1 Min.
18.09.2025
Papst Leo XIV. winkt bei der Generalaudienz.
Foto / Quelle: Vatican Media/Romano Siciliani/KNA

Papst will sich zu US-Politik nur in Grundsatzfragen äußern

Leo XIV. ist der erste Papst aus den USA. Seine Herkunft hat politische Konsequenzen. Die hat der Papst aus Chicago nun selbst benannt.

Vatikanstadt

Papst Leo XIV. hat sich erstmals grundsätzlich darüber geäußert, welche Rolle seine Herkunft aus den USA für ihn und sein Amt spielt. Er tat dies in einem am Donnerstag in Teilen vorab veröffentlichten Interview mit dem US-Portal „Crux“.

Laut einem vom Portal „Vatican News“ (Spanisch) veröffentlichten Zitat sieht er seine Herkunft als Vorteil: „Man kann mir nicht, wie man das mit Franziskus getan hat, vorwerfen, dass ich die USA nicht verstehe.“ Entsprechende Vorwürfe hatte es gegen seinen im April gestorbenen Vorgänger gegeben, der aus Argentinien stammte und als Kritiker der US-Dominanz in Politik und Wirtschaft galt.

Weiter gab Leo laut Vatican News zu verstehen, dass er mit Blick auf die Politik in den USA eine Aufgabenteilung zwischen sich als Papst und den katholischen Bischöfen in seiner Heimat sehe. „Ich habe nicht die Absicht, mich in Parteipolitik einzumischen“, so der Papst. In der amerikanischen Innenpolitik sei es „sehr viel eher die Aufgabe der Kirchenleitung in den USA, mit dem Präsidenten im Gespräch zu sein.“ Und weiter: „Aber wenn es spezifische Themen gibt, hätte ich kein Problem, sie selbst anzusprechen.“ Dazu gehörten, so der Papst laut Vatican News, die Menschenwürde und die Migranten.

Brief der US-Bischöfe

Den jüngsten Brief der US-Bischöfe zu diesem Thema, in dem diese die die Menschenwürde der Einwanderer betont hatten, habe er „sehr geschätzt“. Kritisch merkte er zur Politik seines Heimatlandes an: „Die USA sind ein mächtiger Global Player, und manchmal werden dort die Entscheidungen eher nach wirtschaftlichen Erwägungen als gemäß der Menschenwürde getroffen.“

Mit Blick auf US-Präsident Donald Trump erinnerte der Papst daran, dass dieser seinen Bruder Louis Prevost im Weißen Haus empfangen und ihn als „guten Kerl“ bezeichnet habe. Dazu Leo XIV: „Wir Brüder sind uns trotz politischer Unterschiede sehr nahe.“

KNA
0 Kommentare
Älteste
Neuste
Inline Feedbacks
Alle Kommentare anschauen