
KLB wählt neuen Bundesvorstand
Katholische Landvolkbewegung Deutschland: Langjährige Bundesvorsitzende Nicole Podlinski wurde verabschiedet.
Die Bundesversammlung der KLB Deutschland hat einen neuen Vorstand gewählt. Nach mehr als 12 Jahren ist die bisherige Bundesvorsitzende, Nicole Podlinski, nicht wieder angetreten. Der stellvertretende Vorsitzende Hans Egger stellte sich ebenfalls nicht mehr zur Wahl. So wurden einige Positionen neu besetzt.
Neue Bundesvorsitzende ist Dagmar Feldmann aus dem Erzbistum Paderborn. Sie war bereits vier Jahre als Stellvertreterin im Vorstand. Sie ist Agraringenieurin, arbeitet als Referentin für Erwachsenenbildung beim Christlichen Bildungswerk Die HEGGE. Dagmar Feldmann ist in vielen Bereichen ehrenamtlich engagiert und zwar ebenso vor Ort in der kfd als auch in der Welt als Vorsitzende von „Santatra – Partnerschaft mit den Menschen in Madagaskar e.V.“, eine Organisation, die sich für Kleinbauern einsetzt. Für ihr vielfältiges Engagement verlieh der Bundespräsident Dr. Frank Walter Steinmeier ihr im Herbst vergangenen Jahres das Bundesverdienstkreuz.
„Ein wichtiges Anliegen ist für mich der respektvolle Ausgleich verschiedener Meinungen, um gemeinsam für einen starken ländlichen Raum zu arbeiten. Gerade in einer Zeit, wo Gesellschaft scheinbar schnell auseinanderdriftet, möchte ich Menschen zusammenführen,“ so Dagmar Feldmann.
Ländliche Entwicklung wichtiges Abliegen
Als Bundesvorsitzender wiedergewählt wurde Dr. Kurt Kreiten aus dem Bistum Münster. Er ist der KLB Deutschland schon seit vielen Jahren eng verbunden und hat sie über die Jahre hinweg begleitet, als Agrarreferent im Klausenhof und später als Direktor der Wasserburg Rindern. Vor vier Jahren wurde er zum Bundesvorsitzenden gewählt. Die ländliche Entwicklung und der Strukturwandel in den ländlichen Räumen Deutschlands sind ihm wichtige Anliegen, ebenso wie die Vernetzung mit anderen Nationen und Kulturen. Dies zeigte sich auch in anderen ehrenamtlichen Funktionen z.B. beim Zentrum für ländliche Entwicklung im MLV NRW oder der Mitgründung des Landesverbandes der Regionalbewegung NRW e.V.
„Ich möchte die Schöpfungsverantwortung als unseren Auftrag weitertragen und mich ganz im Sinne von Laudato si´ für eine Welt in Würde einsetzen“, beschreibt Dr. Kurt Kreiten einen seiner Schwerpunkte.
Stellvertreterin wurde Conny Branz vom Verband Katholisches Landvolk (VKL) Rottenburg-Stuttgart. Auf der Bundesversammlung war sie als Mitglied im Vorstand des VKL auch in der Rolle der Gastgeberin. Der Weg in den Bundesvorstand ist für sie eine Erweiterung der Perspektiven und der Möglichkeiten, ihre Verbundenheit mit der Landwirtschaft und den ländlichen Räumen zu leben. Sie ist in der Ausbildung junger Landwirtinnen und Landwirte tätig und damit täglich mit den Herausforderungen, die in der Landwirtschaft bewältigt werden müssen, in Kontakt. Dabei ist sie und mit den jungen Menschen auf der Suche nach Lösungswegen und den heute notwendigen Kompetenzen. Im Bistum Rottenburg-Stuttgart engagiert sie sich zudem für die Aktion Hoffnung.
Stimme für das „Ländle“
„Ich will als Christin eine Stimme für unser Ländle und Landwirtschaft sein, dabei aber die Menschen im globalen Süden nicht vergessen.“ betont Conny Branz. „Ich bin dankbar und froh, in einem demokratischen Land zu leben. In der KLB leben wir dies mit unseren offenen, wertschätzenden und inhaltlich interessanten Diskussionen und Aktionen.“
Hans Gall aus dem Bistum Augsburg ist als Stellvertreter neu in den Bundesvorstand gewählt worden. Wie sein Vorgänger Hans Egger ist er Landwirt. Auf seinem Betrieb mit Milchvieh im Süden der Republik verwirklicht er das, was ihm wichtig ist: eine nachhaltige, ökologisch orientierte Landwirtschaft zu fördern und dabei den Blick auf die kleiner strukturierte, bäuerliche Landwirtschaft zu intensivieren. „Das bedeutet auch, die Anliegen der Landbevölkerung gesellschaftspolitisch zu vertreten und die Themen der KLB in die Bevölkerung und zu den Entscheidungsträgern zu bringen. Gerne bringe ich dabei meine vielfältigen und praktischen Erfahrungen ein. Die Wertschätzung der Arbeit durch die Gesellschaft ist dringend notwendig. Gerade bäuerliche Familienbetriebe sind oft bis an die ganz persönlichen körperlichen und seelischen Grenzen gefordert. Dies ist wenig sichtbar und wird daher auch kaum wahrgenommen“, so Hans Gall.
Wiedergewählt wurde auch der weitere Stellvertreter Andreas Klein, Diakon aus dem Erzbistum München-Freising. Auch Andreas Klein wurde bereits vor vier Jahren in den Vorstand gewählt. Der Sozialpädagoge und Theologe war lange Jahre Leiter der Bäuerlichen Familienberatung im Erzbistum und arbeitet nun als hauptberuflicher Diakon in einem 4-köpfigen Seelsorgeteam in 3 Pfarrverbänden. Die Erfahrungen aus der Familienberatung, die vielfältigen Frage- und Problemstellungen in bäuerlichen Familien, die täglichen Herausforderungen in der Landwirtschaft; all dies bringt er in den Vorstand ein. Der fachliche Blick auf die Landwirtschaft wird dabei um den seelsorgerlichen und den Blick auf die Menschen in ländlichen Räumen insgesamt ergänzt. Sein vielfältiges eigenes Engagement vor Ort oder in der Notallseelsorge für die Feuerwehr ermöglicht die für die KLB typische Verankerung.
Lebendiges Gemeindeleben
„Wohin entwickelt sich in den nächsten Jahren die Kirche auf dem Land bei immer weniger werdenden hauptamtlichen Seelsorgerninnen und Seelsorgern? Wie kann trotz der momentanen Herausforderungen ein lebendiges Gemeindeleben weiterentwickelt werden?“ sind die Fragen, die Andreas Klein sich und anderen stellt und gemeinsam auf die Suche nach Antworten geht.
Neu im Vorstand ist schließlich Marie-Theres Knab, geschäftsführende Bildungsreferentin der Katholischen Landvolkbewegung in der Diözese Passau. Die junge Forstwirtingenieurin ist Vertreterin der Hauptamtlichen im Vorstand. Sie hat sich als Jugendliche bereits aktiv in der KLJB engagiert und ebenso für das kirchliche Jugendbüro. Ihr Anliegen der Umweltbildung und der forstfachlichen Themen bringt sie nicht nur hauptamtlich in die KLB Passau und Deutschland ein, sondern auch ehrenamtlich im Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV).
„Ich möchte Sprachrohr für die hauptamtlich Tätigen in den KLB-Diözesanverbänden und verbindendes Glied zwischen der KLB-Bundesstelle und den diözesanen Geschäftsstellen sein, ebenso aber auch zwischen KLB und KLJB“, beschreibt Marie-Theres Knab ihren Schwerpunkt.
Zur Sache
Weitere Mitglieder im Bundesvorstand sind der Bundesseelsorger, Diakon Hubert Wernsmann aus dem Bistum Münster und die Bundesgeschäftsführerin Bettina Locklair. Diese Positionen standen nicht zur Wahl.