Mit einem feierlichen Gottesdienst ist die bundesweite Adveniat-Weihnachtsaktion der katholischen Kirche im Mainzer Dom eröffnet worden. Bischof Dr. Peter Kohlgraf von Mainz feierte den Gottesdienst mit Adveniat-Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck, der brasilianischen Bischof Dom Vicente Ferreira, Schwester Elis dos Santos aus Manaus, Adveniat-Hauptgeschäftsführer Pater Dr. Martin Maier.
Foto / Quelle: Darius Metzner/Adveniat

Rettet unsere Welt – Zukunft Amazonas

Adveniat hat die bundesweite Weihnachtsaktion im Bistum Mainz eröffnet.

Mainz

„Wir müssen aufstehen.“ Dazu hat der Mainzer Bischof Dr. Peter Kohlgraf angesichts der ernüchternden Ergebnisse der Weltklimakonferenz und der verbreiteten Zögerlichkeit bei der Übernahme von Verantwortung für den Schutz der Schöpfung aufgerufen. In seiner Predigt anlässlich der bundesweiten Adveniat-Weihnachtsaktion der Katholischen Kirche, die in diesem Jahr unter dem Motto „Rettet unsere Welt – Zukunft Amazonas“ mit einem feierlichen Gottesdienst im Mainzer Dom eröffnet worden ist, sagte er: „Wachsein bedeutet die Zusammenhänge zu sehen und ernst zu nehmen: die Zusammenhänge zwischen Ungerechtigkeit und Unfrieden, zwischen Ausbeutung der Schöpfung und Missachtung von Menschen und ihren Rechten, zwischen der Zerstörung von Lebensgrundlagen und Fluchtbewegungen.“

Weiterschlafen statt aufwachen

Er habe den Eindruck, dass die Menschheit, anstatt aufzuwachen, immer wieder auf eine globale Snooze-Taste drücke, so wie bei einem Wecker, um weiter schlafen zu können. Dagegen forderte Bischof Kohlgraf dazu auf: „Es ist Zeit, vom Schlaf aufzustehen, indem wir uns nicht von Geld und dem Nutzen der Schöpfung und anderer Menschen blenden lassen, sondern uns von ihrer Würde leiten lassen.“

Gerade der Glaube an Gott und das Bewusstsein, Teil seiner Schöpfung zu sein, sei kein „Opium des Volkes“, keine Betäubung. Vielmehr sei der Glaube „ein Wecker, ein Weckruf, der uns mahnt, die Wirklichkeit nicht zu verdrängen“. Die bundesweite Adveniat-Weihnachtsaktion, die in Mainz an diesem 1. Adventsonntag eröffnet wurde und der die Spenden in allen Weihnachtsgottesdiensten in ganz Deutschland am 24. und 25. Dezember zugutekommt, zeige: Die christliche Botschaft besitze immer auch eine politische Dimension. „Sie mahnt zu Maßhalten, Gerechtigkeit, Solidarität, Nächstenliebe und zum Einsatz für Menschen am Rande sowie für unser gemeinsames Haus“, so der Mainzer Bischof.

Flüsse verbinden Menschen

Der Hauptgeschäftsführer des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat Pater Martin Maier rief am Zusammenfluss von Main und Rhein in Erinnerung, dass Flüsse überlebenswichtige Lebensadern unserer Welt sind. „Sie verbinden Menschen. Spenden lebenswichtiges Trinkwasser. Lassen Pflanzen wachsen. Sind Nahrungsquelle. Doch die Lebensadern unserer Welt trocknen aus, werden ausgebeutet und vergiftet“, so der Adveniat-Hauptgeschäftsführer. Die radikale Abholzung des Regenwalds am Amazonas, die rücksichtslose Rohstoffausbeutung und die Erdölförderung zerstörten die Lebensgrundlagen für die vielfältige Pflanzen- und Tierwelt und für die dort lebenden indigenen Völker.

„Als Kirche stehen wir klar auf der Seite der Menschen, die Opfer dieser maßlosen Ausbeutung von Bodenschätzen und der menschengemachten Klimaerhitzung werden“, sagte Bischof Vicente Ferreira. In seinem Bistum Livramento de Nossa Senhora, aber auch in ganz Brasilien engagiert er sich seit vielen Jahren für die vom Bergbau ausgebeuteten und bedrohten Menschen. Die Verteidiger der Menschen- und Naturrechte erhielten in Lateinamerika Morddrohungen. Deshalb sei es so wichtig, dass das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat mit seinen Partnern vor Ort die Armen und insbesondere die indigenen Völker ermächtigt, ihre Rechte zu verteidigen und ihrer Lebenswelten zu schützen. „Unterstützen Sie die Adveniat-Weihnachtsaktion in diesem Jahr. Das hilft unserer Arbeit vor Ort“, so Bischof Vicente Ferreira zum Ende des Gottesdienstes.

Hintergrund

Der weltweite Hunger nach Rohstoffen, Holz und Fleisch zerstört die Lebengrundlage der indigenen Völker am Amazonas und erstickt die Lunge der Welt. Gemeinsam mit den Partnerorganisationen vor Ort unterstützt Adveniat indigene Gemeinschaften dabei, ihre Rechte zu schützen und den zerstörerischen Eingriffen von Konzernen und Regierungen entgegenzuwirken. Die indigenen Völker sind mit ihrem Leben im Einklang mit der Natur die wahren Umweltschützer und Klimaretter. Unter dem Leitwort „Rettet unsere Welt – Zukunft Amazonas“ ruft Adveniat alle Menschen guten Willens auf, sich an die Seite der Menschen zu stellen, die für die Bewahrung des Amazonas als gemeinsames Haus und als globale Grundlage für zukünftige Generationen einstehen – oft unter Einsatz des eigenen Lebens. Spendenkonto bei der Bank im Bistum Essen, IBAN: DE03 3606 0295 0000 0173 45 oder unter www.adveniat.de.

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