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14.05.2025
Der Pianist Aeham Ahmad begeisterte im Schloss mit seiner Musik und Lebensgeschichte zum 80. Jahrestag der Befreiung.
Foto / Quelle: Tobias Vorwerk

„befreien“

Am 8. Mai, dem 80. Jahrestag der Erinnerung an die Befreiung vom Faschismus in Deutschland, gab der international bekannte Pianist Aeham Ahmad im Spiegelsaal des Neuhäuser Schlosses ein Konzert.

Schloss Neuhaus

Eingebunden waren Lesungen aus dessen Autobiografie und aus Zeitzeugenberichten über das Ende der NS-Diktatur in der damaligen Gemeinde Neuhaus. Der Pianist hatte sich in Syrien selbst befreien können vom Terror des Diktators Assad und des Islamischen Staates, die Gemeinde Neuhaus wurde befreit durch die Alliierten. Heute unvorstellbar, dass vom gleichen Ort aus die SS am Kriegsende noch sinnlosen Widerstand zu organisieren versuchte.

Gebannt hörte das Auditorium diese Verbindung von 1945 mit der Gegenwart in Text und Musik. Ungewohnte Klänge mit orientalischem Einfluss, kraftvoll und rhythmisch, flink und bedächtig, zauberte der Künstler auf den Flügel, zum Teil auch begleitet durch kräftigen Gesang des Publikums. In der Pause nahmen viele die Gelegenheit wahr, sich durch den Leiter des Residenzmuseums, Dr. Andreas Neuwöhner, mit der Geschichte des alten fürstbischöflichen Schlosses vertraut zu machen.

Begeisterung nach dem Konzert – Die Mitglieder des Ökumenischen Teams Kultur Schloß Neuhaus (v. links): Lisa Timmerberg, Michaela Mülligans, Benedikt Fritz, Hans-Georg Hunstig, Annerose Gierlichs-Berg mit dem Pianisten Aeham Ahmad (rechts).
Foto / Quelle: Tobias Vorwerk

Veranstalter war das „Ökumenische Team Kultur“ der Katholischen Pfarrei Hl. Martin und der Evangelischen Gemeinde Schloß Neuhaus. Es erinnerte zum Schluss daran, wovon es sich heute zu befreien gilt: Engstirnigkeit, Angst vor Fremden, Verachtung gegenüber Menschen anderer Hautfarbe, Herkunft oder Lebensweise, kleinkarierte Worte, die Gräben ziehen, statt Brücken zu bauen…

Ein besonderer Zufall platzte in das Konzert hinein: Nachdem der „weiße Rauch“ in Rom schon die Runde gemacht hatte, läuteten nebenan die Glocken der Pfarrkirche St. Heinrich u. Kunigunde. Inmitten des Konzertes konnte so verkündet werden „Habemus Papam“ – Leo XIV. Eine spontane Zugabe rundete den Abend ab. Der voll besetzte Saal stimmte ein in den Kanon „Dona nobis pacem“.

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