Die Nizäa-Ikone
Vor ziemlich genau 1 700 Jahren, um den 20. Mai 325 nach Christus, fand das Konzil von Nizäa statt. Auch wenn es spekulativ ist: Hätte es nicht stattgefunden, hätten wir heute (vermutlich) einen ganz anderen Glauben.
Auch für die Ökumene ist das Ereignis wichtig. Anlässlich dieses Jubiläums lädt das Erzbistum Paderborn in der Libori-Woche am Montag, 28. Juli, um 15.00 Uhr zu einer besonderen ökumenischen Andacht in den Hohen Dom ein. Gemeinsam mit Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz wird Bischof Emmanuel Sfiatkos (Berlin) der Andacht vorstehen. Mitgestaltet von der Gemeinschaft der Seligpreisungen, verbindet die Feier Gebet, Gesang und geistliche Impulse. Die eigens zum Jubiläum geschaffene Nizäa-Ikone wird während der Andacht und der gesamten Libori-Woche im Dom zu sehen sein.
Erklärung zur Ikone
Die Nizäa-Ikone zeigt, wie der griechische und deutsche Titel ausführt, das erste ökumenische Konzil von Nizäa. Inmitten der Konzilsväter liegt das geöffnete Evangelienbuch mit den Buchstaben Alpha und Omega, das Wort Gottes, das auf Jesus Christus, den menschgewordenen Logos Gottes, hinweist. Unser Herr Jesus Christus steht im Mittelpunkt der Versammlung von Nizäa, so wie er in der Mitte unser aller Leben steht. Auch die versammelten Bischöfe tragen je ein Evangeliar, da sie Lehrer und Hüter des Evangeliums sind.
In der ersten Reihe sieht man (von links) die heiligen Bischöfe Spyridon von Trimithus (erkennbar an seiner geflochtenen Kopfbedeckung), Alexander von Alexandrien, Nikolaus von Myra, Eustathius von Antiochien, Athanasius von Alexandrien (als Bischof abgebildet, da er, auch wenn er zur Zeit des Konzils erst Diakon war, im Gedächtnis der Kirche als Bischof verehrt wird), Alexander von Konstantinopel und Makarius von Jerusalem.
Unter den Bischöfen sitzt neben dem Thron auch der Einberufer des Konzils, Kaiser Konstantin der Große. Er, der sich wegen seiner Verantwortung für die Einheit der Kirche selbst als „Bischof von außen“ bezeichnete, trägt in seiner Hand eine Schriftrolle, die auf die Beschlüsse des Konzils hinweist. Von den überlieferten 318 anwesenden Bischöfen sind auf der Ikone 33 abgebildet. Sie alle befinden sich unter der Leitung des Heiligen Geistes, der durch den himmlischen Strahl von oben angedeutet wird. Im Vordergrund wird durch das Monogramm XP auf Jesus Christus als Herrn der Kirche und – wiederum in griechischer und deutscher Sprache – auf das wichtigste Ergebnis des Konzils hingewiesen: das Glaubensbekenntnis.
Diese Ikone, die für die Orthodoxe Bischofskonferenz in Deutschland (OBKD) von der Berliner Kirchengemeinde „Himmelfahrt des Herrn“ der Griechisch-Orthodoxen Metropolie von Deutschland anlässlich des Nizäa-Jubiläums angefertigt wurde, ist ein Werk der Ikonenmalerin Elena Voutsina aus Thessaloniki. Sie ist im Jubiläumsjahr 2025 durch verschiedene Orte Deutschlands unterwegs.