3 Min.
30.07.2025
Eine feierliche Prozession begleitete den Reliquienschrein.
Foto / Quelle: Besim Mazhiqi / Erzbistum Paderborn

Liborius-Reliquien zurück in der Krypta des Domes

Festandacht und Reliquien-Prozession schließen Libori-Triduum 2025 ab.

Paderborn

Das feierliche Libori-Triduum 2025 endete am späten Dienstagnachmittag, 29. Juli, mit der traditionsreichen Libori-Festandacht mit Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz, dem sakramentalen Segen für die Gläubigen im Paderborner Dom sowie der festlichen Prozession mit dem Reliquienschrein über den Dom- und Marktplatz. Die Gebeine des heiligen Liborius wurden dabei im vergoldeten Reliquienschrein zu den Klängen des Libori-Tuschs durch die Kathedralkirche, über den Pottmarkt auf dem Paderborner Domplatz zurück in die Domkrypta getragen. Die Reliquien des Patrons von Erzbistum, Dom und Stadt Paderborn wurden wieder im Altar der Domkrypta – ihrem angestammten Ort – beigesetzt. Damit fanden die ersten drei Tage des Libori-Festes, das Libori-Triduum 2025, ihren Abschluss. Paderborns Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz und Weihbischof Josef Holtkotte segneten bei der Prozession mit dem Reliquienschrein zahlreiche Kinder und Erwachsene.

Mehrere hundert Gläubige im und rund um den Paderborner Dom erlebten den Abschluss des Libori-Triduums mit – in Präsenz oder via Live-Übertragung im Internet. Erstmals wurde die Festandacht in Gebärdensprache übersetzt, so dass auch Menschen mit entsprechender Einschränkung aktiv mitfeiern konnten.

Sakramentsandacht

Die Sakramentsandacht im bis auf den letzten Platz gefüllten Paderborner Dom war von einer geistlichen Atmosphäre geprägt: Mit Gesängen und Gebeten verehrten die Gläubigen in der Andacht den in einer Monstranz auf dem Altar des Domes ausgestellten Leib Christi. In der Andacht wird Jesus in einem Lesungstext aus dem Johannesevangelium als „Brot des Lebens“ dargestellt, gemeinsam beteten die in der Kathedralkirche des Erzbistums versammelten Gläubigen die „Litanei von der Anbetung Jesu Christi“. Domchor und Gemeinde sangen im Wechsel das Lied „Gottheit tief verborgen“. Nach einem Gebet zum Gedenken an den heiligen Liborius, dem „Vater unser“ sowie dem stimmgewaltigen Te Deum („Großer Gott, wir loben dich“) spendete Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz den Menschen den sakramentalen Segen. Die Sakramentsandacht endete mit einer „Marianischen Antiphon“, einem Loblied auf die Muttergottes.

Eine feierliche Prozession begleitete den Reliquienschrein.
Während der Festandacht zum Abschluss des Libori-Triduums 2025 wurde das Allerheiligste auf dem Altar des Hohen Domes von Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz und den Gläubigen verehrt.
Während der Prozession mit dem Reliquienschrein segneten Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz und Weihbischof Josef Holtkotte zahlreiche Kinder und Erwachsene.
Während der Prozession mit dem Reliquienschrein segneten Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz und Weihbischof Josef Holtkotte zahlreiche Kinder und Erwachsene.
Während der Festandacht zum Abschluss des Libori-Triduums 2025 wurde das Allerheiligste auf dem Altar des Hohen Domes von Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz und den Gläubigen verehrt.
Während der Festandacht zum Abschluss des Libori-Triduums 2025 wurde das Allerheiligste auf dem Altar des Hohen Domes von Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz und den Gläubigen verehrt.
Während der Prozession mit dem Reliquienschrein segneten Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz und Weihbischof Josef Holtkotte zahlreiche Kinder und Erwachsene.
Während der Prozession mit dem Reliquienschrein segneten Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz und Weihbischof Josef Holtkotte zahlreiche Kinder und Erwachsene.
Gespräch und Segen für Kinder und Erwachsene, das gehört zur Prozession am Libori-Dienstag. Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz hat Freude daran.

Nach der Andacht bildeten die bischöflichen Gäste aus der Weltkirche, das Metropolitankapitel, Priester, Diakone, Vertreter der Ordens-Christen und Laien eine festliche Prozession. Mit dem von den Schreinträgern geschulterten vergoldeten Reliquienschrein zog die Prozession über den Domplatz durch die Gassen des „Libori-Pottmarkts“ zurück in die Krypta des Domes. Auf dem Weg der Prozession segneten Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz und Weihbischof Josef Holtkotte viele Kinder und Erwachsene, ebenso Menschen mit Beeinträchtigungen. Der Paderborner Erzbischof sowie die Weihbischöfe König und Holtkotte wechselten immer wieder Worte mit Menschen, die den Weg der Prozession säumten.

Libori-Tusch und Beisetzung

Zu Beginn und am Schluss der Prozession mit dem Reliquienschrein erschallte – wie bereits bei der Reliquien-Erhebung am vergangenen Samstag – der Libori-Tusch, gespielt von Musikern des Bahnsozialwerk Blasorchesters unter der Leitung von Andreas Steins. Im Anschluss an die Prozession wurden die Reliquien des Bistumspatrons im Altar der Krypta des Hohen Doms beigesetzt. Generalvikar Thomas Dornseifer wirkte bei der Prozession als Schreinträger mit. Er begleitet die Schreinträgerbruderschaft als Geistlicher und wollte die Erfahrung des Schreintragens teilen.

Nachdem Generalvikar Thomas Dornseifer den Ebenholzschrein mit den Liborius-Reliquien aus dem vergoldeten Schrein herausgenommen und auf den Altar der Krypta gestellt hatte, betete er: „Guter Gott, das Leben vieler Menschen ist von Ängsten geprägt: der Angst vor Krieg und Terror, vor Gewalt und Hass, vor Krankheit und Armut. Vor über 1.500 Jahren hat der hl. Liborius den Menschen in Le Mans in ihren Ängsten beigestanden und durch sein Beispiel und seine Predigt ihr Vertrauen in deine göttliche Hilfe gestärkt. Im Laufe der Jahrhunderte haben sich unsere Vorfahren immer wieder bittend an ihn gewandt und um deinen Schutz und Segen gefleht. Heute bitten wir dich: Stärke immer wieder unser Vertrauen in deine machtvolle Gegenwart, damit wir kraftvoll und furchtlos ins Morgen, in eine von dir begleitete Zukunft gehen können. Auf die Fürsprache des hl. Liborius gewähre uns dies und segne uns und unser Erzbistum durch Christus, unseren Herrn.“

pdp

Hintergrund

Der feierliche Gottesdienst wurde musikalisch gestaltet von den Sängerinnen und Sängern des Domchores, der Domkantorei und der Mädchenkantorei unter der Gesamtleitung von Domkapellmeister Thomas Berning sowie von Domorganist Tobias Aehlig an der Orgel des Hohen Doms. Der Abschluss des Triduums mit der Rückführung des Reliquienschreins des Bistumspatrons markiert die „Halbzeit“ des Libori-Festes. Unter dem diesjährigen Libori-Leitwort „Vertrauen ins Morgen“ werden noch bis Sonntag täglich Pontifikalämter im Hohen Dom gefeiert. Im Hochchor des Doms steht dann eine silberne Büste des heiligen Liborius, die ebenfalls Reliquien des Paderborner Dom-, Bistums- und Stadtpatrons enthält.

0 Kommentare
Älteste
Neuste
Inline Feedbacks
Alle Kommentare anschauen