Wozu sind Sie da, Herr Menke?

Maik Menke (37) lebt in Lichtenau, ist verheiratet und hat drei Kinder. Menke ist Geschäftsführer der Paderborner Menke-­Gruppe, einem auf die Bereiche Rohrreinigung, Kanalreinigung und Schaden-­Sanierungen spezialisierten Unternehmen mit 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Auf meine Haut habe ich einige christliche Symbole tätowieren lassen: ein Kreuz, einen Rosenkranz und die betenden Hände. Es darf jeder sehen, dass ich gläubig bin und mich zum Christentum bekenne. Der Glaube an Gott gibt mir Kraft und Hoffnung und bestärkt mich darin, mich für schwächere und benachteiligte Menschen einzusetzen. Wenn ich mich sozial engagiere, geht es mir darum, Menschen eine Wertschätzung gegenüberzubringen, die sie durch unsere Gesellschaft nur äußerst selten oder überhaupt nicht erfahren.

„Spenden statt Schenken“

Aus diesem Antrieb heraus habe ich in meinem Unternehmen ein Sozialprojekt unter dem Titel „Spenden statt Schenken“ ins Leben gerufen. Seit vier Jahren spenden wir an jedem Tag der Adventszeit 15 Prozent unseres Tagesumsatzes. So kommen täglich zwischen 400 und 500 Euro zusammen, mit denen wir Kinderhospizdienste, Frauenhäuser und andere Sozialprojekte unterstützen. Um darüber hinaus helfen zu können, verzichten unsere Mitarbeiter sogar auf ihr Weihnachtsgeld.

Mir ist bewusst, dass ich durch mein Engagement die politische und gesellschaftliche Wind­richtung nicht verändern kann, aber ich kann durchaus die Segel etwas anders setzen. Einmal mehr ist mir dies während der Flutbekämpfung im Ahrtal deutlich geworden. Ich habe mich bereits zuvor bei Hochwasserkatastrophen ehrenamtlich engagiert, doch diesmal war es besonders schrecklich zu erleben, mit welcher Wucht die Flut das Leben vieler Menschen beendet und so vieler weiterer Menschen zerstört hat. Wie bei so vielen Flut­opfern und auch Helferinnen und Helfern haben sich schreckliche Bilder in meinem Gedächtnis eingebrannt. Aber es war auch beeindruckend und herzerwärmend, diese riesige Welle der Solidarität und die Dankbarkeit der Menschen zu erleben.

Menke: „Leid darf nicht in Vergessenheit geraten“

Die Flut hat mir deutlich gemacht, dass wir alle wieder menschlicher werden müssen. Auch wenn ich mich als politisch neutral bezeichne, so stehe ich aufgrund meines Engagements regelmäßig im Kontakt mit dem Bundesinnenministerium und dem Büro unseres Bundespräsidenten. Mir ist es wichtig zum Ausdruck zu bringen, dass das erfahrene Leid nicht in Vergessenheit gerät. Viele Menschen kämpfen mit psychologischen Spätfolgen, das müssen wir im Blick haben. Es sind die persönlichen Schicksale der Menschen, die mich antreiben zu helfen. Ich möchte jeden Tag ohne Selbstvorwürfe in den Spiegel gucken können.

Mein wichtigster Rückhalt ist meine Familie. Der Glaube an Gott ist für uns ein Zufluchtsort, daher erziehen meine Frau und ich unsere Kinder im christlichen Sinn. Unsere älteren beiden Kinder sind Messdiener, engagieren sich in Ferienfreizeiten und unser jüngster Sohn wird bald getauft. In unserer Familie haben wir sogar seit über 100 Jahren ein Taufkleid, das ich bereits bei meiner Taufe getragen habe und das nun auch mein Jüngster während seiner Taufe tragen wird.

Maik Menke (37) lebt in Lichtenau, ist verheiratet und hat drei Kinder.

Zur Person 

Maik Menke (37) lebt in Lichtenau, ist verheiratet und hat drei Kinder. Menke ist Geschäftsführer der Paderborner Menke-­Gruppe, einem auf die Bereiche Rohrreinigung, Kanalreinigung und Schaden-­Sanierungen spezialisierten Unternehmen mit 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Zudem ist er zertifizierter unabhängiger Bausachverständiger für Grundstücke und Gebäude und ermittelt Schadensgutachten, die bei Versicherungsschäden oder Gerichtsverfahren vorzulegen sind.

Aufgezeichnet und fotografiert von Patrick Kleibold

Unsere Reihe Menschen im Erzbistum

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Wozu bist du da, Kirche von Paderborn? Diese Frage stellte der Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker dem Zukunftsbild voran, auf dessen Basis das Erzbistum entwickelt wird. Wozu bist du da? Diese Frage kann sich auch jeder Einzelne stellen. Denn die Grundannahme des Zukunftsbildes ist eine biblische, dass nämlich jeder Mensch berufen ist, dass jede und jeder das eigene Leben als von Gott angenommen betrachten darf, dass es einen Sinn dieses Lebens gibt. Die Aufgabe des Menschen besteht darin, die Frage für sich zu beantworten. Wir fragen nach.

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