Neue Firm-App entwickelt – „Damit man nicht aufgibt“

Firm-App des Bonifatiuswerkes ab sofort kostenfrei nutzbar. (Foto: Bonifatiuswerk)

Seit vielen Jahren entwickelt das Bonifatiuswerk Material, um die Gemeinden bei der Kommunion- und der Firmvorbereitung zu unterstützen. Bislang waren das vorrangig Hefte und Arbeitshilfen, jetzt hat das Werk erstmals eine Firm-App entwickelt, die nun der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.

Paderborn (-berg). Als mittelalter Mensch ist man ja immer noch erstaunt, was alles in dieses kleine Gerät namens Smart­phone passt, für die junge Generation allerdings ist der Alltag ohne kaum noch vorstellbar. Ihre Lebenswelt ist vielleicht nicht nur, aber eben auch digital. „Apps und Smart­phone gehören zum Leben der jungen Menschen dazu“, sagte ­Msgr. Georg Austen, General­sekretär des Bonifatiuswerkes bei der Vorstellung der neuen Firm-App. Sie unterstützt die Gemeinden inhaltlich und organisatorisch. Sie enthält Gebete, Infos rund um die Firmung und den Glauben, einen Kalender und eine Chat-­Funktion, über die die Verantwortlichen in den Gemeinden mit den Jugendlichen und sie auch untereinander kommunizieren können. Und damit die ganze Angelegenheit auch Spaß macht, gibt es Quizze und virtuelle Belohnungen.

Entwickelt wurde die Firm-App von Fachleuten aus den Diö­zesen, aber auch mit den „Endkunden“. Schülerinnen und Schüler der Paderborner ­St.-Michael-­Schulen lieferten die Quizfragen, prüften das Design und testeten als erste die diversen Funktionen.

Moderne Kommunikationsmittel als Instrument der Beziehungspflege

Bei aller Begeisterung für die Technik: Die echte Begegnung in den Gemeinden kann und soll die Firm-App nicht ersetzen, betonte Austen mehrfach, weil sie durch nichts zu ersetzen sei. Dazu gab es auch Zustimmung aus Rom. Am Abend vor der Präsentation hatte Austen über die Nuntiatur ein Grußwort des Kardinalstaatssekretärs ­Pietro ­Parolin erhalten, der darin Grüße von Papst Franziskus ausrichtet. Der Papst danke den Entwicklern, heißt es da­rin. Schon während der Pandemie sei deutlich geworden, wie wichtig die modernen Kommunikationsmittel als Instrument der Beziehungspflege seien. Dennoch sei allen bewusst, dass „die persönliche Nähe, von Angesicht zu Angesicht, durch nichts zu ersetzen ist“.

Firm-App des Bonifatiuswerkes ab sofort kostenfrei nutzbar.
Symbolischer Start der Firm-App: Kevin Gniosdorz, Projektmanager, Ingo Imenkämper, Bonifatiuswerk-Geschäftsführer, Julian Heese, App-Projektleiter, Luke Kelly, Monsignore Georg Austen, Bonifatiuswerk-Generalsekretär, Weihbischof Josef Holtkotte, Joey Kelly, Nadine Mersch, Vorsitzende des Diözesankomitees im Erzbistum Paderborn mit Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums St. Michael Paderborn (v.l.). (Foto: Bonifatiuswerk)

Von solchen persönlichen Begegnungen berichtete Josef Holtkotte, dienstjüngster Weihbischof in Paderborn. Unmittelbar nach der Firmung frage er, wie die jungen Leute die Firmvorbereitung erlebt haben. „Und da höre ich oft: Gut!“ Weil das spontan komme, halte er solcherlei Äußerungen für echt. Weiterhin frage er, ob es Möglichkeiten zum Austausch gegeben habe. Dies frage er im Übrigen auch die Erwachsenen in der Predigt: „Wann haben Sie denn zuletzt über Ihren Glauben gesprochen?“ Ein gutes Miteinander, das ein Gespräch über den Glauben ermögliche, halte er für ein „Einfallstor des Heiligen Geistes“, so Holtkotte.

Konkret über den Glauben sprechen

Nadine Mersch, Vorsitzende des Diözesankomitees, war ebenfalls zur Präsentation der Firm-App geladen. Die Firmung sei aus ihrer Sicht zum einen eine gute Gelegenheit, mit den Firmbewerberinnen und -bewerbern und mit deren Familien zu kommunizieren, zum anderen auch konkret über den Glauben ins Gespräch zu kommen. „Diese Gelegenheit wird nach meiner Wahrnehmung auch genutzt.“

Über den Glauben reden, das ist offenbar gute Tradition im Hause der ­Kelly ­Family, die dem Bonifatiuswerk seit Langem verbunden ist. Joey Kelly und sein Sohn Luke berichteten davon. Sechs Jahre ist es her, dass Luke gefirmt worden ist. Damals wohnte er noch zu Hause, „sehr ländlich“, da wäre die App schon hilfreich gewesen, wenn es sie denn schon gegeben hätte. Sein Vater, den man heute als Musiker und Extrem­sportler kennt, antwortete auf die Frage, wozu der Glaube denn eigentlich nützlich sei: „Der Glaube hilft, damit man nicht aufgibt, damit man ankommt.“

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