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30.04.2025
Cellist Aaron Schröer und Pianistin Kanami Ito auf der Bühne des Audimax beim Semestereröffnungskonzert.
Foto / Quelle: ThF-Paderborn

Virtuoses Spiel an Violoncello und Flügel

Aaron Schröer am Violoncello und Kanami Ito am Flügel begeisterten das Publikum im Audimax der Theologischen Fakultät mit ihrem virtuosen Spiel.

Paderborn

Im Rahmen der Reihe Theologie trifft Kultur der Theologischen Fakultät Paderborn spielten die beiden jungen Musiker Werke von Johann Sebastian Bach, Luigi Boccherini und Frédéric Chopin. Die Veranstaltung wurde von der Stadt Paderborn und dem Verein der Freunde und Förderer der Fakultät gefördert.

Sebastian Pietsch, Promotionsstudent und Referent an der Theologischen Fakultät, führte in den Konzertabend mit Gedanken zu zwei zentralen Fragen ein: Haben die großen Konzerthäuser und Philharmonien des 21. Jahrhunderts die großen Kathedralen der Romanik und Gotik als Orte ästhetischer und spiritueller Erfahrung abgelöst? Und kann man ein Konzert nicht auch als liturgisches Geschehen verstehen, in dem Gott sich mir zuwendet und ich auf diese Zuwendung in unterschiedlicher Weise antworte? „Die ästhetische Erfahrung im Erleben von Musik kann sich zum einen durch ein Ergriffensein vom kompositorischen Werk und seiner musikalischen Interpretation durch die Musizierenden äußern“, erläuterte der Theologe und Musikwissenschaftler. Diese ästhetische Erfahrung könne aber auch als religiöse Erfahrung wahrgenommen werden, wenn man sie als solche interpretiere.

Bach pur

Aaron Schröer eröffnete das Konzert mit „Bach pur“ auf dem Violoncello. Die Suite Nr. 3 ist in C-Dur geschrieben, der resonanzreichsten Tonart auf dem Violoncello. Das Präludium führte mit seinen intensiven harmonischen Entwicklungen als Eingangsportal in die Suite ein. Während die eher schnellen Sätze der Courante, der beiden Bourrées und der Gigue eine eher heitere Stimmung verbreiteten, luden die Allemande und die Sarabande zu tiefem Innehalten ein und das Hören wurde in der Interpretation von Aaron Schröer zu einer tiefen Meditation.

Gemeinsam mit Kanami Ito spielte Aaron Schröer die Sonate A-Dur des italienischen Cellisten und Komponisten Luigi Boccherini. In ihr werden nahezu alle spieltechnischen Möglichkeiten des Cellos ausgeschöpft ohne das die Musik ihre Leichtigkeit verliert. Dies haben die beiden jungen Musizierenden eindrucksvoll und vom Publikum mit begeistertem Applaus gefeiert unter Beweis gestellt.

Nach der Pause bot Frédéric Chopins Sonate für Violoncello und Klavier in g-Moll den beiden jungen Musikern weiten Raum für die Präsentation ausgezeichneter Kammermusik. Beide agierten hochkonzentriert, Phasen des aufmerksamen Begleitens wechselten sich mit virtuosem Spiel ab. Das Publikum feierte auch dieses Stück begeistert und wurde mit einer kleinen, aber feinen Zugabe belohnt: Sebastian Pietsch am Cello spielte gemeinsam mit seinem Studienkollegen Aaron Schröer den 3. Satz (Presto) der Sonate G-Dur für 2 Violoncelli des französischen Cellisten und Komponisten Jean Barriére.

Musikerfamilie

Der Cellist Aaron Schröer, 2001 in Münster in eine Musikerfamilie geboren, wurde mit 14 Jahren Jungstudent bei Prof. Matias de Oliveira Pinto in Münster, zum Wintersemester 2020/21 erfolgte die Aufnahme in die Celloklasse von Prof. Troels Svane an der Musikhochschule Lübeck. Weitere musikalische Impulse erhielt er u.a. von Jens-Peter Maintz, Wolfgang Emanuel Schmidt und David Geringas. Aaron Schröer ist mehrfacher erster Bundespreisträger bei „Jugend musiziert“.

Die Pianistin Kanami Ito wurde in Yokohama, Japan, geboren und wuchs in Tokyo auf. 2016 kam sie nach Deutschland und begann ihr Masterstudium Klavier-Solist an der Hochschule für Musik Detmold bei Prof. Jacob Leuschner, dass sie 2019 mit Bestnote abschloss. Auch ihr anschließendes Masterstudium Klavier-Kammermusik schloss sie mit Bestnote ab. Sie ist Pianistin des KaleidoTrios, das im Konzertexamen Kammermusik (Klaviertrio) an der Hochschule für Musik Detmold bei Prof. Jacob Leuschner und Prof. Alexander Gebert studiert.

Zur Sache

Das nächste Semestereröffnungskonzert findet im April 2026 statt. Das Format des Semesterauftaktkonzerts findet immer zum Beginn des Sommersemesters an der Theologischen Fakultät Paderborn in der Reihe „Theologie trifft Kultur“ statt. Es soll die Frage beleuchten, inwiefern auch Konzerte spirituelle Erlebnisse ermöglichen und ob sie als Begegnungsorte zwischen Gott und Mensch verstanden werden können. Zudem stellt sich die Frage, welche Impulse sich daraus für die Zukunft der kirchlichen Liturgie ergeben.

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