Diözesanpräses Sebastian Schulz wird neuer Bundespräses des Kolpingwerkes Deutschland. Die Bundesversammlung hat ihn am Wochenende in dieses Amt gewählt.
Foto / Quelle: Mario Polzer

Beschluss schafft Klarheit: Kolping und AfD unvereinbar

Sebastian Schulz wird neuer Bundespräses des Kolpingwerkes Deutschland.

Köln

Ein klares Bekenntnis zur Demokratie gab es am Wochenende bei der Bundesversammlung des Kolpingwerkes Deutschland in Köln. Die Versammlung hat mit großer Mehrheit beschlossen, eine AfD-Mitgliedschaft für unvereinbar mit einer Zugehörigkeit zu Kolping zu erklären. Eine entsprechende Satzungsänderung ermöglicht künftig den Ausschluss von Mitgliedern, die in Wort oder Tat Positionen vertreten, die den Grundsätzen und dem Leitbild von Kolping widersprechen. „Es ist gut, dass dieser Beschluss Klarheit schafft“, freut sich Winfried Henke, Diözesanvorsitzender des Kolpingwerkes Paderborn, der als Delegierter an der Bundesversammlung teilgenommen hat.

„Als Kolpingwerk Paderborn freuen wir uns über diesen klaren Beschluss“, sagt Henke. „Wir sind überzeugt, dass sich die Werte von Kolping als katholischer Sozialverband und das, wofür die AfD steht, fundamental widersprechen. ‚Jedes menschliche Wesen, unabhängig von Vielfaltsdimensionen, trägt angeborene und unverletzliche Werte in sich und hat unveräußerliche Rechte.‘ So steht es im Leitbild unter Berufung auf Art. 1, Abs. 1 unseres Grundgesetzes. Wir stehen für Offenheit, Vielfalt und Toleranz, Menschlichkeit und Solidarität. Es ist gut und richtig, dass der Beschluss der Bundesversammlung dies klar auf den Punkt bringt.“

Diözesanpräses Sebastian Schulz zum Bundespräses gewählt

Der Paderborner Diözesanpräses Sebastian Schulz wird neuer Bundespräses des Kolpingwerkes Deutschland. Die Bundesversammlung hat ihn am Samstag in dieses Amt gewählt. Der Diözesanvorstand des Kolpingwerkes Paderborn hatte ihn im Frühjahr dafür vorgeschlagen. Sebastian Schulz bekam bei der Wahl ein klares Votum von knapp 96 Prozent der Stimmen.

„Mich treibt die Überzeugung, dass Kolping Beten und Anpacken zusammenführt: im Ehrenamt, im Beruf, in der Familie, im Alltag“, sagt Sebastian Schulz über seine Motivation für die neue Aufgabe. „Ich setze auf geistliche Impulse, Gottesdienste und Predigt, vor allem aber auf Formate, die Alltag und Glauben verbinden. Spiritualität ist für mich kein Programmpunkt, sondern Lebensstil: authentisch, spürbar, gemeinschaftlich – sonntags wie werktags.“ Unter anderem die TatWort-Karten, das Videoformat „Die virtuelle Kaffeepause“ und im Kolping-Bildungswerk Paderborn die (R)auszeit als Pilgerangebot für Mitarbeitende gehen auf seine Ideen und sein Mitwirken zurück.

Zu aktuellen Themen und Herausforderungen müsse sich Kolping klar positionieren. „Kolping soll hörbar sein, sachlich bleiben und parteiunabhängig Position beziehen – mit erkennbarem Profil. Konkret heißt das: Anwalt der Arbeit in Zeiten von Digitalisierung und KI; Stimme für Familien – von Zeitfragen über Entlastung bis zur Infrastruktur, die den Alltag trägt; und Brückenbauer für die Demokratie – gegen Populismus, für Beteiligung, Debattenkultur und Respekt“, so Schulz auch mit Blick auf den Unvereinbarkeitsbeschluss mit der AfD.
In Paderborn einen geordneten Übergang zu gewährleisten, ist Sebastian Schulz sehr wichtig. „Zunächst werde ich häufiger in Köln sein. Ein Umzug im Frühjahr 2026 ist wahrscheinlich.“ Um den Übergang gut gestalten zu können, hat Sebastian Schulz Ende Oktober bei der Diözesanversammlung in Paderborn noch einmal als Diözesanpräses kandidiert und wurde wiedergewählt. Mit dem offiziellen Amtsantritt in Köln wird er dieses Amt im kommenden Jahr niederlegen.

Zur Person

Sebastian Schulz, geboren 1979 in Dortmund, studierte Theologie und Philosophie an der Theologischen Fakultät in Paderborn. 2006 wurde er im Hohen Dom zu Paderborn zum Priester geweiht. Seit 2017 ist er Diözesanpräses des Kolpingwerkes Paderborn, seit 2021 im Tandem mit der Diözesanen Geistlichen Leiterin Brigitte Viermann.

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