Wozu sind Sie da, Susanne Plett?

Susanne Plett engagiert sich seit vielen Jahren als Lektorin und Schriftführerin der kfd und bringt sich musikalisch in der Gemeinde Berghausen ein.

Susanne Plett
veröffentlicht am 02.06.2023
Lesezeit: ungefähr 4 Minuten

Da ich sehr gerne mit Menschen zusammen bin versuche ich, für sie da zu sein und ihren Alltag ein wenig zu bereichern, sei es durch Unterstützung meiner älteren Familienangehörigen, meiner beruflichen Tätigkeit mit Kindern oder im Alltag generell. Bereicherung erzeugt Freude, Dankbarkeit und Wohlbefinden. Man hebt die Gefühlswelt eines Menschen an, beschwingt ihn, bringt ihn gewissermaßen in „höhere Schwingung“. Hochschwingend ist zum Beispiel Musik, sei es als Gesang oder in­strumental. Dabei muss man gar nicht unbedingt selbst singen oder ein Instrument spielen, es reicht schon, sie anzuhören. Neulich hat der Musikverein unserer Gemeinde Berghausen sein Frühlingskonzert gegeben, allein das zu hören bereichert sehr. Ich selbst mache auch Musik. Schon von der fünften Klasse an habe ich im Realschulchor gesungen, später dann Gitarre gelernt und seit vielen Jahren begleite ich in unserer Gemeinde Gottesdienste zu verschiedenen Anlässen. Das mache ich zusammen mit meiner guten Freundin Kordula Brunert (Gitarre) und – wenn möglich – zwei weiteren Musikerinnen (Querflöte und Klarinette) aus unserem Musikverein. Wir sind die Musikgruppe „Go(o)d Friends“.

Wir haben vor vielen Jahren, als unsere Kinder noch kleiner waren, mit ihnen gemeinsam angefangen, Familiengottesdienste mitzugestalten. Heute begleiten wir unsere kfd-­Gottesdienste, da wir beide in dem Verband aktiv sind und alle zwei bis drei Monate ein Abendlob in unserer Kirche in Berghausen gestalten. Kordula und mir macht es Spaß, schöne Texte und Impulse vorzulesen und musikalisch zu begleiten. Auch das Singen macht uns Freude und wir haben den Eindruck, dass die Menschen gern mitsingen, aber außerhalb eines Chores wenig Gelegenheit dazu haben.

Susanne Plett: „Ich habe einen festen Glauben.“

Meine Lieblingslieder zu kirchlichen Anlässen sind „Meine Zeit steht in deinen Händen“, „Du kannst der erste Ton in einem Liede sein“ und „Atme in uns, Heiliger Geist“. Das sind wunderschöne Lieder mit wertvollen Texten. Solche Lieder sind nicht nur einfach zum Singen da, sondern gleichzeitig für mich auch Gebete. Ich habe einen festen Glauben. Die ganzen Skandale in der Kirche haben mich sprachlos gemacht, meinen Glauben jedoch keinesfalls infrage gestellt. Die ganze Welt ist voller Skandale, alle von Menschenhand gemacht, unter dem Mantel von Machteinfluss. Ich hoffe, jegliche Skandale mit ihren Hintergründen werden über kurz oder lang aufgedeckt. Dann werde ich mehr denn je sprachlos sein, aber mein christlicher Glaube ist unerschütterlich, denn die liebevolle, göttliche Essenz ist in allem und überall spürbar, sichtbar und ewig.

Schade, dass das Mitwirken in der Gemeinde immer mehr an Interesse verliert. Nehmen wir als Beispiel unsere Christi-Himmelfahrts-­Prozession. Es war eine feierliche Zeremonie mit Begleitung des Berghauser Musikvereins. Die einzelnen Dörfer haben sich mit den Altären und dem Blumenschmuck wirklich Arbeit gemacht. Das verdient auch Wertschätzung denen gegenüber, die viel Zeit und Mühe in die Gestaltung gesteckt haben. Ich versuche weiterhin motiviert zu bleiben. Denn auch das bereichert mein Leben und das wünsche ich anderen Menschen auch.

Mein Lieblingsspruch lautet: „Es gibt keine großen Entdeckungen und Fortschritte, solange es noch ein unglückliches Kind auf der Welt gibt.“ (Albert Einstein)

Zur Person

Susanne Plett, verheiratet, drei erwachsene Kinder, war beruflich als technische Zeichnerin tätig. Heute arbeitet sie als Betreuerin in der OGS (Offene Ganztagsschule) der Grundschule Bad Fredeburg. Sie engagiert sich seit vielen Jahren als Lektorin und Schriftführerin der kfd und bringt sich musikalisch in der Gemeinde Berghausen ein.

Fotografiert und aufgezeichnet von Claudia Auffenberg

Unsere Reihe Menschen im Erzbistum

Wozu bist du da, Kirche von Paderborn? Diese Frage stellte der emeritierte Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker dem Zukunftsbild voran, auf dessen Basis das Erzbistum entwickelt wird. Wozu bist du da? Diese Frage kann sich auch jeder Einzelne stellen. Denn die Grundannahme des Zukunftsbildes ist eine biblische, dass nämlich jeder Mensch berufen ist, dass jede und jeder das eigene Leben als von Gott angenommen betrachten darf, dass es einen Sinn dieses Lebens gibt. Die Aufgabe des Menschen besteht darin, die Frage für sich zu beantworten.

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