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05.03.2025
Dompropst Monsignore Joachim Göbel zeichnete Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz das Aschekreuz auf die Stirn.
Foto / Quelle: Maria Aßhauer / Erzbistum Paderborn

„Fasten ist ein Weg zu neuer Freiheit“

Aschermittwochsgottesdienst im Hohen Dom: Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz ruft am Beginn der Fastenzeit zur Nachfolge Jesu in Liebe auf.

Paderborn

Mit dem Aschermittwoch beginnt die vierzigtägige Fastenzeit. Zahlreiche Gläubige empfingen heute, 5. März 2025, im Paderborner Dom das Aschekreuz als Zeichen der Umkehr auf dem Weg zum Osterfest. Auch Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz, der dem Gottesdienst in der Bischofskirche des Erzbistums Paderborn vorstand, ließ sich das Aschekreuz auf die Stirn zeichnen. „Den Weg der Umkehr können wir nur gehen, wenn wir glauben können: Die durch Verzicht wiedergewonnene Freiheit macht unser Leben reicher“, sagte der Paderborner Erzbischof in seiner Predigt.

Die derzeitige US-Regierung pflege die Methode der politischen Reizüberflutung, die viele Menschen durch immer neue Nachrichten und Entscheidungen überfordere, kritisierte Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz zu Beginn seiner Predigt. Auch in den Medien, vor allem in Social-Media-Kanälen, sei vielfach eine „Flut an Banalität und Müll“ zu beobachten. Hier bekomme das Fasten einen sehr „konkreten Anknüpfungspunkt“ für das eigene Leben: „Wie viel und welche Qualität an Information und Unterhaltung will ich an mich heranlassen? Wie kann ich bewusst gegensteuern und einen anderen Akzent setzen?“, fragte der Paderborner Erzbischof.

Beim Fasten als geistlichem Weg der Erneuerung und Umkehr zähle nicht der Verzicht um des Verzichtes willen. „Es geht darum, leer zu werden von dem, was wir gedankenlos tun und womit wir überflutet sind in einem Übermaß, das uns nicht guttut. Fasten ist ein Weg zu neuer Freiheit“, erklärte Erzbischof Dr. Bentz. Das Wiedergewinnen an Freiheit von Überfülle schaffe eine „neue Sensibilität für das, was von Bedeutung ist und was uns neue Souveränität für unser eigenes Leben bringt.“

Aufmerksam sein für Verletzlichkeit

Eine „Kultur der Sensibilität“ fordere auch Papst Franziskus, wenn der Heilige Vater von einer besonderen Aufmerksamkeit für den Menschen spreche, der schwach sei, sowie für die Verletzlichkeit des Lebens und aller Geschöpfe. Dies sei der Weg Jesu, „der auf die Ohnmacht der Liebe gesetzt hat“, betonte Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz. In der Fastenzeit gelte es, die Welt weniger mit Banalitäten, als vielmehr mit Liebe zu überfluten. „Das ist der Weg, von dem wir überzeugt sind: Er führt zum Leben. Das ist der Weg der Nachfolge, wenn wir jetzt in der österlichen Bußzeit unser Leben neu und bewusst ausrichten wollen ‚Jesus hinterher – Ostern entgegen‘“, betonte der Paderborner Erzbischof.

Die Welt mit Liebe zu überfluten, koste Mut und Umkehr, gebe aber auch Freiheit, Intensität und Leben, unterstrich Erzbischof Dr. Bentz am Ende seiner Predigt. „Man muss nicht nur wissen, worauf man verzichtet. Man muss immer auch wissen, wofür man verzichtet. Dann erlebt man: Verzicht nimmt nicht, er gibt.“

Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz stand am Aschermittwoch dem Kapitelsamt im Paderborner Dom vor. Er segnete die Asche, die aus Palmzweigen vom Palmsonntag des Vorjahres gewonnen wurde.
Neben anderen Geistlichen spendeten Dompropst Monsignore Joachim Göbel (l.) und Weihbischof Josef Holtkotte (r.) den zahlreichen Gläubigen im Hohen Dom das Aschekreuz.
Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz feierte zum Beginn der Fastenzeit im Paderborner Dom mit zahlreichen Gläubigen den Gottesdienst zum Aschermittwoch.

„Bedenke Mensch, dass Du Staub bist …“

Nach der Predigt segnete Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz die Asche, mit der mehrere Priester den Gläubigen im Hohen Dom das Aschekreuz spendeten. Mit den Worten „Bedenke Mensch, dass Du Staub bist und wieder zu Staub zurückkehren wirst“ erhielt jede und jeder Gläubige mit der Asche ein Kreuz auf die Stirn gezeichnet. Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz empfing als Erster das Aschekreuz von Dompropst Monsignore Joachim Göbel, bevor der Paderborner Erzbischof dem Dompropst das Kreuz auf die Stirn zeichnete.

pdp

Hintergrund: Aschermittwoch

Die Asche für das Aschekreuz wird aus geweihten Palmzweigen vom Palmsonntag des Vorjahres gewonnen. Sie erinnert an die Vergänglichkeit des irdischen Lebens und gilt als Zeichen der Buße. Der Aschermittwoch markiert den Beginn der vierzigtägigen Fastenzeit, die auch österliche Bußzeit genannt wird. Sie dient als Vorbereitung auf die drei Tage von Karfreitag bis Ostern (Ostertriduum). Deshalb ist die Fastenzeit auch von der Hoffnung auf Auferstehung durchdrungen. Die Dauer der österlichen Bußzeit leitet sich vom biblischen Bericht über eine Zeit des Gebets und Fastens ab, die Jesus nach seiner Taufe im Jordan für 40 Tage auf sich genommen hat.

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