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17.05.2025
Das Beffchen sicherheitshalber freibadtauglich in Folie verpackt, vertraute Feuerwehrseelsorger Hendrik Münz sich bei seiner Predigt der DLRG-Jugend an. Die half ihm dabei, übers Wasser zu „laufen“. Und das Beffchen wäre ohnehin trocken geblieben.
Foto / Quelle: Oliver Schaper

Der „Seewandel des Petrus“

Einsatzkräfte feiern Blaulichtgottesdienst im Freibad Dortmund-Derne und begrüßen neue Notfallseelsorgerinnen und -seelsorger.

Dortmund-Derne

Am ersten Samstag im Mai feierte die Notfallseelsorge Dortmund mit einer Gemeinde aus ehren- und hauptamtlichen Einsatzkräften im Freibad Derne einen ökumenischen Blaulichtgottesdienst unter dem Motto „Vertrauen oder untergehen“. In diesem interaktiven, vom Musikzug der Feuerwehr Dortmund mitgestalteten Gottesdienst wurde die Geschichte vom „Seewandel des Petrus“ ausgelegt und praktisch demonstriert.

So gelang es dem Feuerwehrseelsorger Hendrik Münz durch das Befolgen der Aussage des Bibeltextes und das Vertrauen in die Kreativität und Zuverlässigkeit der DLRG-Jugend, während der Predigt, die in dem Satz „Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser“ mündete, „über das Wasser zu laufen“. Im Anschluss tauschten sich die rund 60 Gäste noch bei leckerem Eintopf aus der THW-Küche über eigene Vertrauenserfahrungen im Alltag und Einsatz aus.

Nach 120-stündiger Ausbildung konnten Pfarrer Hendrik Münz (li.) vom Evangelischen Kirchenkreis Dortmund und Pastor Meinhard Elmer (re.) vom Dekanat Dortmund in einem ökumenischen Gottesdienst in St. Patrokoli die 16 neuen ehrenamtlichen Notfallseelsorger*innen entsenden: In der unteren Reihe stehen von links Rabea Wienholt, Gudrun Leimann, Thomas Fülle, Ilona Becher, Elke Büßel, Dr. Beatrix Oehm, Thomas Fischer, Imke Oelker, Ute Cüceoglu, Dorothee Schramm und Claudia Rupert, in der oberen Reihe, ebenfalls von links Mattias Flender, Axel Voltmann, Volker Kraja, Christopher Reining und Dr. Hans-Peter Materna. Sie alle stehen jetzt im Dienst der ökumenischen Notfallseelsorge.
Foto / Quelle: Ev. Kirchenkreis Dortmund

Zudem begrüßt die Notfallseelsorge 16 neu ausgebildete Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtler und zog Bilanz. Die Aktiven begleiten Kinder nach einem Gewaltverbrechen in der eigenen Familie, sie überbringen Todesnachrichten und stützen Angehörige, wenn etwas Schlimmes passiert ist: Die 117 ehrenamtlichen Notfallseelsorgerinnen und -seelsorger in Dortmund sind fast täglich mit Leid und Trauer konfrontiert. 290 Einsätze gab es für sie im vergangenen Jahr, im Schnitt sechs pro Woche, in denen etwa 1.000 Personen seelsorgerisch begleitet wurden – manchmal liefen drei Einsätze parallel.

So gab es 151 häusliche Todesfälle zu begleiten, 26-mal musste eine Todesnachricht überbracht werden, weitere 15-mal ging es um den Tod oder eine schwere Verletzung eines Kindes. Allein 42 Suizide erforderten ihre Begleitung, und 18-mal war ein Gewaltverbrechen Auslöser für den Notfallseelsorge-Einsatz. Und die Zahlen steigen.

Die 16 „Neuen“ haben eine 120-stündige Ausbildung durchlaufen, in der sie sich unter anderem mit Tod und Trauer, Kommunikation, Suizid, Gefahrenabwehr, Einsatzabläufen, mit psychischen Erkrankungen, rechtlichen und ganz praktischen Fragen, aber auch mit sich selbst und ihrer eigenen Person beschäftigt haben.

Kontakt

Der nächste Ausbildungskurs in Dortmund startet im Januar 2026 und wird vom 17. Januar bis zum 16. Juli an
Samstagen (10 bis 17 Uhr) und Donnerstagen (18 bis 21.30 Uhr) stattfinden. Weitere Informationen gibt es bei  Pfarrer Hendrik Münz, E-Mail:

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