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19.05.2025
Sowohl bei seinem Impulsvortrag als auch bei der anschließenden Podiumsdiskussion setzte Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz (M.) Akzente für unternehmerische Verantwortung, die am Gemeinwohl orientiert sein muss.
Foto / Quelle: Erzbistum Paderborn

Unternehmerische Verantwortung in stürmischen Zeiten

100 Jahre Heinz Nixdorf: Erzbischof Bentz gibt bei Benefizveranstaltung der Mittelstandsvereinigung Impulse für soziale Gesellschaft.

Paderborn / Bad Lippspringe

Am 9. April 1925 wurde Heinz Nixdorf in Paderborn geboren – eine der prägendsten Unternehmerpersönlichkeiten seiner Zeit. Zum 100. Geburtstag des Unternehmers hatte die Mittelstandsvereinigung (MIT) im Kreis Paderborn zu einer Benefizveranstaltung in Bad Lippspringe eingeladen. Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz würdigte als Impulsgeber Nixdorfs Lebensleistung und setzte in einer Podiumsdiskussion aktuelle ethische Impulse zur unternehmerischen Verantwortung in krisenhaften Zeiten. Freuen durfte sich der Paderborner Erzbischof über die Spende von 5.000 Euro, mit der die Gäste Projekte der CaritasStiftung für das Erzbistum Paderborn unterstützten.

Erzbischof Dr. Bentz betonte zu Beginn seiner Ansprache die außergewöhnliche Lebensleistung von Heinz Nixdorf: „Er war ein Symbol des deutschen Wirtschaftswunders und zugleich ein Mann mit einem ausgeprägten Gespür für Gemeinwohl und soziale Verantwortung.“ Der Paderborner Erzbischof hob Nixdorfs soziale Investitionen für die Region – in Bildung, Forschung, Sport oder Inklusion – als Ausdruck seiner tiefen Überzeugung hervor: „Vor dem Himmel kommt das Leben auf der Erde, und da gilt es, eine soziale Gesellschaft aufzubauen.“ Diese Maxime präge Nixdorfs Vermächtnis und sei heute aktueller denn je, so Erzbischof Dr. Bentz.

Verantwortung und Gemeinwohl gehören zusammen

In seiner Ansprache zeigte sich der Paderborner Erzbischof überzeugt, dass wirtschaftlicher Erfolg und gesellschaftliche Verantwortung untrennbar zusammengehören. Die Lebensleistung von Heinz Nixdorf sei Ausdruck eines Unternehmertums, das sich dem Gemeinwohl verpflichtet wisse – eine Haltung, die gerade in aktuellen Krisenzeiten von besonderer Bedeutung sei. „Wirtschaften um des Wirtschaftens willen hätte Heinz Nixdorf nie verstanden – sein Handeln war stets geprägt von einem inneren ethischen Kompass, der den Menschen und seine Würde in den Mittelpunkt stellte“, unterstrich der Paderborner Erzbischof.

Ein zentrales Anliegen von Erzbischof Dr. Bentz war es, den Begriff unternehmerischer Verantwortung mit Blick auf die heutigen Herausforderungen zu schärfen. Dabei verwies der Paderborner Erzbischof auch auf die Bedeutung von Bildung und digitaler Infrastruktur als Schlüssel zur Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft: „Die drängenden Krisen unserer Zeit verlangen nach mutigen Unternehmern mit Weitblick – Menschen, die nicht nur investieren, sondern gestalten und dem Gemeinwohl verpflichtet handeln. Heinz Nixdorf wäre ein Pionier genau dieser Haltung geblieben.“ Mit Nachdruck stellte Bentz die Frage, wie wirtschaftliches Handeln heute gelingen könne, ohne dabei soziale Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit und ethische Orientierung aus dem Blick zu verlieren.

Durch die Benefizveranstaltung war eine Spende von 5.000 Euro zustande gekommen, die Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz für die Arbeit der CaritasStiftung für das Erzbistum Paderborn entgegennahm.
Foto / Quelle: Erzbistum Paderborn

Das Thema „Unternehmerische Verantwortung in stürmischen Zeiten“ stand auch im Zentrum der anschließenden Podiumsdiskussion. An der Gesprächsrunde beteiligten sich außer Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz auch Dr. Nils Goldschmidt als Mitglied im Deutschen Ethikrat, Dr. Jochen Viehoff als Geschäftsführer des Heinz Nixdorf MuseumsForums (HNF), Antje Lütkemeier als Pfarrerin der evangelischen Kirchengemeinde Bad Lippspringe und Rudolf Broer von der RTB GmbH & Co. KG in Bad Lippspringe. Durch die Diskussion führte die Moderatorin Lissy Ishag.

Erzbischof Bentz betonte im Austausch weitere Aspekte: den Mut zur Transformation und die Wichtigkeit eines ethischen Kompasses für die Technologie – nicht als Selbstzweck, sondern im Dienst des Menschen. Ausgehend vom Prinzip der Menschenwürde, formulierte Bentz ethische Leitplanken für heutiges Unternehmertum: „Die Würde menschlicher Arbeit, die faire Verteilung von Wohlstand und der Dienst am Gemeinwohl müssen Herzstücke wirtschaftlicher Aktivitäten sein.“ Er verwies auch auf die Bedeutung verantwortungsvoller Innovation: So müsse auch bei der Entwicklung und Nutzung von KI-Systemen die Würde des Menschen stets geschützt und garantiert werden.

5.000 Euro für caritatives Engagement im Erzbistum

Ein sichtbares Zeichen gelebter Verantwortung setzten die Gäste des Benefizabends mit einer Spende über 5.000 Euro, die Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz für die CaritasStiftung für das Erzbistum Paderborn überreicht wurde. Die Stiftung fördert innovative und digitale Projekte in der Pflege, Behindertenhilfe und Jugendhilfe und unterstützt ehrenamtliches Engagement im Erzbistum Paderborn. „Dass Ihre Spende genau diesen Weg geht, hätte sicherlich auch Heinz Nixdorf ganz im Sinne seines Denkens und Wirkens unterstützt“, sagte der Erzbischof zum Dank.

Hintergrund

Weitere Informationen zur Arbeit der Stiftung finden sich unter:

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