„Betende Hände stehen für Hoffnung und Mut“
Tag der älteren Generation: Weihbischof Josef Holtkotte betont im Pontifikalamt die Kraft des Gebets.
Am Libori-Donnerstag feierte Weihbischof Josef Holtkotte im Paderborner Dom das Pontifikalamt mit zahlreichen Menschen aus der älteren Generation. Der Paderborner Weihbischof betonte in seiner Predigt die Kraft des Gebets gerade bei schwindenden körperlichen Kräften: „Betende Hände stehen nicht für Kraftlosigkeit, sondern für Hoffnung. Sie stehen nicht für Hilflosigkeit, sondern für Mut.“ Weihbischof Holtkotte nutzte das Bild der Hände als roten Faden seiner Predigt: Hände würden arbeiten, teilen oder pflegen, veranschaulichte der Paderborner Weihbischof. Wenn die Geschicklichkeit der eigenen Hände nachlasse, könne das Gefühl von Nutzlosigkeit entstehen und daraus Mutlosigkeit folgen.
Jeder Mensch könne jedoch immer die eigenen Hände zum Gebet falten: „Wer betet, ist nicht allein. Er darf alle Klage, alles Leid, alle Hoffnung vor Gott bringen und wird aus dem Gebet neue Kraft schöpfen. Wer betet, der legt seine vielleicht kraftlosen Hände in Gottes Hand“, unterstrich Weihbischof Holtkotte. Jesus habe mit seinen Händen geheilt und gesegnet, seinen Jüngern die Füße gewaschen und Hungrigen zu essen gegeben – und immer wieder die Hände gefaltet zum Gebet, veranschaulichte Weihbischof Holtkotte. „Am Ende seines Lebens sind Jesu Hände durchbohrt und festgemacht am Kreuz. Noch immer aber sind die durchbohrten Hände Jesu betende und fürbittende Hände“, bekräftigte Weihbischof Josef Holtkotte.
Schmerz, Not und Leid könnten zwar „nicht einfach ‚weggebetet‘ werden“, räumte der Paderborner Weihbischof ein. Aber der Glaube ermögliche eine andere Sichtweise und Haltung. Betende Hände seien Zeichen für eine Überzeugung: „Den letzten Halt finden die Hände im Gebet. Sie zeigen, an wem wir uns festmachen: an Christus. Der Glaube ist das Fundament unseres Lebens. Christus gibt uns Kraft in unserer Schwäche“, zeigte sich Weihbischof Holtkotte überzeugt.
Mit dieser Haltung könne der Glaube daran wachsen, „dass auch die Schwäche Segen bringt und dass jeder Mensch seine Würde immer behält. Betende Hände geben diese Zuversicht. Ich wünsche Ihnen, dass eine Kraftquelle nie versiegt: Glaube, Hoffnung und Liebe“, sagte Weihbischof Josef Holtkotte zum Abschluss seiner Predigt zu den Gläubigen in der Paderborner Bischofskirche.
Die festlich-musikalische Note zum Libori-Pontifikalamt im Paderborner Dom trug traditionell der Polizeichor Paderborn bei, unterstützt vom Polizeichor Detmold sowie den Männergesangvereinen Tandaradei Nordborchen, Cäcilia Schloß Neuhaus und Herbram. Die Gesamtleitung lag bei Frank Bodemeyer. An der Orgel spielte Domorganist Tobias Aehlig.
Vorbereitet hatte das Pontifikalamt der Arbeitsbereich „Offene soziale Altenarbeit“ beim Diözesan-Caritasverband. Marie-Louise Tigges, die den Arbeitsbereich leitet, hatte die Gläubigen zum Gottesdienst begrüßt: „Wenn Sie nach der Heiligen Messe nach Hause gehen, hoffe ich, dass Sie mit gutem Vertrauen ins Morgen auf dem Weg sind“, so Tigges. Weihbischof Josef Holtkotte wünschte den Gottesdienstbesuchern vor dem Schluss-Segen, „dass Sie nie nur mit dem Blick auf Ihre Schwächen wahrgenommen werden, sondern auf Ihr ganzes Menschsein und Ihr ganzes Leben.“