„Vertrauen fällt nicht vom Himmel“
Generalvikar Thomas Dornseifer feiert Heilige Messe mit Schaustellerinnen und Schaustellern / Aufruf zum Mut-Machen.
Auf dem Libori-Berg pulsiert beim Patronatsfest des Erzbistums Paderborn das Kirmesleben. Bevor die Fahrgeschäfte und Kirmesbuden zum Leben erwachten, feierte Generalvikar Prälat Thomas Dornseifer am Freitagmorgen, 1. August, in der Libori-Kapelle – zwischen Musikexpress und Riesenrad – die traditionelle Heilige Messe mit den Schaustellerinnen und Schaustellern. „Sie sorgen dafür, dass Menschen feiern und ihre Sorgen für den Moment vergessen können“, sagte Generalvikar Dornseifer in seiner Predigt.
Prälat Dornseifer ermutigte in seiner Begrüßung dazu, „auf der Libori-Zielgeraden innezuhalten und sich das Libori-Leitwort ‚Vertrauen ins Morgen‘ bewusst zu machen.“ Viele Menschen könnten dieses Vertrauen nur mühsam aufbringen angesichts von Kriegen, Krisenherden und Zukunftsängsten, sagte Generalvikar Dornseifer in seiner Predigt. In vielen Veranstaltungen sei das Libori-Leitwort aufgegriffen worden, resümierte der Generalvikar: „Als Quintessenz war immer wieder zu hören: Vertrauen fällt nicht vom Himmel. Für Vertrauen braucht es Menschen, die es aufbringen, und Menschen, die Mut machen.“
Schausteller seien „Macher“, die Herausforderungen wahrnehmen, und diese angehen würden, lobte Generalvikar Thomas Dornseifer. Als im Verlauf der Corona-Pandemie das Paderborner Gasthaus hergerichtet worden sei, hätten die Schausteller nicht gezögert und beim Streichen der Räumlichkeiten mitgeholfen. „Wir alle sind aufgerufen, den Kopf nicht in den Sand zu stecken“, appellierte der Generalvikar. „Jede und jeder kann da, wo er und sie hingestellt ist, Zuversicht verbreiten. Und wir alle können auch Parolen etwas entgegensetzen.“
Der heilige Liborius sei ein Brückenbauer, der Liebesbund zwischen Le Mans und Paderborn habe Bestand über fast zwölf Jahrhunderte, so Prälat Dornseifer weiter: „Dieser Blick in die Geschichte macht uns Mut, zusammenzustehen und dafür zu sorgen, in einer sicheren Welt zu leben.“ Und, so fügte der Generalvikar am Ende seiner Predigt mit Blick auf das Schaustellergewerbe hinzu: „Ohne Liborius gebe es auch die Kirmes nicht.“
Zur Sache
Seit 1730 steht die Libori-Kapelle bereits auf dem Libori-Berg. Wegen ihrer besonderen Lage ist sie normalerweise für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Die Kapelle im Herzen Paderborns gehört jedoch zur Stadt und ihrer Geschichte. Deshalb war Libori eine gute Gelegenheit, sie für die Paderbornerinnen und Paderborner als Kleinod sichtbar zu machen – und natürlich für alle Libori-Gäste.