Jeder Zweite in Deutschland spendet

Menschen in Deutschland haben im vergangenen Jahr gut 14 Milliarden Euro gespendet und somit knapp 13 Prozent mehr als 2023. Das geht aus einer noch unveröffentlichten Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervor, die der „Rheinischen Post“ vorliegt. Die durchschnittliche Spendenhöhe lag laut Studie bei 415 Euro. Knapp jeder Zweite spendete somit für den guten Zweck.

„Insgesamt bleibt Deutschland eine spendenstarke Gesellschaft, wie auch andere Untersuchungen des Spendenverhaltens zeigen“, schreibt das Institut. So schätze etwa der Spendenmonitor, dass sich das Spendenvolumen um fünf Prozent erhöhen wird. Dies sei angesichts der wirtschaftlichen Unwägbarkeiten und Krisensymptome „eine frohe Botschaft zur Weihnachtszeit“.

Regional gibt es allerdings große Unterschiede: Spenden-Spitzenreiter ist Baden-Württemberg, wo im Schnitt knapp 569 Euro gespendet werden, gefolgt von Bayern (501 Euro) und Hessen (489 Euro). Der Grund: Trotz zunehmender Probleme der dortigen Industrien zählen die drei Bundesländer noch immer zu den reichsten Regionen. Im Mittelfeld liegen Nordrhein-Westfalen (380 Euro), Schleswig-Holstein (373 Euro) und das Saarland (372 Euro). Schlusslichter sind Rheinland-Pfalz (267 Euro), Niedersachsen (268 Euro) und Sachsen-Anhalt (200 Euro). In Ostdeutschland und strukturschwächeren Regionen seien die Beträge deutlich geringer, heißt es in der Studie.

Laut Studie gab bei einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage Mitte 2025 fast die Hälfte der erwachsenen Bevölkerung an, im Jahr 2024 etwas gespendet zu haben – rund zehn Prozent mehr als noch im Vorjahr. „Die rund 2,8 Millionen zusätzlichen Spenderinnen und Spender zeigen, dass trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten die Bereitschaft, sich gesellschaftlich finanziell zu engagieren, steigt“, so die Studie. Wer spendet, gibt zudem einen höheren Betrag: Die durchschnittliche Spendenhöhe nahm um gut 13 Euro auf im Schnitt 415 Euro zu.