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10.09.2025
Dr. Georg Dietlein referiert in Siegen.
Foto / Quelle: Dekanat Siegen

„Die Menschenwürde ist unantastbar“

Georg Dietlein referiert in Siegen über Lebensschutz / Zehn Jahre Fahrt zum Marsch für das Leben.

Siegen

Georg Dietlein, Vorstandsmitglied im Bundesverband Lebensrecht und Mitglied bei der Juristen-Vereinigung Lebensrecht, referierte jetzt in Siegen über aktuelle Fragen zum Lebensschutz. Der promovierte Jurist, der seit 12 Jahren Mitorganisator beim „Marsch für das Leben“ (Berlin und Köln) ist, stellte gleich zu Beginn seiner Ausführungen die Menschenwürde in den Mittelpunkt.

Wenn diese in Frage gestellt würde, werde der Mensch, auch das ungeborene Kind, zum bloßen Objekt. Niemand mache sich die Entscheidung zu einem Schwangerschaftsabbruch leicht, davon ist der Jurist überzeugt. “In der ganzen Debatte ist eine starke Polarisierung eingetreten, die der Sache nicht angemessen ist. Der Schwangerschaftskonflikt ist – für die Betroffene – hoch komplex. Keiner tötet sein Kind gerne. Aber Parolen wie My Body, My Choice helfen hier auch nicht weiter. Wer so denkt, lügt sich ins Gesicht”, ist Dietlein überzeugt.

Kirchen, Beratungsstellen und Lebensschutzinitiativen dürften die Mütter in Schwangerschaftskonflikten und ihre Partner nicht allein lassen. Auch müsse in Deutschland eine kinderfreundliche Atmosphäre aufgebaut werden. “Bei der ganzen Debatte um 218 StGB darf auch die Politik nicht – und ich denke, da sind sich pro life und pro choice einig – das Bündel Maßnahmen vergessen, damit eine Mutter sich wirklich in Freiheit für ihr Kind entscheiden kann: Förderung echter Beratungsstellen, finanzielle Unterstützung der jungen Familie, feste Zusage einer Kinderbetreuung.

Dr. Georg Dietlein und Dechant Karl-Hans Köhle.
Foto / Quelle: Dekanat Siegen

Da fehlt es in den letzten Jahren aus Vorschlägen aus der Politik. Wo bleibt eine Politik für das Leben?”, fragte der Referent, der in Köln lebt. Angesprochen auf die aktuelle Gesetzgebung meinte er, ausgehend von zahlreichen Beratungserfahrungen: “Es gibt zahlreiche Fälle, in denen die 12-Wochen-Grenze von der Schwangeren als Refugium angesehen wird: Endlich kann keiner mehr – weder der Lebensgefährte noch die eigene Familie – Druck auf die Mutter ausüben und sie kann das Kind wirklich frei bekommen.”
Am Rande des Vortrags wurde hervorgehoben, dass die vom Dekanat Siegen organisierte Fahrt zum Marsch für das Leben sich in diesem Jahr zum 10. Mal jährt.

„Als wir 2015 begannen, zum Marsch für das Leben zu fahren, waren wir drei Teilnehmende, inzwischen füllen wir fast einen ganzen Bus“, resümiert Dechant Karl-Hans Köhle nicht ohne Stolz die Initiative. Dabei gehe es den tausenden Teilnehmenden, sei es in Berlin oder in Köln, nicht darum, gegen irgendwen zu demonstrieren, sondern für ein „Ja“ zum Leben einzutreten. Überrascht sei er Jahr für Jahr über die große Anzahl Jugendlicher und junger Familien, die am Marsch für das Leben teilnähmen und ein buntes Bild böten.

Zur Sache

In diesem Jahr findet der Marsch für das Leben am 20. September parallel in Berlin und Köln statt. Das Dekanat Siegen bietet eine Busfahrt ab Siegen-Weidenau an. www.erzbistum-paderborn.de/veranstaltungen/fahrt-zum-marsch-fuer-das-leben/

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