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14.07.2025
Martin Beisler, Leiter des Pastoralverbundes Salzkotten, zeigte sich zu Beginn der feierlichen Messe vorfreudig und dankbar. Es sei nicht selbstverständlich, in diesen Tagen eine Kirche zu renovieren und einen neuen Altar einzuweihen.
Foto / Quelle: Anna-Sophie Meyer / Erzbistum Paderborn

Ein verlässlicher Ort

Wiedereröffnung der Salzkottener Pfarrkirche St. Johannes Enthauptung: Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz vollzieht feierlichen Ritus der Altarweihe.

Salzkotten

„Wie freue ich der Botschaft mich“, griff Pfarrer Martin Beisler jenes Lied auf, das an diesem Sonntag den feierlichen Gottesdienst zur Wiedereröffnung der Salzkottener Pfarrkirche St. Johannes Enthauptung eröffnet hatte. „Nach vielen Jahren der Planung können wir wieder hier in St. Johannes Gottesdienst feiern. Das ist nicht selbstverständlich: Anderenorts werden Kirchen profaniert, hier wurde nicht nur renoviert, sondern auch ein neuer Altar eingeweiht“, zeigte sich der Leiter des Pastoralverbundes Salzkotten dankbar.

Österliches Leben

Die erste Handlung, die dem Wortgottesdienst und der anschließenden Altarweihe vorwegging, war das Entzünden der Apostelkerzen. „Die Apostel sind die Fundamente unserer Kirche, während Christus der Eckstein ist“, erklärte Dr. Bentz. Die Gemeindevertreterinnen und -vertreter, die die Kerzen entzündeten, entfachten den Lichtträger zunächst an der Osterkerze. „Die Osterkerze steht für die Hoffnung des österlichen Lebens“, erinnerte Erzbischof Dr. Bentz, bevor die Gemeindevertreterinnen und -vertreter das Feuer der Osterkerze schließlich zu den einzelnen Apostelkerzen trugen und diese entzündeten.

Himmel und Erde

„Wo werden künftig die Orte sein, die wir ‚verlässliche Orte‘ nennen?“, gab Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz die derzeit drängende Frage vieler Gläubigen zu Beginn seiner Predigt wieder. Wandel, Veränderung und Umbruch – das gehe auch mit dem Transformationsprozess im Erzbistum einher. Dieser werde einerseits befürwortend und mit dem Blick auf eine zukunftsorientierte Neugestaltung angenommen, sorge auf der anderen Seite jedoch für Verunsicherung.

Der Fels, auf den wir bauen

Jenen Ort, an dem Jakob diese göttliche Erfahrung machte, markierte er mit einem Stein als Altar. Es sei ein Ort gewesen, an dem Gott verlässlich erfahren wurde. Dies eröffne einen weiteren zweiten Blick auf den Wandel. „Wir können nicht alles hinter uns lassen“, erklärte Erzbischof Dr. Bentz: „Wir wissen, woher wir kommen, und es gibt Räume und Orte, an denen der Erfahrung nach Gott erlebbar wird.“ Diese Kirche St. Johannes sei seit Jahrhunderten ein Zeichen dafür, dass Gott da sei und bleibe – treu sei, inmitten des Umbruchs. „Das ist die erste Botschaft, die von der Weihe dieses Altares ausgehe: Verlässlichkeit“, fasste der Erzbischof zusammen. Der Altar sei kein Möbelstück, er sei massiv und ruhe, er stehe für Christus, den Fels, auf den wir bauen, ergänzte Dr. Bentz.

In seiner Predigt hob Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz den Altar als verlässlichen Ort hervor, an dem Gott sich den Menschen zeige. Der Altar sei kein Möbelstück, er sei massiv und ruhe, er stehe für Christus, den Fels, auf den wir bauen, ergänzte Dr. Bentz.
Foto / Quelle: Anna-Sophie Meyer / Erzbistum Paderborn

Die Altarweihe

Nach dem Wortgottesdienst nahm der Weiheritus seinen Anfang mit der Allerheiligen-Litanei. Hierbei wurden alle Heiligen angerufen, bei Gott für die Gemeinde einzutreten und ihren Weg zu begleiten. Anschließend setzte Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz einen kleinen Schrein mit Reliquien verschiedener Märtyrer aus dem Besitz der Pfarrkirche St. Johannes dem neuen Altar bei. Nachdem der Altar mit Weihwasser besprengt wurde, salbte ihn Erzbischof Dr. Bentz mit heiligem Chrisam – einer Mischung aus Olivenöl und duftenden Balsam: Ein Zeichen der Verbundenheit mit Jesus Christus, der selbst „der Gesalbte“ ist.

„Füllt diesen Raum mit Leben“

Am Ende des feierlichen Gottesdienstes richtete Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz noch einen Wunsch an die Gemeinde, darunter vor allem an die Messdiener, die bereits im Vorfeld mit Freude an der Fertigstellung ihrer Kirche mitgearbeitet hätten: „Es ist euer Raum, es ist eure Zukunft, es ist eure Kirche: Die Zukunft der Kirche seid ihr. Füllt diesen Raum! Füllt diesen Raum mit den anderen, mit Leben! Dieser Glaube ist stark für das Leben und er trägt und dieser Ort wird tragen“, ermutigte der Erzbischof die Gläubigen in Salzkotten.

pdp
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