Trauer ist die Lösung
Was ist nur mit Herrn Lehmann los?“ Das Theaterstück macht Familien Mut, für Gespräche über Tod, Sterben und Trauer offen zu sein.
Wie lassen sich Themen wie Tod, Sterben und Trauer kindgerecht und einfühlsam darstellen? In ihrem Theaterstück „Was ist nur mit Herrn Lehmann los?“ geben die Clowninnen Ulli Sonderhüsken und Sylvie Blätgen, unterstützt durch Hund Motte, am Samstag, 27. September, eine Antwort. In dem Stück erfahren Motte, Totte und Trulla auf einer fröhlichen Geburtstagsfeier plötzlich vom Tod von Herrn Lehmann. Sie sind traurig und haben viele Fragen: Wie geht Beerdigung? Können die drei überhaupt selbst etwas tun? Wohin mit all ihrer Trauer? Wird das jetzt immer so bleiben?
Veranstaltet wird der Nachmittag von der AG „Junge Familie“ des Palliativ-Netzwerkes Herne, Wanne-Eickel, Castrop-Rauxel. „Wir dürfen Kinder mit ihrer Trauer nicht allein lassen. Sie haben ein Recht darauf, über Tod, Sterben und ihre Gefühle zu sprechen“, sagt die Mit-Organisatorin Karola Rehrmann, Trauerbegleiterin und Koordinatorin beim Ambulanten Hospizdienst in Herne. „Wir wollen Familien einladen und ermutigen, diese wichtigen Lebensthemen zur Sprache zu bringen. Das Theaterstück bietet einen wunderbaren Einstieg“, erläutert die zweite Organisatorin der Veranstaltung, Nina Vogel, Koordinatorin und Trauerbegleiterin beim Ambulanten Hospizdienst Castrop-Rauxel.
Langjährige Erfahrung im Hospizdienst
Das Stück „Was ist nur mit Herrn Lehmann los?“ richtet sich an kleine und große Menschen gleichermaßen. Ulli Sonderhüsken, die als Clownin Trulla auftritt, bringt langjährige Erfahrung im ambulanten Hospizdienst mit. Sie ist ausgebildete Theaterpädagogin mit Schwerpunkt Klinikclown. „Wir möchten Mut machen, offen zu sein für Fragen über Abschied und das Ende des Lebens, die nicht nur Kinder brennend interessieren“, sagt Sonderhüsken.
Sylvie Blätgen ergänzt als Clownin Totte mit ihrem Therapiehund Motte das Ensemble. Sie arbeitet seit 20 Jahren als stellvertretende Leitung im Ambulanten Hospizdienst und ist systemische Familientherapeutin sowie Familientrauerbegleiterin. „Für Kinder wie Erwachsene ist Trauer nicht das Problem, sondern die Lösung“, betont Blätgen. „Unser Theaterstück zeigt, dass das Eine ohne das Andere nicht zu haben ist – Leben und Tod gehören zusammen.“
Zur Sache
Parallel zur Aufführung wird ein Büchertisch mit thematisch passender Literatur aufgebaut. Für Gespräche stehen die Familientrauerbegleiterin Martina Hosse-Dolega aus Castrop-Rauxel sowie Birgit Aulich und Gerhild Uhling vom Institut für Familientrauerbegleitung Gelsenkirchen zur Verfügung. Die Theateraufführung beginnt am Samstag, 27. September, um 15.30 Uhr im Gemeindesaal des Wichernhauses, Brückenweg 30, in 44757 Castrop-Rauxel. Der Eintritt ist frei.