Mit Mut und Gottes Beistand

In ansprechendem Postkarten-­Design präsentiert Gemeinde­referentin Julia Kettler den Aufruf zur ­Firmung. (Foto: Annabell Jatzke)

Die neue Gemeindereferentin Julia Kettler hat viele Ideen, um Kinder, Jugendliche und Familien zu Gott zu locken. Dabei profitiert sie davon, dass sie selbst zur jungen Generation zählt. Einige bisherige ­Konzepte hat sie bereits überarbeitet oder gar ganz neu aufgestellt – der Erfolg spricht dabei für sie.

Bönen/Heeren. Bereits im Elternhaus in Ense wurde Julia Kettler katholisch geprägt. Auf die katholische Grundschule folgte das katholische Gymnasium. In ihrer Freizeit war die heute 24-­Jährige damals Messdienerin. Wie sie dann nach dem Abi­tur zum Religionspädagogik-­Studium in Paderborn kam, kann sie nicht so genau sagen. Auf jeden Fall geht sie voll und ganz in ihrer Tätigkeit auf.

Nach dem Studium ging es zunächst in den Dortmunder Nord-­Osten, bevor sie dann 2020/2021 als Gemeindeassistentin an ihre jetzige Wirkungsstätte kam. Im August letzten Jahres wurde sie dann zur Gemeindereferentin ausgesandt und übt dieses Amt, nachdem ihre Vorgängerin in den Ruhestand gegangen ist, in der Pfarrei St. Barbara Bönen und Heeren, die 5.600 Katholiken hat, aus.

Nicht revolutionär

Über ihre eigenen frischen Ideen denkt Julia Kettler, deren Ehemann im Übrigen auch Gemeindereferent ist, ganz pragmatisch. Sie sieht sie keinesfalls als Nonplusultra oder gar revolutionär. Altersbedingt hat sie aber eine andere Sichtweise auf Kirche vor Ort und Gemeinde. Was sie als deutlichen Vorteil wahrnimmt. Ihren Schwerpunkt legt Julia Kettler sicherlich auf den Bereich „Junge Kirche“. Ihr Anliegen ist es, die Kirche für Kinder, Jugendliche und Familien zu öffnen. Vollste Unterstützung bekommt sie dabei aus den Gremien und von Pfarrer Benno Heimbrodt.

Kraft für ihre Aufgaben findet sie im Bibelvers aus Buch Josua 1,9: „Sei mutig und stark. Fürchte dich also nicht und hab keine Angst; denn der Herr, dein Gott, ist mit dir überall, wo du unterwegs bist.“ Dieser Spruch war seinerzeit auch ihr Aussendungsspruch. „Genau das, was wir brauchen! Gott lässt uns in schwierigen Zeiten nicht alleine“, mit diesen Worten begründet sie, warum Mut manchmal so wichtig ist, wenn man die Frohe Botschaft verkünden möchte.  „Wir dürfen uns nicht einschüchtern lassen, Kirche kann auch neue Wege gehen“, so Kettler weiter.

Julia Kettler: „Familie ist ein Ort, wo Glaube gelebt werden kann!“

In der Erstkommunionvorbereitung hat sie beispielsweise neue Wege beschritten und das Ganze als Familienkatechese organisiert, was sehr gut ankam. Bei einem ist sich Julia Kettler sicher: „Familie ist ein Ort, wo Glaube gelebt werden kann!“ Deshalb gab es für die Familien in der Pfarrei auch einen Fragebogen. Darin wurde unter anderem gefragt, was sie sich wünschen und wie man sie am besten erreicht. Eine Auswertung der Fragebögen ergab, dass ein Grundinteresse da ist. Die Familien wünschen sich moderne Gottesdienste und unverbindliche Angebote. Erreichbar sind viele via Insta­gram und Newsletter per E-­Mail, den Kettler sogleich dann installiert hat.

Um die Familien und Kinder mehr einzubinden, wird auch an den Kooperationen zu den Kindertagesstätten und Schulen gearbeitet, dazu gehören unter anderem Kinderkirche für die Kleinsten oder die regelmäßige Kinderkatechese. In den Herbstferien wird zum Beispiel erstmals gemeinsam mit der Offenen Ganztagsschule ein Herbstferienprogramm auf die Beine gestellt.

Eigendynamik

Der Schöpfungstag am vergangenen Sonntag mit einem Spaziergang zu sieben Stationen, die alle Sinne ansprachen und die Schöpfung erlebbar machten, ist auch auf Initiative von Kettler veranstaltet worden. Bei allem, was jetzt neu angestoßen wurde, konnte ein deutlicher Aufschwung verzeichnet werden. So war die Resonanz bei den Osterfeierlichkeiten, bei dem Kettler die Ostergeschichte in einem Stationsweg in der Kirche verdeutlichte, riesig.

Wenn sie sich was für die Zukunft wünschen dürfte, wäre es ein Gebäude nur ausgelegt für Familien, das dann eine Eigendynamik entwickelt. In der Pfarrei soll einmal im Monat ein langfristiges Angebot für Familien und Kinder geschaffen werden. Außerdem möchte sich Kettler im städtischen Netzwerk für Jugendliche und Kinder miteinbringen.

Darüber hinaus sollen zu den Hochfesten wie Ostern oder Weihnachten differenzierte Angebote für Kinder und Familien offeriert werden. Durch unterschiedliche Angebote soll mehr Auswahl geschaffen werden. Und eines ist Julia Kettler auch immens wichtig: der Auftritt in der Öffentlichkeit. Mit ihrer Werbung für die Firmvorbereitung schlägt sie auch neue Wege ein. Ansprechende und moderne Postkarten mit den wichtigsten Fakten wurden an die Jugendlichen verteilt.

Schauen Sie doch mal in die aktuelle DOM-Ausgabe rein. Dort finden Sie eine Vielzahl an Berichten zur katholischen Kirche im Erzbistum Paderborn, deutschlandweit und auch weltweit. Es lohnt sich bestimmt.

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