Seelsorger in Hitlers Hölle

Der emeritierte Erzbischof Hans-­Josef Becker zelebrierte die Messe in Franz Stocks Heimatkirche. (Foto: FSK)

Das Franz-Stock-Komitee berichtet bei seiner Mitgliederversammlung in Neheim über ­bemerkenswerte Veröffentlichungen über den bedeutenden europäischen Brückenbauer Franz Stock. Eine „Graphic Novel“ ist bereits erschienen, ein Kinofilm wird im April folgen.

Arnsberg-Neheim (tb/jon). Sie erhalten die Erinnerung an eine große Persönlichkeit der deutschen Geschichte wach, die aus Neheim stammt: Die zurzeit 481 Mitglieder des Franz-Stock-­Komitees trafen sich zu ihrer jährlichen Mitgliederversammlung im Anton-Schwede-­Haus in Neheim. Zelebrant der gemeinsamen Messe in der Heimatkirche von Stock, in der Neheimer Kirche St. Johannes Baptist, war kein Geringerer als der emeritierte Erzbischof Hans-­Josef Becker.

In seiner Predigt brachte er erneut seine große Enttäuschung über die Ablehnung der Seligsprechung von Franz Stock zum Ausdruck. Erzbischof Becker hatte das Seligsprechungsverfahren 2009 selbst eröffnet. 2022 wurde das Verfahren jedoch durch das vatikanische Dikasterium für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse eingestellt, da die Voraussetzungen für eine Seligsprechung nicht mit hinreichender Sicherheit erwiesen seien, hieß es.

Der Neheimer Pfarrer Stephan Jung, Vorsitzender des Franz-Stock-­Komitees, berichtete über die zahlreichen Aktivitäten im vergangenen Jahr, etwa über eine Fahrt nach Paris und Chartres anlässlich des 75. Todestages Stock, über Begegnungen von Jugendlichen und Erwachsenen aus Paris und Arnsberg sowie über ein Fotobuch über das Elternhaus von Franz Stock vom „Kuratorium Elternhaus“.

Bemerkenswerte Veröffentlichungen

Bemerkenswert ist auch die Veröffentlichung einer „­Graphic ­Novel“ über Franz Stock in deutscher Sprache, die im Paderborner Bonifatius-­Verlag erschienen ist. ­Régis Parenteau-­Denoël, der Zeichner der „­Graphic ­Novel“, einem anspruchsvollen Comic für Erwachsene im Buch-­Format, war selbst bei der Mitgliederversammlung anwesend und erläuterte, wie er den Zugang zum Leben von Franz Stock gefunden und den Text umgesetzt hat. Der Titel der „­Graphic ­Novel“, die beim Franz-Stock-­Komitee oder im Buchhandel erhältlich ist: „Franz Stock – Brückenbauer und Seelsorger in Hitlers Hölle“.

Pfarrer Stephan Jung wies auch auf die Teilnahme des Komitees am kommenden Katholikentag vom 29. Mai bis 2. Juni in Erfurt hin sowie auf die regelmäßige Wallfahrt zum Borberg bei Brilon, wohin auch Franz Stock 1931 gepilgert war. Er hatte damals an einem großen Friedenstreffen deutscher Katholiken teilgenommen.

Gespannt zeigte sich Jung auf die Kinofassung des Filmes „Das Tagebuch des Abbé Franz Stock – Paris 1940–1944“, der beim Filmfestival Bremen im April seine Welturaufführung erfahren soll. Später wird der Film in weiteren Kinos und über den Fernsehsender arte und auch die arte-­Mediathek zu sehen sein.

Aus Frankreich angereist war ­Marie ­France ­Benoist, Mitglied des Vorstandes der „Amis de Franz Stock“. Besonders erfreut zeigte sie sich über den regen Besuch des „Stacheldraht­seminars“ in Le ­Coudray mit über 5.000 Besuchern, darunter mehr als 2.000 Schüler. Auch 45 chinesische Katholiken aus Paris habe ihr Interesse an Franz Stock dorthin geführt.

Schauen Sie doch mal in die aktuelle DOM-Ausgabe rein. Dort finden Sie eine Vielzahl an Berichten zur katholischen Kirche im Erzbistum Paderborn, deutschlandweit und auch weltweit. Es lohnt sich bestimmt.

0 Kommentare
Inline Feedbacks
Alle Kommentare anschauen