Aus dem Erzbistum in alle Welt
Seit über 40 Jahren gibt es die Aktion „Ein Messgewand für die Weltmission“. Auch in diesem Jahr sind die handgearbeiteten Kleidungsstücke für den liturgischen Gebrauch während der Libori-Festwoche im Kreuzgang des Paderborner Domes zu sehen.
Seit über 40 Jahren gibt es die Aktion „Ein Messgewand für die Weltmission“. Auch in diesem Jahr sind die handgearbeiteten Kleidungsstücke für den liturgischen Gebrauch während der Libori-Festwoche im Kreuzgang des Paderborner Domes zu sehen.
Es ist eine Boutique mit ganz besonderer Ware und noch ungewöhnlicherem Ambiente: Im Kreuzgang des Hohen Domes stehen rollbare Kleiderstangen dicht an dicht. Hier sind strahlend weiße Gewänder aufgefächert, weiter vorne warten bunte Messgewänder und Stolen auf Käufer, die aus aller Welt den Weg zum Libori-Fest gefunden haben.
Mittendrin ist Anneliese Lengeling unterwegs. Sie zupft hier, richtet dort etwas gerade. Bald kommen die Interessenten, da muss die Ausstellung der Gewänder perfekt sein. „Es gibt 40 Stickergruppen im gesamten Erzbistum Paderborn“, erklärt Lengeling, die zum achtköpfigen Leitungsteam gehört.
Seit 1982 gibt es die Tradition. Immer dienstags trifft sich die Paderborner Gruppe, um gemeinsam zu arbeiten. Zudem gibt es im gesamten Erzbistum feste Gruppen, die ebenfalls mitarbeiten. „Es gibt dabei keine konkreten Vorgaben“, so Anneliese Lengeling. Und es gibt keinen Katalog, aus dem Interessierte bestellen können. Vielmehr entscheiden die Ehrenamtlichen Paramentenstickerinnen selbst, was sie umsetzen wollen. In Paderborn wird dann ein Paket mit den entsprechenden Materialien zusammengestellt und dann verschickt – sozusagen ein Rundum-sorglos-Paket. Die Materialien selbst stammen aus Spenden.
349 Einzelstücke sind so alleine im Jahr 2024 entstanden. Und die Nachfrage aus aller Welt ist groß. Doch auch die Paramentenstickergruppen haben Probleme, Nachwuchs zu finden. „Die Leute können heute einfach nicht mehr sticken und lernen es auch nicht mehr“, hat Anneliese Lengeling, die selbst seit fast 20 Jahren aktiv ist, festgestellt. Auch ein Handarbeitsboom, der während der Corona-Zeit aufkam, konnte das nicht ändern. Dafür waren die bereits Aktiven in diesen Jahren umso produktiver. Inzwischen ist es gelungen, durch gezielte Ansprache neue Stickerinnen zu gewinnen, keine Gruppe musste aufhören.
Was zudem wichtig ist, ist die Gemeinschaft. „Wir sind wirklich eine tolle Gruppe“, findet Anneliese Lengeling.
Info
Die Aktion „Ein Messgewand für die Weltmission“ wurde 1982 vom 2012 verstorbenen Weihbischof Paul Consbruch und der 2018 verstorbenen Else Oskamp ins Leben gerufen. Vor allem über die Verbände der Katholischen Frauengemeinschaften Deutschlands wurden in der ganzen Erzdiözese Paderborn Stickerinnen und Näherinnen gesucht, die Messgewänder, Stolen, Altarwäsche, ganz allgemein: Wäsche für den liturgischen Gebrauch für die Mission, fertigen wollten.