75.000 Euro für neue Lebens-Perspektiven
Erzbistum unterstützt mit Erlösen aus dem Libori-Missionsgarten Projekte in Brasilien, Indonesien, Myanmar und im Südsudan.
Wirksame und verlässliche Hilfe für Menschen in der Weltkirche – das ermöglicht der Libori-Missionsgarten des Vereins Mission im Erzbistum Paderborn e. V. mit seinen Erlösen Jahr für Jahr. Mit 75.000 Euro unterstützt das Erzbistum 2025 vier Projekte: ein Reha-Zentrum für Kinder und Jugendliche in Indonesien, sozialpastorale Projekte im Südsudan, ein Projekt zur integralen Ökologie und agro-ökologischen Bildung in Brasilien sowie Hilfsmaßnahmen nach dem verheerenden Erdbeben in Myanmar. Bei einer Dankesfeier für die Helferinnen und Helfer des Missionsgartens und des Missionsbasars wurden die Spendenschecks am Samstag, 22. November 2025, symbolisch präsentiert.
Thomas Klöter, Leiter des Bereichs Pastorale Dienste im Erzbischöflichen Generalvikariat und Vorsitzender des Vereins, präsentierte bei der Dankesfeier gemeinsam mit dem stellvertretenden Vereinsvorsitzenden Gregor Segin die vier symbolischen Schecks für die diesjährigen Förderprojekte. „Es ist etwas Besonderes, dass die Lebensfreude vieler Menschen zu Libori dazu beiträgt, dass Menschen anderswo in der Weltkirche neue Lebens-Chancen erhalten“, sagte Thomas Klöter.
Auch diejenigen, die das Feiern durch ihren ehrenamtlichen Einsatz ermöglichen, hätten einen wichtigen Anteil an der verlässlichen Hilfe, die das Erzbistum jedes Jahr leisten könne, so Klöter weiter. Gregor Segin ergänzte: „Von der kfd bis zu den Mitarbeitenden des Generalvikariats geben Menschen dem Missionsgarten ihr Gesicht und machen ihn zu einem der beliebtesten Libori-Treffpunkte. Hier fühlen Menschen sich wohl – und tun dadurch gerne Gutes für andere Menschen.“ Durch den Einsatz der Ehrenamtlichen habe das starke Spendenergebnis vom Vorjahr nahezu bestätigt werden können, freute sich Segin.
„Teil von Weltkirche zu sein, heißt immer auch, Solidarität zu leben. Das wäre nicht möglich ohne unsere Partnerinnen und Partner in vielen Ländern der Erde, die Menschen durch Hilfe zur Selbsthilfe befähigen. Wir sind froh, dass dazu jedes Jahr Mittel aus dem Erzbistum Paderborn beitragen“, hatte Susanne Föller, Leiterin des Teams Weltkirche im Erzbistum Paderborn, schon im Vorfeld der Dankesfeier den Kooperationspartnerinnen und -partnern der Erzdiözese vor Ort gedankt.
Vier Förderprojekte
Ulrich Klauke als Mitglied im Mission im Erzbistum Paderborn e. V. stellte alle vier Förderprojekte kurz vor und beschrieb dabei insbesondere das Projekt der Franziskanerinnen aus Salzkotten: Die Wohneinrichtung „Hidrup Baru“ in Indonesien besteht seit 2009 und wird von den Franziskanerinnen FCJM Pematangsiantar geleitet. 20 Kinder und junge Erwachsene mit körperlicher oder geistiger Behinderung leben hier und erfahren, dass sie sich mit ihrer Behinderung nicht verstecken müssen. Ein Team aus Schwestern und Mitarbeitenden ist rund um die Uhr da. Die jungen Menschen erhalten individuelle Therapien und notwendige medizinische Behandlungen, bis sie wieder selbstständiger sind und in ihre Familien zurückkehren können. Schulpflichtige Kinder besuchen die angrenzende Schule. Da staatliche Unterstützung fehlt, ist die Einrichtung auf Spenden angewiesen – etwa für Wasser, Medikamente und Therapiebedarf. Die Einrichtung erhält 15.000 Euro vom Erzbistum Paderborn.
15.000 Euro gehen auch an die Brasilienhilfe AVICRES. Das Projekt wurde 1991 vom deutschen Pastoraltheologen Johannes Niggemeier bei Rio de Janeiro gegründet. Heute begleitet AVICRES an mehreren Standorten mit unterschiedlichen Schwerpunkten rund 350 bis 400 Kinder und Jugendliche. Ein Schwerpunkt sind die Integrale Ökologie und Agro-Ökologische Bildung: In den Gärten der AVICRES-Standorte und in der Landwirtschaft „Pequeno Lavrador“ lernen Kinder und Jugendliche den achtsamen Umgang mit der Natur und mit der Produktion von Lebensmitteln – diese dienen der Selbstversorgung und werden auf Märkten verkauft. Drei Agronomen und eine Agropädagogin fördern die jungen Menschen in einem nachhaltigen, schöpfungsbewussten Leben.
Auch die Arbeit der Comboni-Missionare der Tali Mission im Südsudan erhält 15.000 Euro an Förderung. Die Missionare stärken Menschen in einer abgelegenen Region, damit diese eigenverantwortlich leben können. Das Missionszentrum bietet als einziger Ort Aus- und Fortbildung. In kleinen christlichen Gemeinschaften werden Leitungskräfte ausgebildet, um Verantwortung zu übernehmen und gemeinsam gute Lebensbedingungen zu schaffen. Aus dem Glauben heraus entstehen unter anderem Hilfsangebote für Kranke und Bedürftige. Mit einer Hühner- und Schweinefarm fördern die Missionare nachhaltiges Wirtschaften und soziale Verantwortung. Durch Bildungs- und Einkommensprojekte, besonders für Frauen und Jugendliche, wächst nach und nach eine solidarische Gemeinschaft, die auch die Schwächsten mitträgt.
Mit 30.000 Euro wird den Menschen in Myanmar geholfen. Das schwere Erdbeben, das im März 2025 Teile von Myanmar und Thailand erschütterte, kostete über 3.700 Menschen das Leben. Tausende wurden verletzt oder stehen vor dem Nichts. Viele Menschen schlafen nach dem Verlust ihres Zuhauses unter freiem Himmel. Krankenhäuser sind zerstört, die ist medizinische Versorgung eingeschränkt. Durch verunreinigtes Wasser droht die Verbreitung von tödlichen Krankheiten wie Cholera. Die Partnerorganisationen von Misereor sind vor Ort und helfen den Betroffenen. Doch der anhaltende Bürgerkrieg erschwert die Arbeit: Umso wichtiger ist es, die in Myanmar ansässigen Organisationen bei ihrer Arbeit zu unterstützen.