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17.05.2024
Zu schade zum Wegwerfen: Kerzenreste sind in der Ukraine zu einem begehrten Material geworden. Das berichteten Mitglieder des Vereins DoVira Help Foundation im Pastoralen Raum Soest.
Foto / Quelle: pixabay

Wertvolles Wachs

Der gemeinnützige Verein DoVira Help Foundation stellte seine Arbeit im Kriegsgebiet im Pastoralen Raum Soest vor. Dabei ging es um das Sammeln von Kerzen, aber auch um die Kultur in der Ukraine.

Pastoraler Raum Soest

„Helfen Sie uns, damit wir helfen können!“ Diesen Appell richteten Natalya Franz und Ralf Link an ihr Publikum im evangelischen Gemeindezentrum von Körbecke. Besonders an diesem Nachmittag war, dass sich Landsleute aus der Ukraine und Einheimische aus der näheren Umgebung begegnen konnten. Anlass war die Vorstellung der Arbeit von DoVira Help Foundation, einem gemeinnützigen Verein, der die Menschen im Kriegsgebiet unterstützt.

Eine der Aktionen ist vielen Mitgliedern des Pastoralen Raumes Soest bereits seit Monaten vertraut: die Sammlung von Kerzen beziehungsweise Wachsresten für die „Büchsenlichter“. In einer PowerPoint-­Präsentation wurde nun deutlich, was es genau damit auf sich hat: Aus dem Wachs werden Kochgelegenheiten fabriziert, die gleichzeitig auch Wärmequelle in den Orten sind, die von der Stromversorgung abgeschnitten sind. Die Dosenkerzen sind in erster Linie das Werk der ukrainischen Frauen, die diese in den letzten Wochen immer noch technisch weiterentwickelt haben.

Wachs ist ein Luxusgut

Mittlerweile transportierten Vereinsmitglieder bereits 105 Tonnen per Lastwagen in die Ukraine, aus dem Kreis Soest waren es bislang 1,5 Tonnen. Nach wie vor stehen deshalb in den Kirchen des Pastoralen Raumes Soest Behälter, worin die Kerzenreste gesammelt werden. Denn Wachs ist dort ein Luxusgut. Zusätzlich zu diesem Projekt wird in Deutschland adaptive Kleidung genäht – dabei handelt es sich um Kleiderstücke, die den Bedürfnissen von Behinderten, Verletzten und Bettlägerigen angepasst sind. Ebenfalls organisieren die Ehrenamtlichen die Beförderung von medizinischen Hilfsgütern.

Neben dem Fachvortrag, der in deutscher und ukrainischer Sprache abgehalten wurde, erhielten die Teilnehmer noch einen Einblick in die Kultur der Region. In landestypischer Tracht wurden Volkslieder von einer Frauengruppe vorgetragen, die anwesenden Ukrainer stimmten schnell mit ein. Zudem wurden alle Gäste mit ukrainischen Spezialitäten verwöhnt. „Mein ukrainisches Blut erlaubt es im Moment nicht, still zu sitzen und zu warten, wenn andere Menschen in Not sind. Es ist Zeit, etwas zu tun!“, fasste Natalya Franz ihre Motivation schließlich zusammen. Weitere Informationen gibt es unter:

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