Hingehen statt wegsehen
Engagement für Wohnungslose begeistert junge Menschen in Dortmund.
Große Resonanz und bewegende Begegnungen prägten den Themenabend „Auf Dortmunds Straßen – hingehen statt wegsehen“, den die Katholische Hochschulgemeinde Dortmund (KHG) in Kooperation mit youngcaritas Dortmund anbot. Die Veranstaltung war bereits im Vorfeld ausgebucht, was auch ein deutliches Zeichen für das wachsende Interesse junger Menschen an sozialem Engagement und gesellschaftlicher Verantwortung ist.
Zum Auftakt trafen sich rund 20 Teilnehmende im Katholischen Centrum am Propsteihof. Nach einem kurzen Workshop und einem gemeinsamen Imbiss informierten sich die jungen Erwachsenen über Ursachen und Folgen von Armut und Wohnungslosigkeit in Dortmund. In Gesprächen mit Kristina Sobiech von youngcaritas und ihrem ehrenamtlichen Team wurden Vorurteile thematisiert und Perspektiven wohnungsloser Menschen sichtbar gemacht.
Im Sinne des Heiligen Martin handeln
Die Veranstaltung wurde bewusst am 12. November angesetzt, einen Tag nach dem Gedenktag des Heiligen Martin. Laternenumzüge der Kinder sind vielen bekannt, doch wie können junge Erwachsene Licht in die Dunkelheit der Welt bringen? Evelin Mues von der KHG und dem ehrenamtlichen Vorbereitungsteam der KHG war es ein Anliegen, den Worten des Evangeliums – „Was ihr einem meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan“ – Aktualität zu verleihen.
Nach einem Wortgottesdienst in der Kapelle des Katholischen Centrums teilten sich die Teilnehmenden in zwei Gruppen auf: Während die Gruppe „Warm durch die Nacht“ mit heißen Getränken, von einer Dortmunder Bäckerei gespendeten Martinsbrezeln, Hygieneartikeln, Schlafsäcken und weiteren Sachspenden durch die Innenstadt zog, um obdachlosen Menschen zu begegnen, kamen andere mit einem Obdachlosenseelsorger aus Dortmund und Ehrenamtlichen ins Gespräch.
„Es geht darum, nicht wegzuschauen, sondern hinzuhören, zu verstehen und in Kontakt zu kommen“, betonte Kristina Sobiech. „Wir sprechen immer von christlichen Werten oder Traditionen. Doch wie kann Nächstenliebe wirklich gelebt werden? Wir sind sehr dankbar, dass die youncaritas Dortmund uns dazu einen Zugang eröffnet hat“, beschrieb eine Teilnehmerin ihre Erfahrung an dem Abend.
„Das hat spürbar etwas bewegt“
Zum Abschluss kamen alle Gruppen wieder im Katholischen Centrum zusammen, um ihre Eindrücke zu teilen. In offener Atmosphäre wurde reflektiert, welche Begegnung und gehörten Berichte die jungen Erwachsenen nachhaltig berührt haben. Der Abend stand unter dem Leitgedanken, einen neuen Blick auf die Stadt und ihre Menschen zu gewinnen.
Die Veranstaltung „Auf Dortmunds Straßen – hingehen statt wegsehen“ fand im Rahmen der Kooperation zwischen der Katholischen Hochschulgemeinde Dortmund und youngcaritas Dortmund statt. Ziel ist es, junge Menschen für soziale Themen zu sensibilisieren und zum aktiven Handeln im Alltag zu ermutigen.