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09.09.2025
Niemand soll allein gelassen werden: Erzbistum Paderborn unterstützt Betroffene sexualisierter Gewalt gemeinsam mit Therapeutennetzwerk Bielefeld.
Foto / Quelle: pixabay

Damit niemand allein nach Hilfe suchen muss

Beratungsangebot „PsyPort“: Erzbistum Paderborn unterstützt Betroffene sexualisierter Gewalt gemeinsam mit Therapeutennetzwerk Bielefeld.

Bielefeld

Menschen, die sexualisierte Gewalt durch kirchliche Mitarbeitende erlebt haben, bietet das Erzbistum Paderborn jetzt gemeinsam mit erfahrenen Psychotherapeutinnen und -therapeuten des Therapeutennetzwerks Bielefeld gezielte Hilfe bei der Suche nach einem geeigneten Therapieplatz. Möglich wird das mit dem neuen Beratungsangebot „PsyPort“, das als Lotsendienst Betroffene individuell begleitet und ihnen hilft, passende psychotherapeutische und psychosoziale Angebote in ihrer Region zu finden. Das Portal arbeitet eng mit dem Interventionsbeauftragten des Erzbistums und der Betroffenenvertretung in der Erzdiözese zusammen.

Menschen, die sexualisierte Gewalt erlitten haben, befinden sich in einer belastenden Lebenssituation: Neben psychischen Folgen wie einer Traumatisierung können Gefühle von Vertrauensbruch und mangelnder Unterstützung den Alltag erschweren. „Die Orientierung im komplexen Hilfesystem von Therapieangeboten fordert viele Betroffene zusätzlich heraus. Das Portal kann in dieser Situation eine wertvolle Hilfe sein“, macht Reinhold Harnisch deutlich, der Sprecher der Betroffenenvertretung im Erzbistum Paderborn ist.

Von Aufklärung bis Selbsthilfe

Das Angebot von „PsyPort“ umfasst zum Beispiel die Vermittlung von Erstgesprächen bei Psychotherapeutinnen und -therapeuten. Ebenso wird eine Unterstützung bei der weiteren Therapieplatzsuche angeboten. Betroffene erhalten Informationen über ergänzende Hilfen wie Gruppenangebote, Selbsthilfe und stationäre Therapien und werden über Leistungsansprüche in verschiedenen Versicherungssystemen aufgeklärt (GKV, PKV, GUV, OEG). Nicht zuletzt bekommen Betroffene Zugang zu aktuellen Informationen über freie Therapieplätze.

Betroffene können sich direkt an das Beratungsbüro von „PsyPort“ wenden (https://www.app-bielefeld.de/). Dort erhalten sie eine persönliche Begleitung durch qualifizierte Lotsinnen und Lotsen, die sie durch das Hilfesystem führen und bei Entscheidungen unterstützen. Um schneller eine passende Ansprechperson zu finden, sollen Betroffene aus dem Erzbistum Paderborn bei der Kontaktaufnahme das Stichwort „Erzbistum Paderborn“ angeben.

Fachlich kompetente Unterstützung

Da Therapieplätze nach wie vor Mangelware sind, ist mit dem Angebot von „PsyPort“ keine Garantie auf einen sofortigen Therapieplatz verbunden. „Die Betroffenen haben bei der Suche aber eine fachlich gute Unterstützung und müssen den Weg der Therapieplatzsuche nicht allein gehen. Wir sehen dieses Angebot deshalb als weiteren Unterstützungsbaustein, um Betroffenen zu zeigen, dass wir sie nicht allein lassen“, erklärt Thomas Wendland als Interventionsbeauftragter des Erzbistums Paderborn.

pdp

PsyPort

Betroffenenvertretung im Erzbistum Paderborn:
https://www.betroffene…e/register

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