Große Dankbarkeit für ein gelungenes Liborifest
Weihbischof Matthias König zelebrierte das finale Libori-Pontifikalamt im Hohen Dom.
Mit dem Abschluss des Liborifestes beginnt – so lautet die Meinung vieler Paderbornerinnen und Paderborner – der Herbst. Dies entspricht weder kalendarisch noch meteorologisch der Realität. Damit wird aber gleichwohl ein Stimmungsbild gezeichnet. Nach vielen Tagen, die den Menschen unzählige Begegnungen mit alten Freunden in den kirchlichen Gärten rund um den Hohen Dom und an anderen Stellen der großen Liborifestkulisse beschert haben, kehrt ein wenig Ruhe ein.
„Nach Libori ist vor Libori“
Zuvor nutzten Hunderte Gläubige das Pontifikalamt zum Abschluss der Liboriwoche, um im Hohen Dom ihren eigenen Liborifestabschied zu feiern. Dabei richteten sie ihre Blicke frohen Mutes in die Zukunft. Denn der Paderborner Weihbischof Matthias König griff in seiner Predigt eine weitere Sentenz aus dem Paderborner Sprachraum auf: „Nach Libori ist vor Libori“. Es folgte eine kompakte Zusammenfassung der vergangenen Festwoche, in der sich die Gläubigen häufig selbst wiederfanden: „Von der Seite des Glaubens her betrachtet, hat es deutlich mehr Menschen in den Dom und zu den kirchlichen Feierlichkeiten gezogen: Bei der Aussetzung der Reliquien, bei der Prozession am Sonntag und bei der Beisetzung am letzten Dienstag waren unendlich viele Menschen dabei. Wir hatten frohe und inspirierende Feiern. Unser Erzbischof hat es verstanden, die Menschen mit seinen begrüßenden Worten und den Predigten zu begeistern. Die Dommusik hat, wie man es so sagt, „alles gegeben“. Die großartige Liturgie, die eine so lange Tradition hat, hat die Menschen berührt. Und natürlich war der Liboritusch am Samstag und auch am Dienstag einer der emotionalen Höhepunkte unserer Festfeier.“
Es bleibt ein großes Gefühl der Dankbarkeit
Der Weihbischof berichtete nachfolgend von persönlichen Liboribegegnungen mit Gästen aus zahlreichen Ländern und jungen Menschen, die der christliche Glaube eint. Mit tief empfundenem Respekt sagte er: „Jetzt bleibt ein großes Gefühl der Dankbarkeit – nicht nur bei mir, nicht nur beim Erzbischof, der sein zweites Liborifest mit Freude und Hingabe erleben und mitgestalten durfte, nicht nur beim Domkapitel und dem Dompropst, der federführend für die gelungenen Ablauf hier in unserer Kathedrale verantwortlich ist, sondern auch bei den vielen, die sich in unglaublicher Weise ehrenamtlich engagiert haben: Im Missionsgarten, an den verschiedenen Orten, an denen Menschen zusammenkommen konnten, überall, wo ein Einsatz gefragt war. Nach Libori, liebe Schwestern und Brüder, gilt es einfach nur, Gott danke zu sagen – und unserem Schutzpatron!“
Liboribotschaft „Vertrauen ins Morgen“ als Basis für Zuversicht
Mit dem Blick in die Zukunft und bezogen auf den aktuellen Umgestaltungsprozess im Erzbistum machte Matthias König Mut: „Es stehen große Veränderungen an, die in der nächsten Zeit ganz intensiv umgesetzt werden müssen. Aber mit dem Blick auf die diesjährige Liboribotschaft – Vertrauen ins Morgen – gilt es, zuversichtlich nach vorn zu schauen. Es ist die alte Erfahrung, dass, sobald etwas sichtbarer wird, auch die Ängste geringer werden.“
Anschließend baute der Weihbischof eine Brücke zum Heiligen Liborius: „Wie oft in der Geschichte, die er uns als unser Schutzpatron begleitet hat, hat das Bistum auf der Kippe gestanden: Weltliche Mächte wollten es einverleiben, Krieg hätte es beinahe zerrieben, Zerstörung und Verwüstung haben es heimgesucht, zuletzt im 2. Weltkrieg. Aber die Menschen haben das durch ihren Aufbauwillen ausgeglichen! Es ist keine billige Vertröstung, wenn wir genau darauf schauen und dann umso mehr vertrauen, dass unser heiliger Schutzpatron uns nicht im Stich lassen wird.“
Ein neuer nichtresidierender Domkapitular des Metropolitankapitels
Musikalisch begleitete der Paderborner Domorganist Tobias Aehlig das Pontifikalamt. Doch bevor die Orgel zum letzten Stück einsetzte, verkündete Weihbischof Matthias König noch eine junge Personalentscheidung: „Unser Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz hat Dechant Andreas Neuser, Pfarrer in Attendorn und Dechant des Dekanats Südsauerland, zum nichtresidierenden Domkapitular des Metropolitankapitels am Hohen Dom zu Paderborn ernannt. Die Einführung selbst wird am 12. Oktober 2025 um 10:00 Uhr im Hohen Dom zu Paderborn feierlich begangen.“