienetats der Büchereien bereits ausgegeben ist, finden sich zu diesem Zeitpunkt besonders viele neue Bücher in den Katholischen Öffentlichen Büchereien“, verrät Elisabeth Lappe-Oeynhausen, Leiterin der Büchereifachstelle des Erzbistums Paderborn. Alle Menschen sind eingeladen, dieses kostenlose Angebot der Katholischen Öffentlichen Büchereien zu nutzen.
Ein Besuch in der Katholischen Öffentlichen Bücherei vor Ort – nicht nur am Buchsonntag – lohnt sich also. Neben der Buchausleihe entstehen in netter Atmosphäre häufig zwanglose Gespräche über Gelesenes und Erlebtes. Und fast immer findet man einen Platz zum Einlesen und Abtauchen in gute Geschichten. Viele Büchereiteams halten die Türen offen und freuen sich auf Besucherinnen und Besucher.
Hintergrund
In den insgesamt 199 Büchereien der Kirchengemeinden im Erzbistum Paderborn stehen rund 740.000 Medien bereit. Dieser große Fundus wird von 1.812 ehrenamtlich Engagierten ausgesucht, gepflegt und der Leserschaft empfohlen. Die Büchereimitarbeitenden im Erzbistum Paderborn investieren für diesen Dienst jährlich 144.000 Stunden ihrer Freizeit für die Menschen vor Ort und somit für die Gesellschaft. „In den kirchlichen wie in den politischen Gemeinden verdient dieses große ehrenamtliche Engagement Wertschätzung, öffentliche Anerkennung und bestmögliche Unterstützung der hauptamtlich Tätigen“, unterstreicht Elisabeth Lappe-Oeynhausen. Zurzeit sind über 35.000 Menschen in den Katholischen Öffentlichen Büchereien des Erzbistums Paderborn als Nutzerinnen und Nutzer angemeldet. Die Ehrenamtlichen in den Büchereien freuen sich auch über neue Interessierte und über nette Menschen, die in der Bücherei gerne mitarbeiten möchten. Hier finden Sie die Bücherei in Ihrer Nähe: https://mykoeb.de/buecherei-organisation/die-buechereien-im-erzbistum/