
Museen bringen Geld
Erstmals hat eine Studie die ökonomischen Auswirkungen der Museumslandschaft in Deutschland untersucht.
Museumsbesuche spülen Geld in die Staatskasse: Demnach ist der erwirtschaftete Gewinn der rund 7.000 Museen in Deutschland fast doppelt so hoch wie die investierten Mittel. Das ist das Ergebnis einer erstmaligen Studie der ICG Integrated Consulting Group zu den wirtschaftlichen Effekten von Museumsarbeit. Sie wurde gemeinsam mit dem Berliner Institut für Museumsforschung durchgeführt. Abgefragt wurden Daten zum Haushaltsjahr 2023. Jeder von der öffentlichen Hand in Museen investierte Euro ermöglichte 2023 laut Angaben eine Wertschöpfung von rund 1,7 Euro.
Insgesamt betrug der Beitrag der Museen zum Brutto-Inlands-Produkt (BIP) im Jahr 2023 rund 9,4 Milliarden Euro. Den von Museen ausgelösten Wertschöpfungseffekten standen Investitionen in Form von Zuschüssen der öffentlichen Hand in Höhe von rund 5,6 Milliarden Euro gegenüber.
Über 100.000 Arbeitsplätze durch Museumsarbeit
Zudem entstanden laut Angaben 106.000 feste Arbeitsplätze im Jahr 2023 durch wirtschaftliches Handeln von Museen. Zwei Drittel (63 Prozent) davon entfielen auf die Museen selbst, 20 Prozent auf Lieferanten und Dienstleister von Museen und 17 Prozent auf Geschäfte, Dienstleister und Restaurants, in denen Beschäftigte von Museen Geld ausgaben. Bei hochgerechnet 167 Millionen Museumsbesuchen im Jahr 2023 gab es auch „erhebliche“ Effekte aus den begleitenden Ausgaben der touristischen Gäste, wie es hieß. Jeder von der öffentlichen Hand in Museen investierte Euro trug 2023 demnach dazu bei, dass Touristen weitere 2,4 Euro an Wertschöpfung in Form von Dienstleistungen, Übernachtungen und Mobilität rund um ihren Ausstellungsbesuch generierten.
Die Direktorin des Instituts für Museumsforschung, Patricia Rahemipour, erklärte: „Museen vermitteln als Kulturträger und außerschulische Bildungseinrichtungen gesellschaftliche Werte und stärken die Demokratie. Zugleich sind sie auch wirtschaftlich relevant und ein wichtiger Standortfaktor, sowohl für den Tourismus als auch für die Lebensqualität vor Ort.“