2 Min.
16.04.2024
Preisträger, Laudatoren und Impulsgeber beim 17. Unternehmertag der Kommende Dortmund.
Foto / Quelle: Wolfgang Maas

Nachhaltige agierende Unternehmen ausgezeichnet

Die Perspektive und Erwartungen vor allem der Jugend stellte Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz in den Mittelpunkt seines Impulses während des 17. Unternehmertags “Erfolgreich nachhaltig” der Kommende.

Dortmund/Erzbistum.

“Die Jugend ist nicht nur eine Perspektive für die Zukunft. Wir müssen die Jugend als Gegenwart begreifen”, so der Erzbischof. Junge Menschen sind aber auch eine Zukunft, die in anderen Ländern über Flucht nachdenkt, beziehungsweise bereits geflohen ist. Der Erzbischof, der zudem Vorsitzender der Arbeitsgruppe Naher und Mittlerer Osten der Deutschen Bischofskonferenz ist, berichtete von Gesprächen mit Studierenden im Libanon. Dort sorgen “Wut und Resignation für ein hochexplosives Gemisch”, das selbst eine stabile Gesellschaft erschüttern könne.

Da es keinen funktionierenden Staat in dem Land, das einst als “Schweiz des Nahen Ostens” galt, mehr gebe, brodele es unter den Jugendlichen. Die überwiegende Zahl wolle ihre Heimat verlassen. “Das geschieht nicht leichtfertig”, betonte Dr. Bentz. “Bildung ist ein Schlüsselinvest, aber Bildung wird zum Sprungbrett, das Land zu verlassen.” Für Deutschland wünschte sich Bentz, dass Politik und Wirtschaft die Anliegen der Jugend ernst nehmen. “Umweltschutz sehen sie im Zusammenhang mit Gerechtigkeit.”

Abschließend plädierte der Erzbischof dafür, dass vierte Gebot zu erweitern. Nicht nur Vater und Mutter, auch Enkel und Kinder müssen geehrt werden. Zweiter Impulsgeber des Abends war Prof. Martin Werding. Der Professor für Sozialpolitik und öffentliche Finanzen an der Ruhruniversität Bochum nannte die Transformation der Wirtschaft “eine Chance. Sie trifft uns allerdings in einer Zeit wirtschaftlicher Schwäche”.

Prof. Martin Werding stellte Prognosen zur Wirtschaftsentwicklung vor.
Vertreter des Familienunternehmens Diagramm Halbach nahmen einen Preis entgegen.
Der Sonderpreis "Moderner Mehrweg" ging an das Unternehmen Vytal.

Der Wissenschaftler, der auch zu den Wirtschaftsweisen gehört, machte anhand mehrerer Grafiken deutlich, wo die Probleme liegen. Der deutschen Wirtschaft gehen die Arbeitskräfte aus, die Boomer gehen in Rente, die geburtenschwachen Jahrgänge übernehmen.  Für Prof. Werding steht zudem fest, dass sich die täglichen Arbeitszeiten verändern beziehungsweise verkürzen werden. Die viel diskutierte künstliche Intelligenz sowie Migration können eine Lösung, zumindest eine Hilfe sein. Aber in jedem Fall müssen sich Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wohl fühlen.

Zum Unternehmertag gehören auch traditionell Auszeichnungen. Diesmal gab es zwei Unternehmen, die geehrt wurden. Das Schwerter Familienunternehmen mit Wurzeln in Dortmund-Hörde, Diagramm Halbach, erhielt den Preis “erfolgreich nachhaltig”. Das weltweit tätige Unternehmen, das bereits 1830 gegründet wurde, stellt sogenannte technische Registrierpapiere her. Die sind im Alltag gar nicht so selten etwa wenn es um Eintrittskarten für Fußballspiele oder Konzerte geht.

Gegen Unmengen an Verpackungsmüll kämpft das Unternehmen Vytal. Es bietet etwa Mehrwegverpackungen an, die beim Lieferservice von Essen zum Einsatz kommen. Per App können die Nutzerinnen und Nutzer mitverfolgen, wie viele Einwegverpackungen so gespart werden konnten. Dafür gab es den Sonderpreis “Moderner Mehrweg”.

Wolfgang Maas
0 Kommentare
Inline Feedbacks
Alle Kommentare anschauen