„Ich will überrascht werden von Gott“

Den ersten Kaffee des Tages trinkt Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz mit Gott – im Bewusstsein, den neuen Tag ganz bewusst bei sich selbst und mit Gott zu beginnen: Unter anderem von dieser Alltags-Facette seines persönlichen Glaubens berichtete der Paderborner Erzbischof, als er das Treffen der bistumsweiten Initiative YOUNG MISSION in Hardehausen besuchte.

110 junge Menschen waren ins Jugendhaus Hardehausen gekommen, um beim YOUNG MISSION-Weekend eine junge kirchliche Gemeinschaft zu erleben und um im Glauben zu wachsen. „Ich habe schon viel von YOUNG MISSION gehört“, sagte Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz zu den jungen Teilnehmenden und freute sich über seine Premiere bei der Veranstaltung. Als Glaubenszeuge erzählte der Paderborner Erzbischof, wie er die persönliche Beziehung zu Gott im Alltag lebt. So wie die erste Tasse Kaffee des Tages mit Gott fest zu seinem Glaubens-Alltag gehöre, gelte dies auch für ein Ritual am Abend: Vor dem Schlafengehen frage er sich, für welche drei Dinge des Tages er dankbar sei.

Auch der Austausch über das Evangelium ist Erzbischof Dr. Bentz wichtig: „Als ich kurz vor dem Abitur war, habe ich Menschen kennengelernt, mit denen wir fast jeden Sonntag Stellen aus der Bibel gelesen und uns gefragt haben: Was hat das mit meinem Leben zu tun? Mein persönliches Gottesverhältnis wird möglich, indem wir uns gegenseitig davon erzählen, was wir von Gott erfahren“, berichtete der Paderborner Erzbischof.

Nach dem persönlichen Ziel im Leben gefragt, antwortete der Paderborner Erzbischof: „Dass ich hoffentlich irgendwann zurückschauen und sagen kann: Du hast etwas Sinnvolles gemacht. Du hast etwas dazu beigetragen, dass Menschen in deinem Umfeld und in der Welt erleben können, was für ein großartiges Geschenk das Leben ist.“

Ein fester Bestandteil des YOUNG MISSION-Weekends ist die Vigilfeier am Samstagabend mit Anbetung des Allerheiligsten und Stille. Eine besondere Atmosphäre mit Licht und Musik helfe auch ihm, um zur inneren Ruhe zu kommen, so Erzbischof Dr. Bentz: „Dann ist es für mich wichtig geworden, mir weniger innerlich Gedanken zu machen, sondern wahrzunehmen, wie ich da bin. Anbetung ist die Gegenwart Gottes. Also versuche ich zu spüren, wie ich gerade gegenwärtig bin.“

Wenn Konzentration und Sammlung nicht gelingen würden, bringe er dies im Gebet zur Sprache erklärte Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz: „Gott ist viel größer als ich. Er ist frei und souverän, wie er sich mir zeigt. Lassen wir Gott auch immer die Freiheit, wie und wann er sich zeigen will. Ich will überrascht werden. Auch von Gott.“