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24.04.2024
Das Fachgebiet von Gaby Gerwig liegt in der Kinderabteilung.
Foto / Quelle: Annabell Jatzke

Wozu sind Sie da, Gaby Gerwin?

Gaby Gerwin ist gelernte Textilfachverkäuferin und bei dem Kleiderladen „Carichic“ in Hemer tätig.

Aufgezeichnet und fotografiert von Annabel Jatzke

Als die Kinder aus dem Haus waren und ich mehr Zeit hatte, suchte ich eine neue Aufgabe. Textilien sind meine Berufung und auch sozial engagiere ich mich gerne. Bei „­Carichic“ wurde ich fündig. Ich begleitete den Aufbau des Kleiderladens ab Anfang 2007.

Im Oktober 2007 öffnete der Kleiderladen, in dem Leistungsempfänger weniger für die Textilien, Schuhe oder auch Spielwaren bezahlen, seine Pforten in Hemer. Im Laufe der Zeit übernahm ich die Leitung des 50-­köpfigen Teams, die ich jedoch nunmehr an meine Nachfolgerin abgegeben habe.

Trotzdem bin ich immer noch mit jeder Menge Feuereifer dabei. Mein Fachgebiet liegt in der Kinderabteilung. Manchmal helfe ich bei der Annahme der Kleidungsstücke aus. Ansonsten bin ich für das Sortieren der abgegebenen Kleiderspenden und die Aufbereitung für den anschließenden Verkauf zuständig. Darüber hinaus bin ich in der Kundenberatung und ebenso beim Verkauf an der Kasse tätig.

Ich biete den Kunden gerne meine Hilfe an. Über die Jahre konnte ich viele Kontakte knüpfen, sei es im Team sowie zu anderen Kleiderläden in der Umgebung wie beispielsweise in Iserlohn und Menden, aber auch allen voran zu den Kunden. So führe ich auch zwischendurch mal Gespräche mit der Kundschaft, die über die Beratung hinausgehen und in denen man Persönliches erfährt.

„Oftmals fehlt es [unseren Kunden] an Geld und sie können sich in normalen Läden nicht viel leisten. Da helfen natürlich unsere humanen Preise.“

Gaby Gerwin

Es freut mich zu sehen, wenn die Kunden mit einem Strahlen und ihren Einkäufen den Laden verlassen. Oftmals fehlt es ihnen an Geld und sie können sich in normalen Läden nicht viel leisten. Da helfen natürlich unsere humanen Preise. Und speziell, wenn Kinder aufgrund von sozialen Schieflagen zurückstecken müssen, ist das traurig. Aber bei uns können die Eltern trotzdem schöne Kleidung und auch Spielwaren kaufen. Teilweise sind es Markenprodukte und es kommt auch vor, dass es Neuwaren sind. Beim Sortieren finden wir vielfach noch Preisetiketten an den Waren, die abgegeben wurden.

Nachhaltigkeit wird wichtiger

Der Gedanke der Nachhaltigkeit nimmt mehr und mehr zu. Früher haben die Leute ihre aussortierte Kleidung bei uns abgegeben, um sozial Schwachen zu helfen. Heute steht bei einigen mehr der Aspekt der Nachhaltigkeit im Vordergrund. Gerade im Bereich von Babybekleidung merken wir dies. Wie schnell ist ein Baby aus der Kleidung hinausgewachsen und die Kleidung zu schade zum Verwerfen ist. Unzählige Male gewaschen, ist ja eigentlich nichts an der Kleidung dran, was gegen ein Weitergeben spricht. Und so profitieren noch andere davon, gerade auch Menschen mit geringem finanziellen Budget.

Zur Person

Gaby Gerwin (65 Jahre) ist verheiratet und Mutter zweier erwachsener Kinder. Mit ihrem Mann lebt die gelernte Textilfachverkäuferin in Hemer. In ihrer Freizeit geht sie gerne Walken oder Radfahren.

Zukunftsbild

Wozu bist du da, Kirche von Paderborn? Eine zentrale Frage des Zukunftsbildes für das Erzbistum Paderborn. ­Wozu bist du da? Diese ­Frage kann sich auch jeder ­Einzelne stellen. Denn die Grundannahme des Zukunftsbildes ist ­eine ­biblische, dass nämlich jeder Mensch berufen ist, dass jede und jeder das eigene Leben als von Gott angenommen betrachten darf, dass es einen Sinn dieses Lebens gibt. Die Aufgabe des Menschen besteht darin, die Frage für sich zu beantworten. Wir fragen nach, heute bei Gaby Gerwin.

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