Papst Leo XIV. empfängt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am 22. September 2025 im Vatikan.
Foto / Quelle: Vatican Media/Romano Siciliani/KNA

Bundespräsident lädt Papst nach Deutschland ein

Frank-Walter Steinmeier hat in Rom erstmals Papst Leo XIV. getroffen. Beide brachten ihre Sorge über die schrumpfenden christlichen Kirchen Europas zum Ausdruck.

Vatikanstadt

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wünscht sich eine aktive und starke Kirche in Deutschland. „Die Kirchen können und müssen eine positive Rolle spielen beim Zusammenhalt unserer Gesellschaft“, bekräftigte Steinmeier am Montag nach seiner Begegnung mit Papst Leo XIV. Deshalb habe er dem Papst gesagt, „uns ist die Stimme hier aus Rom auch nach wie vor wichtig“, so der Bundespräsident. Er wolle mit Leo XIV. im Gespräch bleiben und habe ihn nach Deutschland eingeladen.

Dem Papst machten die sinkenden Mitgliederzahlen der katholischen Kirche große Sorgen. „Das muss nicht nur den Papst und den Vatikan besorgen. Darüber müssen auch wir uns Gedanken machen“, so Steinmeier weiter. Ein Grund sei der sexuelle Missbrauch in der katholischen Kirche und seine Folgen. Aber es liege auch an einer zunehmenden Säkularisierung und einer wachsenden religiösen Vielfalt.

Besuch der UN-Organisationen

Das Treffen mit Leo XIV. war der Antrittsbesuch des Bundespräsidenten beim Papst. Am Mittag besuchte Steinmeier zudem die katholische Gemeinschaft Sant’Egidio, die sich für Bedürftige und Geflüchtete einsetzt und immer wieder in Kriegen als Vermittlerin aktiv ist. Am Nachmittag stehen Gespräche mit Vertretern den in Rom ansässigen UN-Organisationen auf dem Programm. Der römische Standort ist der drittgrößte weltweit. Im Vordergrund des Besuches steht die Arbeit des Welternährungsprogramms WFP.

Steinmeier ist Protestant und sollte vor seiner Wahl zum Staatsoberhaupt evangelischer Kirchentagspräsident werden. Seine Frau Elke Büdenbender, die ihn begleitet, ist katholisch. Zuletzt waren Bundespräsident und Gattin bei der Beisetzung von Papst Franziskus Ende April in Rom.

KNA
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