Immobilienthema – „Gebäude sind dienende Ressourcen“

Erste „Immobilienveranstaltung“ im Katholischen Centrum in Dortmund (v. l.): Pastor Markus Menke (Erzbistum Paderborn), Christoph Schulte (Verwaltungsleiter), Sabine Wiesweg (Dekanatsreferentin), ­Propst Andreas Coersmeier und Thomas Renneke (Katholische Stadtkirche) (Fotos: Michael Bodin/Erzbistum Paderborn)

Ausgehend von der Frage nach dem „Bild einer christlichen Kirche in Dortmund übermorgen“ nahmen Haupt- und Ehrenamtliche aus den verschiedenen Bereichen der Seelsorge die Zukunft in den Blick. Es war die erste von insgesamt sechs geplanten Veranstaltungen zum sogenannten Immobilienthema.

Dortmund (pdp). Dabei geht es darum, was für die Gestaltung des kirchlichen Lebens – unter anderem auch an Gebäuden – nötig sein wird. In diesem Zusammenhang waren die Teilnehmenden aufgerufen, über Synergien und Kooperationen nachzudenken.

Pastor Markus Menke von der Abteilung „Beratungsdienste“ im Erzbischöflichen Generalvikariat in Paderborn, referierte zu Beginn die Grundidee der Immobilienstrategie: „Wo sehen wir uns in zehn oder fünfzehn Jahren mit Blick auf die gesamte Stadt Dortmund?“ In den 1970er-, 1980er- und 1990er-­Jahren sei ein Immobilienbestand gewachsen, der schon heute oft ungenutzt bleibe. Gleichzeitig würden Einnahmen aus der Kirchensteuer sinken und Ausgaben steigen. Relevant sei auch die sehr aufwendige sogenannte „Betreiberverantwortung“ durch die Eigentümer.

Nicht nur Quadratmeter

„Diese drei Punkte rufen dazu auf, sich Gedanken zu machen, wie in Zukunft ein angemessener Immobilienstand aussehen müsste“, erläuterte Markus Menke. Es führe aber nicht weiter, nur auf Quadratmeter zu schauen, denn Gebäude seien „­dienende Ressourcen“ für die Pastoral.

Für das Erzbistum Paderborn wies er auf Unterstützungs- und Beratungsmöglichkeiten für die pastoralen Räume hin. Wenn man sich von Gebäuden trenne, werde das honoriert in einer besseren Förderung der verbleibenden Immobilien. Die Grundidee sei, dass die verbleibenden Gebäude möglichst flexibel eingesetzt werden könnten.

Annette Weber (Katholisches Stadtgremium) stellte die Ergebnisse einer Arbeitsgruppe vor. Christoph Schulte moderierte.

In jedem pastoralen Raum solle es nun eigene partizipative Prozesse geben, ausgehend von der Frage: „Wozu soll das, was bleibt, dienen?“ Diese zeitversetzt beginnenden Prozesse sind jeweils auf 15 Monate angelegt. Markus Menke stellte klar: „Ohne die wirkliche Bereitschaft zur Veränderung wird es nicht gehen.“ In den pastoralen Räumen müssten alle Gemeinden bereit sein, sich zu verändern. Es werde da­rum gehen, „ohne Verteilkämpfe möglichst alle mitzunehmen“. Die Entscheidungen werden am Ende dann in den Gremien der Pfarreien getroffen. Es gelte dabei immer „über den Tellerrand hi­naus zu blicken“.

In einem Impuls stellte ­Propst Andreas Coersmeier die Bedeutung der Kirche als Glaubensgemeinschaft in den Mittelpunkt. „Die Kirche darf nicht auf einen Anbieter der freien Wohlfahrtspflege reduziert werden.“ Gemeinschaft und Gemeinden seien unverzichtbar, um sich im Geiste Jesu für eine bessere Welt zu engagieren, aber nicht, um sich darin „einzuigeln vor einer gottlosen Welt“.

Verlässliche Orte

Beratungen in Arbeitsgruppen fanden anschließend darüber statt, was die Menschen in Dortmund brauchen und was für die Kirche essenziell sei. „Verlässliche Orte“ war dabei ein wichtiges Stichwort. Es müsse Orte für Eucharistie, Sakramente und spirituelle Orte geben. Aus einer Gruppe wurde betont, dass eine „bedingungslose Zuwendung zu den Menschen“ besonders wichtig sei. In einer weiteren Gruppe gingen die Teilnehmenden davon aus, dass man mit noch sehr viel weniger Ressourcen planen sollte als bislang überlegt.

Die nächste Veranstaltung zu diesen Themen ist für die Hauptamtlichen in der Dekanatspastoralkonferenz im ­April geplant.

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