Mangelnder Respekt

Ein Kommentar von Andreas Wiedenhaus

veröffentlicht am 07.12.2016
Lesezeit: ungefähr 2 Minuten

„Kaputtgespart“ – Diesen oft zu hörenden Vorwurf in puncto Sicherheitskräfte wollen die Politiker auf Bundes- und Landesebene aktuell aus dem Weg räumen: Angesichts von Terrorgefahr oder zunehmenden Wohnungseinbrüchen werden neue Planstellen bei der Polizei geschaffen. Ob die angekündigten Aufstockungen ausreichen, die Lücken zu füllen, wird allerdings von vielen Experten bezweifelt.

Das ist aber nur die eine Seite der Medaille. Denn die neue Lage ist nicht allein eine Frage von Zahlen. Polizisten sehen sich plötzlich real Situationen ausgesetzt, die früher eigentlich nur in „Planspielen“ vorkamen. Natürlich war Terror immer ein Thema, Selbst­mord­anschläge sind aber eine völlig neue Dimension. Zwar werden die Beamten auf solche Lagen in Aus- und Fortbildung vorbereitet, doch kaum sonstwo dürften Theorie und Praxis so weit auseinanderklaffen. Für die Polizeiseelsorge ergeben sich daraus ebenfalls neue Aufgabenfelder, wie jetzt bei der Konferenz der Polizeiseelsorger im Erzbistum deutlich wurde. Einen traumatisierten Beamten zu begleiten, ist eine Herausforderung, auf die Seelsorger gut vorbereitet sein müssen.

Dabei sind es nicht nur Ausnahmesituationen, die Beamte an die Belastungsgrenze bringen. Da reicht oft genug der Routinedienst. Und wie schnell Gewaltexzesse entstehen können, haben Vorkommnisse in den vergangenen Wochen gezeigt. Mangelnder Respekt gehört für viele Beamte zum Alltag, was die Aufgabe nicht leichter macht.

Das sollten gerade diejenigen bedenken, die Polizeibeamte bei Verkehrs- und Geschwindigkeitskontrollen gern gedankenlos als „Wegelagerer“ bezeichnen.

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