Über die Ordnung

Geistlicher Glaubensimpuls

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Foto: Rainer Sturm / pixelio
veröffentlicht am 19.06.2019
Lesezeit: ungefähr 2 Minuten

Beim Anblick mancher Vorgärten dachte man ja früher spöttisch: Na, denen ist wohl der Rasenmäher kaputtgegangen. Heute erkennt man freudig: Oh, ein Bienenfreund!

von Claudia Auffenberg

Dass man die Sache inzwischen anders sieht, hat natürlich mit dem Bienensterben, dem Insektensterben insgesamt und dem daraus resultierenden Fortbleiben der Singvögel zu tun. Über diese Dinge wird seit einiger Zeit vermehrt berichtet und sie sind in der Tat besorgnis­erregend. Schon länger warnen Naturschützer vor einem allzu aufgeräumten Garten, also so einem, wie ihn Reinhard Mey in seinem Lied „Bei Hempels unterm Bett“ wunderbar beschrieben hat: „Der Weg ist streng geharkt und militärisch knapp bepflanzt, gesäumt von Rasen, wo kein Hälmchen aus der Reihe tanzt.“ Auf solch einer Fläche, so die Naturschützer, sei kaum Leben möglich. Besser sei eine zumindest punktuelle Verwilderung. Vom „naturnahen Garten“ etwa spricht der NABU. Naturnah! Wie viel Ordnung verträgt die Natur, der Mensch, das Leben? Oder müsste man fragen: Welche Art von Ordnung? Geht es um Korrektheit, um Reinlichkeit? Wenn man Militärparaden aus Nordkorea sieht, in denen Tausende Soldaten geometrisch korrekt marschieren, dann ist es irgendwie eindrucksvoll, aber es lässt einen auch frösteln. Eine solche Ordnung zerstört den Menschen und das kann nicht der Sinn von Ordnung sein.

Auf den ersten Seiten der Bibel wird von der ordnenden Hand Gottes erzählt. Zu Beginn herrschte Tohuwabohu, „die Erde war wüst und wirr“. Dann griff Gott ein. Er trennte Licht und Finsternis, Land und Wasser. Das ist eine Art von Ordnung, die dem Leben dient, ja, die Leben überhaupt erst ermöglicht. Sogar im Kirchenrecht, dem CIC, heißt es ganz am Ende, oberstes Gesetz in der Kirche müsse immer das Heil der Seelen sein. Ordnung schaffen heißt in diesem Sinne nicht, alles korrekt zu regeln und fein säuberlich vonei­nander zu trennen, sondern es harmonisch einander zuzuordnen. Das ist kreativ, also schöpferisch.

Mmh, als Kind hat man das insgeheim längst gewusst.

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