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20.11.2025
Mehr Migrantinnen und Berufstätige nutzen Schwangerschaftsberatung.
Foto / Quelle: pixabay

Mehr Migrantinnen und Berufstätige

Die Nachfrage bleibt hoch, die Probleme werden komplexer: Die katholische Schwangerschaftsberatung sieht einen Wandel.

Berlin

An die katholische Schwangerschaftsberatung wenden sich immer mehr Ratsuchende mit Migrationshintergrund und berufstätige Frauen. Der Anteil derjenigen mit Migrationshintergrund sei in den vergangenen zehn Jahren gestiegen und habe 2024 bei fast 70 Prozent gelegen, teilte die Caritas am Mittwoch in Berlin mit. Erstmals überschritt zudem der Anteil erwerbstätiger Frauen in der Beratung mit 37 Prozent die 30-Prozent-Marke. Überdurchschnittlich viele Ratsuchende hätten bereits zwei oder drei Kinder, daher spielten Fragen nach der Vereinbarkeit von Familie und Beruf eine große Rolle.

Insgesamt suchten im vergangenen Jahr fast 100.000 Menschen die katholische Schwangerschaftsberatung in den bundesweit 266 Einrichtungen von Caritas und dem Sozialdienst katholischer Frauen auf. Damit bleibe die Nachfrage trotz sinkender Geburtenzahlen auf einem hohen Niveau.

Finanzielle Sorgen

Zugleich würden die Anliegen komplexer. Neben Fragen, die unmittelbar mit Schwangerschaft und Familienplanung zusammenhingen, sprächen ratsuchende Frauen häufig auch finanzielle Sorgen und Sozialleistungen an. Hinzu kämen gesundheitliche und psychische Probleme.

Auch die Zahl werdender Väter, die sich an die Beratung wenden, steige, sagte Caritas-Chefin Eva Welskop-Deffaa. „Partnerschaftliche Aufgabenteilung und gemeinsame Verantwortung beider Eltern für ihr Kind brauchen Ermutigung von Anfang an.“ Zugleich wies die Präsidentin des katholischen Wohlfahrtsverbands darauf hin, dass im Rahmen der geplanten Reformen des Sozialstaats die Regeln zu verschiedenen Leistungen besser aufeinander abgestimmt werden müssten. Und der Zugang müsse einfacher werden.

KNA
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