Caritas-Spes – Hilfe leisten unter Beschuss

Die ukrainische Caritas-­Spes hilft mit Unterstützung des Diözesan-­Caritasverbandes Paderborn Familien, deren Häuser durch den Krieg beschädigt oder zerstört wurden. (Foto: Caritas-­Spes Ukraine)

Zwei Jahre nach Kriegsbeginn engagiert sich die ukrainische Caritas-­Spes mit Unterstützung des Caritasverbandes für das Erzbistum Paderborn beim Wiederaufbau. „Aufgeben ist keine Option“, sagen die Helfer.

Paderborn (cpd). Zwei Jahre nach Kriegsbeginn in der Ukrai­ne ist die Caritas-­Spes mit Unterstützung des Caritasverbandes für das Erzbistum Paderborn dabei, Häuser wieder bewohnbar zu machen. „Wir sind mehr denn je dankbar für die Unterstützung von Freunden und Partnern“, sagt Olena Noha, Projektkoordinatorin im Nationalbüro von Caritas-­Spes in Kiew. Was mit der Unterstützung aus dem Erzbistum Paderborn als Pilotprojekt 2022 begann, sei dank des Einstieges weiterer Caritasverbände aus der ganzen Welt zu einem der großen Hilfsprojekte der Caritas-­Spes geworden.

„Die Menschen bitten um Hilfe beim Wiederaufbau ihrer Häuser. Sie fragen auch immer noch nach Lebensmitteln und Hygieneartikeln, insbesondere Windeln“, berichtet Olena Noha. Speziell mit der Hilfe aus Paderborn konnten in den Regionen ­Zhytomyr, Kiew und ­Chernihiv jüngst mehr als 35 Familien in ihre Häuser zurückkehren, die durch Beschuss zerstört worden waren. Weitere 20 Familien erhielten Mittel für Baumaterialien, um ihre bei der Zerstörung des Kachowka-­Staudammes beschädigten Häuser reparieren zu können.

In den Regionen ­Charkiw und ­Mykolaiv sind die Wiederaufbauarbeiten unter schwierigen Bedingungen noch im Gange. „Wir mussten lernen, unter extremen Bedingungen zu arbeiten“, erklärt die Caritas-­Mitarbeiterin. „Doch durch die regelmäßig stattfindenden Luftangriffe verzögert sich manches. Und nach massivem Beschuss haben wir oft Probleme mit der Stromversorgung und in der Folge dann auch mit der Kommunikation und der Wasserversorgung.“

Die Caritas-­Mitarbeiter haben sich mit der aktuellen Situation arrangiert. „Wir haben, wie viele andere Menschen auch, gelernt, zwischen den Luftangriffen zu leben“, berichtet Olena Noha. In den Caritas-­Einrichtungen habe man Luftschutzbunker eingerichtet, die häufig auch von Kindern aus nahegelegenen Kindergärten oder Schulen genutzt würden. Wer dienstlich für die Caritas im Lande unterwegs sei, müsse dies immer zuvor mit dem „Sicherheitsmanager“ besprechen, der überlebenswichtige Ratschläge geben könne. „Vor zwei Jahren hätte ich mir nicht vorstellen können, dass wir einmal eine solche Stelle haben würden.“

Aufgeben ist keine Option für die Caritas-­Mitarbeiterin. „Es ist schwer, den Leuten, die um Hilfe bitten, Nein zu sagen. Es ist auch schwer, wenn sie ihre Geschichte erzählen und von dem Schmerz, den sie erfahren haben. Da muss man aufpassen, dass man es sich nicht zu sehr zu Herzen nimmt.“

Auch in der Nothilfe ist die Caritas-­Spes mit ihren 32 örtlichen Anlaufstellen und rund 750 haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern weiter aktiv. Mithilfe des Diözesan-­Caritasverbandes Paderborn wurden vor dem Winter Kinder ausgestattet. „Noch vor dem ersten Frost konnten wir Winterschuhe und Thermokleidung für 600 bedürftige Kinder kaufen. Das ist eine unglaubliche Unterstützung für Familien!“, sagt Olena Noha. „Auch nach zwei Jahren Krieg ist diese Unterstützung für uns sehr wichtig.“ Die schnellste Hilfe komme dabei jeweils aus Paderborn. „Die Situation ändert sich häufig und wir versuchen, schnell vor Ort zu reagieren, sei es durch den Kauf von Lebensmitteln, die Renovierung von Wohnungen oder psychologische Unterstützung. Deshalb sind wir für jede Spende und für jedes Gebet sehr dankbar!“

Info
Der Caritasverband für das ­Erzbistum Paderborn leitet Spenden gerne weiter an die Caritas-­Spes in der Ukraine: Spendenkonto DE54 4726 0307 0000 0043 00 bei der Bank für Kirche und ­Caritas. Stichwort: Ukraine. Shortlink zur Spendenmöglichkeit: ­http://­twn.­gl/­hilfeukr

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