Solidarität für Menschen in einer lebensbedrohenden Krise
Das Bonifatiuswerk überreicht Libori-Spende an Online-Suizidprävention [U25].
Wenn junge Menschen keinen Ausweg mehr sehen, wenn Probleme übermächtig werden und Suizid-Gedanken aufkommen, dann ist das Projekt „[U25] Paderborn“ ein wichtiger Anlaufpunkt. Dort finden Jugendliche und junge Erwachsene bis 25 Jahre eine digitale Beratungsstelle, in der sie offenbaren können, was sie belastet – anonym, kostenfrei und begleitet von geschulten „Peer“-Beratenden.
Um diese wichtige Arbeit weiter zu stärken, hat das Bonifatiuswerk einen Spendenscheck über 6.720 Euro an das Projekt übergeben. Die Spenden wurden von dem Hilfswerk für den Glauben und die Solidarität während des diesjährigen Libori-Festes gesammelt. Knapp 13.000 Euro waren dabei zusammengekommen – auch dank der großzügigen Unterstützung durch die Privat-Brauerei Strate (Detmold) und durch den Bonifatiushof-Betreiber und Gastronomen Benedikt Paus. Sozialarbeiterin Sarah Schauenburg sowie die [U25]-Beratenden Antonia Fietz und Timo Heinze nahmen den Spendenscheck aus den Händen von Katrin Füchtmann (Bereichsleiterin Fundraising) und Bonifatiuswerk-Geschäftsführer Ingo Imenkämper entgegen.
Mit Gleichgestellten
Der Begriff „Peer“ stammt aus dem Englischen und bedeutet „Gleichgestellte/r“. Bei [U25] werden Ratsuchende von Gleichaltrigen – so genannten „Peers“ – auf Augenhöhe beraten. Peer Antonia Fietz berichtete, dass sich die meisten, die sich melden, „mit Suizid-Gedanken tragen“. Oft gehe das mit Depressionen oder Essstörungen einher. Die Zahl der Ratsuchenden steigt seit Jahren.
Die ehrenamtlichen Beraterinnen und -Berater betreuen die Klienten über eine geschützte Online-Plattform, mittels derer die Ratsuchenden anonyme Nachrichten schreiben können. 25 Mitarbeitende engagieren sich bei [U25] Paderborn. Mit diesem Team ist es möglich, gleichzeitig gut 50 Menschen in Krisensituationen zu begleiten – wenn erforderlich auch über einen längeren Zeitraum. Jeder Kontakt bedeutet ein Stück aufgefangene Not. Jeder Kontakt bedeutet aber auch, dass die Peers selbst gefordert sind und viel ihrer eigenen Energie investieren. Berater Timo Heinze: „Wir kommen regelmäßig zu Supervisionen zusammen, wo wir über die Fälle sprechen und auch darüber, wie wir selbst damit umgehen.“
Die Spende soll [U25] Paderborn dabei helfen, das Suizidpräventions-Angebot bekannter zu machen. In Bussen und an öffentlichen Plätzen sollen noch mehr Plakate aufgehängt werden. Auch die Website und Social-Media-Kanäle des Angebots sind wichtige Medien, um Suizid gefährdete Menschen zu erreichen. Auch dafür wird das Geld verwendet.
Träger von [U25] Paderborn ist der Caritasverband für das Erzbistum Paderborn. Mit der Libori-Spende wolle das Bonifatiuswerk einen Beitrag dazu leisten, dass das Beratungsangebot weiterhin zuverlässig bestehen könne, betonte Geschäftsführer Ingo Imenkämper.
Dank für die Unterstützung
Für zwei Förderprojekte hatte das Hilfswerk während des Paderborner Volks- und Kirchenfestes Libori um Spenden gebeten. Neben [U25] Paderborn war es der barrierefreie Erweiterungsbau im Karmelitinnen-Kloster in Hafnarfjördur (Island), der auf diese Weise mit weiteren 6.200 Euro gefördert werden konnte. Bonifatiuswerk-Generalsekretär Monsignore Georg Austen dankte den Spenderinnen und Spender, die ein deutliches Zeichen der Solidarität mit jungen Menschen gesetzt hätten, die Unterstützung in einer lebensbedrohenden Krise brauchen. Monsignore Austen: „Und wir danken für die Unterstützung des Karmelitinnen-Klosters in Hafnarfjördur. Die Großzügigkeit zeigt, wie lebendig die Verbundenheit mit den Menschen in der Diaspora ist – auch über Ländergrenzen hinweg.“