Woche für das Leben

Unterschiede sind okay, Ausgrenzung nicht. (Foto: Woche für das Leben)

Die „Woche für das Leben“ 2024 stellt unter dem Motto „Generation Z(ukunft): Gemeinsam. Verschieden. Gut.“ die Lebenswirklichkeit junger Menschen mit Behinderung in den Mittelpunkt. Es wird sich um die letzte „Woche für das Leben“ in dieser Form handeln. Eine neue „Struktur“ der Aktionswoche ist geplant.

Erzbistum Paderborn. Erwachsenwerden kann für Jugendliche und junge Erwachsene mit Behinderung mit großen Hürden verbunden sein. Das betonen der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing, und die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Bischöfin Kirsten Fehrs, in einem Text für die Aktionswoche, die vom 13. bis zum 20. ­April zum letzten Mal in der gewohnten Form stattfindet. Junge Menschen mit Behinderung würden „möglicherweise“ keinen Ausbildungsplatz oder eine barrierefreie Wohnung finden. Die Selbstbestimmung werde ihnen abgesprochen.

Im Erzbistum Paderborn bieten das Paderborner Bildungs- und Tagungshaus Liborianum sowie die Katholische Akademie Schwerte Informationstagungen zur Vorbereitung auf die „Woche für das Leben“ an. Die Referenten sind Expertinnen und Experten aus den Bereichen Inklusion und Teilhabe sowie der Förderung von Menschen mit Behinderung.

Für Menschen mit Hör- und Sprachbehinderung und taubblinde Menschen

In Paderborn werden am Samstag, 24. Februar, Sr. Judith Beule SMMP und die Theologieprofessorin Dr. Sabine Schäper an der Veranstaltung im Liborianum beteiligt sein. Sr. Judith ist Koordinatorin der Seelsorge für und mit Menschen mit Hör- und Sprachbehinderung und taubblinde Menschen im Erzbistum Paderborn. Sie gehört der Gemeinschaft der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel in Bestwig an.

Sabine Schäper lehrt im Fachgebiet „Heilpädagogische Methodik und Intervention“ an der Katholischen Hochschule NRW, Abteilung Münster. Zu ihren Forschungsfeldern gehören der inklusive Kinderschutz und die Teilhabeforschung.

Eine Woche später, Samstag, 2. März, referiert in der Katholischen Akademie in Schwerte der Inklusionsbeauftragte Gilbert Krüger neben Sabine Schäper. Gilbert Krüger ist verantwortlich für die Inklusion im Kirchenkreis Herne und arbeitet in der Ergänzenden Unabhängigen Teilhabeberatung (­EUTB) Gelsenkirchen-­Herne. Seit ­April 2023 ist er beim Sozialwerk St. Georg tätig.

Ohne Solidarität und Unterstützung ist niemand groß

Veranstalter und Organisatoren der beiden Infotage sind Dr. Werner Sosna vom Liboria­num, Anja Fecke, Diözesanbeauftragte Seelsorge für und mit Menschen mit Behinderung, und Christa Habig vom Diözesan-­Caritasverband, Referat Behindertenhilfe. Sie weisen in ihrer Einladung auf die Bedeutung von Solidarität hin: „Ohne Solidarität und Unterstützung ist niemand groß geworden.“ Gerade Menschen, die auf Unterstützung besonders angewiesen seien, erführen jedoch „alltägliche Grenzen der Teilhabe“.

Deshalb sei es wichtig, Grenzen in der Lebenswelt zu erkennen und abzubauen, um allen Menschen Raum für „gesellschaftliche Teilhabe und Teilgabe“ und den Weg in ein selbstständiges Leben zu ermöglichen.

Bundesweite Auftaktveranstaltung am 13. ­April 2024

Die bundesweite Auftaktveranstaltung der „Woche für das Leben“ 2024 wird am 13. ­April 2024 im Sankt Vincenzstift in Aulhausen bei Rüdesheim am Rhein stattfinden. In der Marienkirche des Sankt Vincenzstiftes, die bekannt ist für ihre inklusive Kunst, werden Bischof Bätzing und Bischöfin Fehrs gemeinsam einen ökumenischen Gottesdienst feiern.

Bereits seit 30 Jahren setzt sich die bundesweite Initiative mit dem Schutz menschlichen Lebens in all seinen Facetten auseinander. Dabei waren sich die beiden Kirchen von Beginn an einig, dass die gerechte Teilhabe aller Menschen ein zen­trales Thema der christlichen Botschaft ist.

Eine Evaluation habe gezeigt, dass die „Woche für das Leben“ trotz früherer Erfolge wenig zeitgemäß sei, heißt es in einer Pressemitteilung der bundesweiten Organisatoren. Es müsse eine Anpassung stattfinden, um in Zukunft die Menschen zu erreichen. Die katholische und die evangelische Kirche in Deutschland seien gemeinsam an der Arbeit, eine neue Struktur zu entwickeln. Wichtig sei es, dass das neue, zeitgemäße Format sich weiter den Fragen der Bio­ethik widme und für den Schutz menschlichen Lebens eintrete.

Karl-Martin Flüter

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